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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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sagt?«
    »Ach Daniel, das weiß ich nicht!«, rief sie und wanderte in der Küche hin und her. »Ich bin total verwirrt. Bitte stell mir nicht so viele Fragen!«
    Ihr Herz klopfte wild, in ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Körper hatte auf Flucht geschaltet. Alles war falsch. Es fühlte sich nicht richtig an. »Ich kann nicht, Daniel, ich bin verheiratet! Ich liebe Gerry!«, stammelte sie panisch.
    »Du liebst Gerry?«, wiederholte er, ging zum Tisch hinüber und packte den Umschlag. »Das hier ist Gerry! Ein Stück Papier, Holly, eine Liste! Eine Liste, von der du das letzte Jahr dein Leben hast bestimmen lassen. Aber jetzt musst du für dich selbst entscheiden, jetzt, in diesem Augenblick. Gerry ist nicht mehr da«, sagte er leise und ging zu ihr hinüber. »Gerry ist nicht mehr da, aber ich bin da. Damit will ich nicht sagen, dass ich seinen Platz einnehmen will. Aber gib uns eine Chance.«
    Sie nahm ihm den Umschlag aus der Hand und drückte ihn an ihr Herz, während die Tränen ihr über die Wangen liefen. »Gerry ist noch da«, schluchzte sie. »Er ist hier, jedes Mal, wenn ich einen seiner Briefe aufmache. Dann ist er bei mir.«
    Schweigend sah Daniel zu, wie sie weinte. Sie wirkte so verloren und hilflos, dass er sie am liebsten in den Arm genommen und festgehalten hätte. »Es ist nur ein Stück Papier«, sagte er und trat wieder näher.
    »Gerry ist kein Stück Papier«, stieß sie hervor, ärgerlich und unter Tränen. »Er war ein lebendiger Mensch, den ich geliebt habe. Fünfzehn Jahre lang ist er mein Leben gewesen. Er ist eine Milliarde glücklicher Erinnerungen, aber kein Stück Papier«, wiederholte sie.
    »Und was bin ich?«, fragte Daniel.
    Holly betete, dass er nicht anfing zu weinen, denn das hätte sie nicht ausgehalten.
    »Du«, sagte sie und holte tief Luft, »du bist ein unglaublich guter Freund, den ich respektiere und der wichtig ist … «
    »Aber ich bin nicht Gerry«, unterbrach er sie.
    »Ich will doch auch gar nicht, dass du Gerry bist«, beharrte sie. »Ich möchte, dass du Daniel bist.«
    »Und was empfindest du für mich?«, fragte er, und seine Stimme zitterte ein wenig.
    »Das habe ich dir gerade gesagt.«
    »Nein, du hast mir nicht gesagt, was du mir gegenüber empfindest. Welche Gefühle du hast?«
    Sie starrte zu Boden. »Ich habe sehr starke Gefühle für dich, Daniel, aber ich brauche Zeit … « Sie hielt inne. »Viel, viel Zeit.«
    »Dann werde ich warten«, entgegnete er mit einem traurigen Lächeln und schlang nun doch die Arme um sie. In diesem Augenblick klingelte es an der Tür, und Holly seufzte erleichtert auf. »Das Taxi.«
    »Ich ruf dich morgen an, Holly«, sagte er leise, küsste sie sanft auf die Stirn und ging zur Tür.
    Holly blieb in der Küche stehen und ließ sich die Szene, die sie gerade erlebt hatte, ein paar Mal durch den Kopf gehen. Den zerknitterten Umschlag hielt sie fest an ihr Herz gedrückt.
    Noch immer ganz benommen stieg sie schließlich die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Dort schlüpfte sie aus ihrem Kleid und hüllte sich in Gerrys viel zu großen, warmen Bademantel. Er roch nicht mehr nach ihm. Langsam stieg sie ins Bett, zog die Decke fest über sich und knipste die Nachttischlampe an. Lange starrte sie den Umschlag an und dachte über das nach, was Daniel gesagt hatte.
    Die Liste war für sie tatsächlich eine Art Bibel geworden. Sie gehorchte den Anweisungen, sie lebte nach ihnen, sie brach keine davon. Wenn Gerry sagte: »Spring!«, dann sprang sie. Andererseits war die Liste ihr eine große Hilfe gewesen. Sie hatte ihr geholfen, morgens aus dem Bett zu steigen und ein neues Leben zu beginnen, obwohl sie sich so oft am liebsten die Decke über den Kopf gezogen hätte und gestorben wäre. Gerry hatte ihr geholfen, und sie bereute nichts von dem, was sie im letzten Jahr getan hatte. Sie bereute weder ihren neuen Job noch ihre neuen Freunde oder irgendeinen neuen Gedanken, den sie ohne Gerry entwickelt hatte. Aber das hier war der letzte Punkt auf der Liste. Es war das zehnte der Zehn Gebote, wie Daniel es ausgedrückt hatte. Mehr würde es nicht geben. Daniel hatte Recht, sie musste anfangen, eigene Entscheidungen zu treffen, ein Leben führen, mit dem sie glücklich war, ohne sich ständig zurückzuhalten und zu fragen, ob Gerry auch damit einverstanden wäre. Natürlich konnte sie es sich immer fragen, aber es brauchte ihr nicht im Weg zu stehen.
    Als er noch am Leben war, hatte sie durch ihn gelebt, aber jetzt war er tot, und sie

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