P.S. Ich liebe Dich
Hochzeitskleid, die Blumen und die Feier ausgelassen. Holly brauchte nur ab und zu einen Laut von sich geben, um zu zeigen, dass sie noch zuhörte … obwohl sie das gar nicht wirklich tat. Das Einzige, was sie behalten hatte war, dass Denise die Hochzeit für Januar plante und dass alles klang, als hätte Tom bei der Gestaltung des großen Tages nichts zu sagen. Holly war überrascht: sie hatte angenommen, dass sich die Verlobungszeit über Jahre hinziehen würde, vor allem weil Denise und Tom erst fünf Monate zusammen waren.
Aber Sharon hatte noch nicht wieder angerufen, und Holly war sich bewusst, dass sie dran war, sich zu melden. Es war für Sharon eine besondere Zeit, und Holly wollte für sie da sein – nur brachte sie es momentan einfach nicht über sich. Sie war eifersüchtig, verbittert und unglaublich egoistisch – aber sie musste egoistisch sein, um zu überleben. Es fiel ihr schwer zu akzeptieren, dass Sharon und John jetzt tatsächlich ein Baby bekamen, obwohl doch alle gedacht hatten, Holly und Gerry würden die Ersten sein. Früher hatte Sharon immer behauptet, sie könnte Kinder nicht leiden … Holly beschloss, sie erst anzurufen, wenn sie sich dazu bereit fühlte.
Allmählich wurde es kühl, und sie nahm ihr Weinglas mit ins warme Haus, wo sie es nachfüllte. Die nächsten Tage konnte sie nichts anderes tun, als auf ihre Vorstellungsgespräche zu warten und auf Erfolg zu hoffen. Sie ging ins Wohnzimmer, legte die CD mit den Lovesongs auf, die Gerry und sie am liebsten gemocht hatten, kuschelte sich mit ihrem Wein auf die Couch, schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie zusammen durchs Zimmer tanzten.
Am nächsten Tag wachte sie davon auf, dass ein Auto vor dem Haus hielt. Schnell sprang sie aus dem Bett und warf Gerrys Bademantel über. Als sie durch die Vorhänge spähte, entdeckte sie Richard. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück. Hoffentlich hatte er sie nicht gesehen, denn sie war wirklich nicht in der Stimmung für einen Besuch von ihm. Mit schlechtem Gewissen ging sie im Schlafzimmer auf und ab, während sie die Klingel ein zweites Mal ignorierte. Sie wusste, dass das nicht in Ordnung war, aber sie konnte den Gedanken nicht ertragen, das nächste unangenehme Gespräch mit ihm zu führen. Sie hatte ihm sowieso nichts zu sagen, in ihrem Leben hatte sich nichts verändert, sie hatte keine aufregenden Neuigkeiten – schon gar nicht für Richard.
Als sie hörte, dass sich seine Schritte entfernten und die Autotür zuschlug, stieß sie einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Rasch stellte sie sich unter die Dusche und ließ sich das warme Wasser übers Gesicht laufen, ganz in ihre eigene Welt versunken. Zwanzig Minuten später tapste sie in ihren Diva-Slippern die Treppe hinunter. Plötzlich erstarrte sie – was war das für ein Geräusch? Sie spitzte die Ohren und lauschte. Da war es schon wieder. Ein Kratzen und ein Rascheln, als wäre jemand im Garten … Das musste das Heinzelmännchen sein! Auf diesen Augenblick hatte sie seit Monaten gewartet, aber sie wollte auf keinen Fall noch einmal den Falschen verdächtigen. Sie hatte auch kein Geld mehr, das sie zur Wiedergutmachung verschenken konnte.
Sie schlich leise ins Wohnzimmer. Am Fenster ging sie auf die Knie und spähte vorsichtig über das Fensterbrett. Richards Wagen stand immer noch in der Auffahrt! Aber eine noch größere Überraschung war der Anblick von Richard selbst, der mit einer Hacke in der Hand auf allen vieren herumkroch und Blumen pflanzte. Schnell schlich sie vom Fenster weg. Eine Weile saß sie ganz benommen auf dem Teppich. Dann ging sie wieder zum Fenster und spähte vorsichtig hinaus. Richard packte gerade seine Gartenwerkzeuge weg. Rasch streifte sie ihre Slipper ab, schlüpfte in die Turnschuhe und kroch zur Tür, sorgfältig darauf achtend, dass man sie nicht durch das Glas in der Haustür sehen konnte.
Dieses Versteck-Spielchen machte ihr irgendwie Spaß, und sie hatte momentan ja sonst nichts zu tun. Sobald sie Richard losfahren sah, rannte sie zu ihrem Auto und stieg ein.
Genau wie im Film blieb sie immer drei Autos hinter ihm und bremste ab, als sie ihn rechts ranfahren sah. Er parkte, betrat einen Zeitungsladen, und hatte, als er wieder herauskam, eine Zeitung in der Hand. Holly setzte ihre Sonnenbrille auf, schob ihre Baseballmütze zurecht und spähte über die Kante des »Arab Leader«, der immer noch in ihrem Auto herumlag. Als sie sich im Spiegel sah, musste sie lachen – sie
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