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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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gibt es kein Licht mehr.« Er blickte sich abermals um, hielt nach irgendeinem Anzeichen Ausschau, dass seine Männer in der Nähe waren. »Und derjenige, der nun darum gebeten hat, es zu bewachen, ist derselbe, der es ausgelöscht hat. Ihr werdet hier nicht sicher sein.«
    Dann wendete er sein Pferd und ritt in die Richtung des Windes davon.
    Bei Einbruch der Nacht hatten Petronus und seine zerlumpte Schar von Totengräbern ihr Lager am Fluss errichtet, gleich außerhalb der Überreste des Tors zu den Pieren am Fluss, und eindeutig in Übereinstimmung mit den Exerzitien der Heiligkeit. Dieses Gebiet hatte schon in früheren Zeiten eine Sonderfreistellung erhalten, damit die Versorgungskette während der Dauer der Exerzitien aufrechterhalten werden konnte.
    Es hatte sein Gutes, ein Papst gewesen zu sein – man kannte die Regeln, an die man sich zu halten hatte.
    Rudolfo
    Rudolfo und seine Eskorte ritten nach Nordwesten zum päpstlichen Sommerpalast weit oben und abgeschieden auf dem Drachenrücken. Wenn er hoch aufgerichtet im Sattel saß, konnte er den violetten Umriss der gezackten Gipfel am Horizont erkennen. Sobald sie die vorgelagerten Hügel erreichten, würden sie sich nach Westen wenden und ihnen folgen, bis sie auf den Pfad des Geleits stießen, und auf diesem Weg bleiben, bis sie am Palast und dem Dorf ankamen, das in seiner Nachbarschaft entstanden war, damit sich jemand um den Stützpunkt der Androfranziner kümmerte, wenn er nicht bewohnt wurde.
    Am Morgen vor zwei Tagen war er aufgebrochen, war aus dem Lager geschlüpft, ehe die Sonne aufgegangen war, in gedämpfte Farben gekleidet, mit einer schwarzen Kapuze statt seines Turbans. Auch sein Späherhalbtrupp war mit ihm geritten. Etwas anderes kam nicht infrage, aber er wollte trotz des Krieges nicht mit magifizierten Spähern an diesen sogenannten Papst herantreten.
    »Was werdet Ihr tun?«, hatte ihn Gregoric gefragt, als er in den Sattel gestiegen war.
    Rudolfo hatte sich niedergelassen und seinen dunklen Umhang über die Schulter geworfen. »Ich werde die Wahrheit sagen«, hatte er geantwortet und trotz der Müdigkeit, die an ihm zehrte, gelächelt. »Obwohl ich nicht sicher bin, dass sie sie hören wollen.«
    Er hatte die Botschaft gelesen, die die Exerzitien der Heiligkeit ausrief, und sie dann zu einem Ball zusammengeknüllt, als er begriff, dass Sethbert vom neuen König von Windwir zu dessen Stellvertreter ernannt worden war.
    Drei Tage vor dem päpstlichen Erlass hatte ihm dieser aufgeblasene Abwasserkarpfen eine Nachricht gesandt. Rudolfo hätte mit diesem plötzlichen Rückschlag rechnen sollen.
    Ihr werdet für das, was Ihr getan habt, bezahlen , hatte es in der Nachricht geheißen, und Rudolfo wusste, dass man sie, oberflächlich betrachtet, auf viele verschiedene Arten auslegen konnte – dass es aber eigentlich um die Dame Jin Li Tam ging. Es hatte eine Weile gedauert, bis die Spione dem Aufseher die Neuigkeiten über den Verbleib seiner Gefährtin überbringen konnten – vor allem, weil der eine Anatom der Bußfertigen Folter, den Rudolfo dabeihatte, noch einige Zeit damit beschäftigt gewesen war, sie zu erlösen und für Rudolfos Sache zu gewinnen. Rudolfo hatte es sehr gefallen, Sethberts Spione mit den Neuigkeiten von seiner Verlobung mit Jin Li Tam zu ihrem Herrn zurückzuschicken.
    Vielleicht, dachte er, war das eine Fehleinschätzung gewesen.
    Vor ihnen erstreckten sich die Wälder und grasbewachsenen Ebenen, und sie eilten weiter nach Norden, hielten nur an, wenn sie mussten. Die schmale Straße – ein Weg vielmehr – führte sie durch einige verstreute Siedlungen, aber die Reiter blieben tief über ihre Pferde gebeugt, ihren Blick fest auf die Berge vor ihnen gerichtet.
    Sie kamen um eine Wegbiegung, und ein weißer Vogel fiel aus dem Himmel in Rudolfos Netz. Er hob die Hand, und sie hielten an. Sie warteten, bis Leutnant Alyn, der Späher in der Vorhut, zehn oder fünfzehn Minuten später zu ihnen stieß.
    »Dort drüben ist eine Androfranzinerkarawane«, sagte er und deutete dabei auf eine Stelle, wo die Straße nach einer weiteren Biegung hinter einer leichten Anhöhe verschwand. »Die meisten gehen zu Fuß. Ein paar mit Karren oder Wagen.«zu
    Rudolfo strich sich über den Bart. »Sind sie bewaffnet?«
    Der Späher nickte. »Ein paar Wachen – keine davon in Grau gekleidet. Sind aus Pylos oder Turam heraufgekommen, so sehen sie zumindest aus.«
    Auf dem Weg zum Palast, wie Rudolfo klar wurde, weil sie ihrem Papst

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