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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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stillen Bundschaft. »Ich habe Nachricht von Resolut«, sagte der Gehilfe, »in der er eine beachtliche Überweisung von Geldern an Sethbert im Rahmen seiner Schirmherrschaft befiehlt.«
    »Wie beachtlich?«zu
    »Bestimmt groß genug, um einen Teil der Auswirkungen abzufangen, die die Zerstörung der Hauptsäule der Wirtschaft des Deltas nach sich gezogen hat. Für eine kurze Zeit zumindest.«zu
    Vlad Li Tam lächelte. »Er wird es nur für kurze Zeit brauchen. Der Bannschrieb passt wunderbar zu Sethberts Schirmherrschaft über Windwir. Es ist nicht zu weit hergeholt anzunehmen, dass er auch die Neun Wälder unter seine Obhut bringen will.«
    Aber weshalb? Vlad Li Tam stellte diese Frage nicht laut. Er wollte nicht, dass sein Diener mitbekam, dass er es nicht wusste – es war besser, wenn sie glaubten, er wisse alles.
    An den meisten Tagen wusste er auch alles. Aber heute wusste er nicht, weshalb Sethbert sich gegen Windwir gewandt hatte, weshalb er die Stadt so vollends und ohne Vorwarnung oder Drohgebärden vernichtet hatte.
    Das Plan war gut durchdacht – der Vetter war günstigerweise auswärts im päpstlichen Sommerpalast, der Lehrling war bezahlt worden, das Register des Metallmanns umgeschrieben. Sethbert hatte es geschafft, die Stadt zu vernichten, seine Wirtschaft zu stützen und sich in eine Lage zu bringen, in der er die Neun Wälder angliedern und sich gleichzeitig als Beschützer der Verbliebenen Androfranziner gebärden konnte.
    Aber weshalb?
    »Auch Rudolfo reitet zum Drachenrücken«, sagte der Diener und zog einen weiteren Faden heraus. »Seine Streunende Armee ist verschwunden.«
    Vlad Li Tam seufzte. Er hatte gewusst, dass die Armee verschwinden würde. Er hatte sich gefragt, ob Rudolfo sich dem Papst stellen würde oder nicht. Nun wusste er wieder ein wenig mehr über Rudolfo.
    Der Diener wühlte weiter in dem Papierstapel. »Das wäre für heute alles von den offenen Geschäften.«
    »Und was ist mit den stillen Geschäften?«, fragte Vlad Li Tam.
    »Papst Petronus hat unsere Kreditbriefe für die Arbeiten in Windwir mit einer Entschuldigung für nichtig erklärt …«
    Vlad Li Tam beugte sich nach vorne. »Weil sich Sethbert ihrer annimmt?«
    Der Gehilfe nickte. »Ja, Herr.«
    »Gut. Richte Papst Petronus aus, dass ich sein Geheimnis für mich behalten werde. Für den Augenblick.«
    »Ich werde sogleich eine Nachricht schicken.« Der Diener erhob sich, verbeugte sich und ging.
    Drei Tage, dachte er. In drei Tagen werde ich allen sagen, dass auch ich zum Drachenrücken aufbreche.
    »Ich frage mich, was wir da tun, Tochter«, sagte er zu dem Meer weit unter ihm.
    Jin Li Tam
    Jin Li Tam näherte sich der Grauen Garde an den Toren des päpstlichen Sommerpalastes, ehe es die Zigeunerspäher tun konnten.
    »Seid gegrüßt, Hüter des Lichts«, sagte sie. »Ich möchte mit Papst Resolut sprechen.« Sie ließ ihr Reittier näher herantraben. »Sagt ihm, dass Jin Li Tam hier ist, die frühere Gefährtin seines Vetters Sethbert, zweiundvierzigste Tochter von Vlad Li Tam, und erst seit Kurzem die Verlobte von Rudolfo, dem Herrn der Neun Häuser der Neun Wälder und General der Streunenden Armee.« Sie neigte den Kopf. »Sagt dem Papst, dass ich seinen Metallmann persönlich nach Hause geleitet habe.«
    Als die Tore sich quietschend öffneten, wurde ihr klar, dass das Hineinkommen mit Sicherheit die kleinere Schwierigkeit war.
    Der Papst bestand darauf, sich gleich mit ihr zu treffen, und brachte sie persönlich zu den Gästeunterkünften. Resolut der Erste war mit dem Nehmen und Geben der Bundschaft nicht vertraut, wie sie erkannte. Und er bemerkte nicht, dass sie aus diesem Grund in weniger als sieben Minuten alles über ihn herausfand, was es zu wissen gab.
    »Mein Vater hat mich explizit angewiesen«, erzählte sie ihm, während sie beim Lügen lächelte, »dass ich den Mechoservitor persönlich begleiten und überwachen soll, bis die Angelegenheit mit Windwir gelöst ist. Er sagte, dass Ihr ganz gewiss ein Mann wärt, der versteht, weshalb dies im Angesicht der letzten Ereignisse so wichtig ist.« Ihre Stimme klang gedämpft, und sie senkte sie noch weiter. »Das Haus Li Tam hat in vielen Verhandlungen um die Bundschaft als neutrale Partei agiert.«
    Der Papst nickte. »Wir werden seinem Anliegen Rechnung tragen.«
    Jin nickte. Sie wusste nur zu gut, dass es um nichts anderes ging als um Geld. Die einzige Verbindung dieses neuen Erzbischofs zu dem, was vom Vermögen des Ordens geblieben war, war ihr

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