Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie
fühlen.
Und lassen Sie jeden sein und fühlen, wie ihm oder ihr zumute ist. (Denn jede Frau wünscht sich doch einen gefühlvollen Mann – oder?)
Holler, I. (2010): Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation (Kap. 4 und 5). Paderborn: Junfermann
Rosenberg, M. B. (2007): Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens (Kap. 5 und 6). Paderborn: Junfermann
Wer zuerst lacht, lacht am besten
Wie das neurophysiologische »Facial Feedback« Ihr Leben mit mehr Freude erfüllen kann
Gehen Sie mal mit dem neuen Gefühlswissen aus dem vorangegangenen Kapitel gedanklich-emotional in folgende Situationen hinein:
❏ Sie versemmeln eine Prüfung.
❏ Das Vorstellungsgespräch läuft schlecht.
❏ Ihr Partner belügt Sie.
❏ Ihr Kind hält Sie für eine Rabenmutter oder einen Rabenvater.
Was löst das bei Ihnen aus? Schauen Sie am besten auch mal kurz in den Spiegel: Sie fühlen sich mies, sind deprimiert, lassen den Kopf und die Mundwinkel hängen … Eine natürliche Reaktion. Wir verraten Ihnen, wieso es ausgerechnet in solchen Situationen hilfreich sein kann, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Wie wir bereits gesehen haben, ist es für die Psychohygiene unheimlich wichtig, einen guten Zugang zu seinem Inneren zu pflegen – sich selbst und seine Gefühle ernst zu nehmen und auch die Befindlichkeiten anderer zu respektieren (siehe vorheriges Kapitel).
Wenn wir das ausreichend getan haben, dann kann der zweite Schritt darin bestehen, aktiv an sich, den eigenen Wahrnehmungen und wünschenswerten Zuständen zu arbeiten. Dazu wollen wir dringend mit volksmundlichem Aberglauben aufräumen – der wagt nämlich zu behaupten: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Doch wer zuletzt lacht, hat die kürzeste Freude. Die Freude erst macht unser Leben lebenswert. Wir werden gleich sehen, wie einfach sie uns helfen kann.
Das Leben ist, wie es ist. Und unsere Mitmenschen sind, wie sie sind. Einfach zu verändern sind sie – leider – nicht. Oder wann haben Sie zuletzt Ihren Chef verändert? Oder Ihre Schwiegermutter? Ihre Kinder? Also konzentrieren wir uns besser auf uns selbst, unsere eigenen Gedanken und Gefühle. Denn wenn wir selbst uns innerlich wandeln, kann das zumindest einen Wandel im Außen, bei unseren Mitmenschen, begünstigen.
Wünschen Sie sich nicht manchmal auch, morgens gut aus den Federn zu kommen? Ihren Job einfach nur gerne zu machen? Ein Glücksgefühl zu verspüren, wenn Sie das Meeting betreten? In strahlende Gesichter zu schauen, wenn Sie nach Hause kommen? Von Ihren Mitmenschen herzlich empfangen zu werden? Mit ihnen einen offenen und belebenden Austausch zu pflegen? Von allen geachtet zu werden?
Je nachdem, wie bunt es das Schicksal gerade mit Ihnen treibt, mögen Ihnen solche Gedanken vielleicht ein wenig vermessen erscheinen. Bedenken Sie dennoch stets: In Wirklichkeit haben Sie ein Recht darauf!
Freude ist eine schöne Stimmung, ein wohliges Gefühl – in diesem Moment sind alle unsere psychischen Bedürfnisse befriedigt. Sie ist eine spontane, natürliche emotionale Reaktion auf etwas Angenehmes: eine Begebenheit, einen Menschen oder auch eine Erinnerung.
Lachen wiederum ist unser häufigster Ausdruck von Freude und Wohlbefinden. Es entfaltet speziell in der Gemeinschaft mit unseren Mitmenschen seine Wirkung. Die Medizin setzt Lachen sogar als Therapieunterstützung ein. Ja, Lachen ist gesund! Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Lachen fördert den Heilungsprozess vieler Krankheiten. Durch das gesteigerte Wohlbefinden wird Stress abgebaut, die Hormonausschüttung stärkt das Immunsystem und beugt so Krankheiten vor. Ferner aktiviert Lachen das Herz-Kreislaufsystem, Zwerchfell, Stimmbänder, Gesichts- und Bauchmuskeln. Das führt unter anderem zu erhöhtem Blutdruck, zu einem Anstieg des Sauerstoffgehaltes im Blut und zu einer Art innerer Massage im Unterbauchbereich. Lachen verringert sogar deutlich die Schmerzempfindung.
All diese Befunde münden in der sogenannten »Facial-Feedback-Theorie«, die der bekannte Psychologe Silvan Tomkins in den 1960ern entwickelte. Sie besagt: Unser eigenes emotionales Erleben hängt auch von unserer Mimik ab. Wir können daher unsere Gefühle durch unsere Mimik selbst beeinflussen und steuern: Wir lachen nicht nur, weil es uns gut geht – wir können es uns auch richtig gut gehen lassen, indem wir lachen!
Dazu braucht noch nicht einmal jemand einen Witz zu machen. Denn unsere Mimik ist direkt mit dem Gefühlszentrum verbunden; es reicht aus,
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