Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie
Belastungen oder Störungen durch individuelle Maßnahmen vor. Diese Maßnahmen können sehr unterschiedlich sein – wir stellen Ihnen im Folgenden eine wichtige Möglichkeit vor, die uns allen im Alltag gute Dienste erweisen kann und uns seelisch gesund hält.
Wir alle erleben hin und wieder starke Gefühle, machen schlechte Erfahrungen, erleiden Verletzungen, Verluste und Trauer. Weil die damit verbundenen Inhalte (Gedanken und Gefühle) unangenehm und oft sogar bedrohlich sind, »helfen« wir uns meist, indem wir sie einfach von der bewussten Wahrnehmung ausschließen. Dann sprechen wir in der Psychologie von Verdrängung, einem der grundlegenden Abwehrmechanismen.
Was einerseits hilfreich klingt (die Belastungen sind wir dann ja los), hat es andererseits in sich. Denn die verdrängten Bewusstseinsinhalte arbeiten unterbewusst weiter – und suchen sich andere Wege, um in uns zu wirken. Sie beeinträchtigen uns dann aus unseren Tiefenschichten und können uns regelrecht körperlich krank machen. Bekannte Beispiele für solche psychosomatischen Beschwerden sind Neurodermitis, Magen-Darm-Erkrankungen, Essstörungen, chronische Müdigkeit, Bluthochdruck, Asthma und teilweise auch Krebserkrankungen.
Gerne verschlägt es uns dann auch schon mal für Monate oder gar Jahre »auf die Couch« – mühsam müssen wir lernen, die sorgfältig verdrängten Bewusstseinsinhalte wieder zu Tage zu fördern, um sie sachgemäß zu verarbeiten. Aktuelle Untersuchungen belegen: 25 Prozent der deutschen Erwachsenen leiden mindestens einmal oder sogar permanent an psychischen oder psychisch bedingten Beschwerden wie Angstzuständen, depressiver Verstimmung und psychosomatischen Krankheiten. Tendenz steigend!
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten wir dringend Psychohygiene betreiben. Wir verraten Ihnen hier eine besondere Form der Psychohygiene – wie Sie den Mechanismus der Verdrängung konstruktiv für sich nutzen können; unangenehme Bewusstseinsinhalte – Gedanken und Gefühle – nicht verdrängen, sondern ernst nehmen und würdigen können. Und dann die Verantwortung für sie abgeben, an eine höhere Instanz, die Sie für sich ganz individuell benennen können: Gott, den Himmel, das Licht, das Schicksal, den Zufall, das Nichts – je nachdem, woran Sie persönlich glauben.
Mit der folgenden ganz einfachen Übung können Sie Ihre Seele jederzeit und wiederholt gründlich »säubern«:
1. Schritt: Gehen Sie gedanklich und emotional in Ihre Belastung hinein. Betrachten Sie die Situation, schauen Sie sich die Beteiligten an, spüren Sie tief in Ihre Gefühle hinein. Seien Sie aufmerksam und konzentriert.
2. Schritt: Artikulieren Sie Ihre Gefühle, sagen Sie sich bewusst: »Ich bin _____.« (Hier setzen Sie dann Ihr Gefühl ein, zum Beispiel ängstlich, wütend, traurig, verzweifelt, einsam oder hoffnungslos, je nachdem, was Sie gerade empfinden.)
3. Schritt: Sagen Sie sich: »Ja, das ist mein/e _____ (Angst, Wut; hier setzen Sie dann das oben artikulierte Gefühl ein). Ich habe ein Recht dazu, _____ zu empfinden. _____ ist ein natürlicher und wertvoller Bestandteil meiner Persönlichkeit.«
4. Schritt: Drehen Sie gedanklich eine Art »Film« über Ihr Gefühl und halten Sie diesen »Film« gedanklich auf einer Videokassette oder DVD fest. Verschließen Sie gedanklich die Videokassette oder die DVD an einem sicheren Ort, zum Beispiel in einem Schrank, zu dem nur Sie Zugang haben, oder in einem Tresor.
5. Schritt: Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Sie können sich jetzt jederzeit bewusst mit Ihren Gefühlen beschäftigen und auseinandersetzen, wenn Ihnen danach ist, wenn die Situation angemessen ist. Holen Sie zu diesem Zweck Ihren »Film« aus seinem Versteck hervor, schauen Sie sich Ihre Gefühlssequenzen an. Sie können jederzeit den »Film« anhalten oder wieder ausmachen. Und Sie können die Videokassette oder DVD jederzeit wieder wegsperren. Sie haben die Kontrolle!
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Sie sich sagen: »Ich habe _____ (Gefühl), ich schätze meine/n _____ als Teil meiner Persönlichkeit; jetzt gebe ich die Verantwortung für meine/n _____ an eine höhere Macht zurück, diese höhere Macht soll von nun an damit fertig werden.« Verfrachten Sie gedanklich die Videokassette oder DVD in eine Rakete, zünden Sie diese und schicken Sie sie weit weg, am besten zum Mond. Auf diese Weise haben Sie die Verantwortung für Ihr Gefühl ab- beziehungsweise zurückgegeben.
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