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Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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sich zu vergewissern, dass kein Blut daran klebte. »Sie wissen nicht, wer es getan hat?«, war alles, was er herausbrachte.
    »Es muss der Highwaykiller gewesen sein«, sagte Donahue, und ihr Gesicht war vor Erregung plötzlich ganz lebendig. »Ich schätze, wir werden schon bald alles darüber in der Times lesen. Ich kann es jedenfalls kaum abwarten.«
    Ihr gefallen die Briefe, dachte Jonah bei sich. Sie mag sie in der gleichen Weise, wie Leute die Zeitschrift People und Fernsehdramen mögen. Waren er und sein Leiden wirklich dazu verkommen? Zu einem billigen Spektakel?
    Die Stationssekretärin war ebenfalls ganz begeistert. »Er hat wahrscheinlich die gleichen perversen Sachen mit dieser Paulette Bamberg gemacht, über die Clevenger in seinem letzten Brief geschrieben hat. In Utah? Er hat gesagt, sie sei brutal zugerichtet gewesen – hat ihr wahrscheinlich den Kopf abgeschnitten, genau wie dieser hier.«
    Während die Sekretärin sprach, sah Jonah Paulette Bamberg mit leerem Blick vom Laubbett an der Route 80 in Utah zu ihm hinaufstarren. Das Bild tauchte nur einen kurzen Moment auf, doch lang genug, um ihn zu überzeugen, dass Clevenger in seinem letzten Brief nicht gelogen hatte. Er hatte schon einmal eine Frau mit brutaler Gewalt getötet. Aber wirklich nur einmal zuvor?
    »Hasst Frauen«, sagte Donahue. »Wenn ihr mich fragt, das ist Sam Garber in zwanzig, dreißig Jahren.«
    Jonah wusste, dass er etwas sagen sollte, wusste, dass die Reihe an ihm war, etwas beizusteuern. »Sam Garber?«, war alles, was er herausbrachte.
    »Er ist in den letzten achtzehn Monaten fünfmal eingewiesen worden«, sagte die Stationssekretärin.
    Donahue schüttelte den Kopf. »Er hat den kompletten Stammbaum eines angehenden Soziopathen: legt Feuer, quält Tiere, macht ins Bett.«
    »Wir müssen seine Mutter von ihm fern halten«, sagte Jonah.
    »Viel Glück«, knurrte Donahue. »Das Jugendamt hat bislang keinen Finger krumm gemacht, um ihn zu beschützen.« »Warum nicht?«, fragte Jonah.
    »Er rückt nicht mit der Wahrheit raus. Plappert die Geschichten nach, die ihm seine Eltern darüber eingetrichtert haben, wie er sich verletzt hat. Und bislang hat niemand je das Gegenteil beweisen können.«
    »Niemand will das Gegenteil beweisen«, stimmte die Stationssekretärin mit ein. »Es ist ja nicht so, dass alle Heime im Bundesstaat sich darum reißen, ihn aufzunehmen. Er macht nur Probleme. Hat schon ein paarmal das Pflegepersonal angegriffen. Hat zweimal versucht, das Krankenhaus abzufackeln.«
    »Er sollte lieber seine Mutter anstecken«, sagte Jonah automatisch und war entsetzt über seine eigenen Worte. Doch waren es seine eigenen Worte? Was passierte mit ihm? Er lachte, um dem, was er gesagt hatte, die Schärfe zu nehmen, doch sein Gelächter klang hohl, mechanisch.
    Die Stationssekretärin und Donahue sahen einander an.
    »Ich schätze, so kann man es auch sehen«, sagte Donahue. Sie räusperte sich. »Sind Sie heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden, Dr. Wrens?«
    Er nahm jedes verfügbare Quäntchen positiver Energie zusammen. »Ein kleiner Scherz«, sagte er augenzwinkernd.
    Dr. Corinne Wallace, die Leiterin der Psychiatrie des Krankenhauses, tauchte in der Tür zur Schwesternstation auf. Sie war eine attraktive Frau um die vierzig, mit schulterlangem, braunem Haar und einem ansteckenden Optimismus, der sowohl ihr Personal als auch ihre Patienten aufmunterte. Doch diesmal waren ihr Gesicht und ihre Stimme ernst. »Könnte ich Sie kurz sprechen?«, fragte sie Wrens.
    »Selbstverständlich«, antwortete er zaudernd.
    »Es geht um die Sache in der Raststätte.«
    Jonah erstarrte im selben Maße, wie seine Paranoia wuchs.
    »Wir haben uns gerade darüber unterhalten«, warf die Stationssekretärin ein. »Hoffentlich kommt das Schwein auf den elektrischen Stuhl.«
    Vielleicht war er doch am Tatort gesehen worden, schoss es Jonah durch den Kopf. Vielleicht wartete die Polizei bereits vor der Tür der geschlossenen Abteilung auf ihn.
    »Kommen Sie?«, fragte Wallace ihn.
    Die beiden gingen schweigend den Flur entlang und in Jonahs Büro.
    »Möchten Sie sich setzen?«, fragte Jonah.
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir arbeiten sehr eng mit der Polizei dieses Bezirks zusammen«, begann sie. Jonah schob verstohlen seine Hand in die Hosentasche und legte seine Finger um das Klappmesser.
    »Ein gewisser Sergeant John ›Buck‹ Goodwin hat heute Morgen angerufen«, fuhr sie fort. »Der Detective, der für den Mord in Bitter Creek

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