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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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den Buick zum Stehen brachte und den Blinker nach links setzte. Abgesehen von einer Handvoll Menschen auf den Bürgersteigen war die Innenstadt wie ausgestorben und auf der Main Street konnte er weit und breit kein anderes Auto erkennen.
    Ethan machte eine sanfte Linkskurve und beschleunigte dann ein wenig, um in Richtung Süden zu fahren.
    Er kam an der Kneipe, dem Hotel und dem Café vorbei.
    Sieben Blocks weiter passierte er das Krankenhaus.
    Es gab keine Vororte.
    Die Stadt hörte einfach auf.
    Er beschleunigte.
    Himmel, fühlte sich das gut an, endlich hier wegzukommen. Es war, als würde ihm eine Last von den Schultern genommen, die mit jeder Umdrehung der Kurbelwelle leichter wurde. Das hätte er schon vor zwei Tagen tun sollen.
    Nirgendwo waren irgendwelche Häuser zu sehen. Die Straße führte gerade durch den Wald aus Pinien, die so hoch waren, dass sie fast schon wie ein Primärwald wirkten.
    Kalte, duftende Luft drang in den Wagen.
    Zwischen den Bäumen und an manchen Stellen auch auf der Straße hingen Nebelschwaden.
    Das Scheinwerferlicht bohrte sich hinein, wurde aber merklich gedämpft.
    Die Reserveleuchte ging an.
    Scheiße.
    Die Straße, die südlich aus der Stadt herausführte, wand sich steil den Pass hinauf und es musste jetzt gleich bergauf gehen. Dabei würde er das letzte Benzin verbrauchen. Er sollte jetzt umkehren, zurück in die Stadt fahren und sich genug Benzin besorgen, damit er Lowman erreichen konnte.
    Ethan trat auf die Bremse, als er zu einer lang gezogenen scharfen Kurve kam.
    Der Nebel wurde immer dichter und sah im Scheinwerferlicht blendend weiß aus. Ethan fuhr inzwischen nur noch Schrittgeschwindigkeit, da er außer den beiden gelben Lichtkegeln nichts mehr erkennen konnte.
    Dann verlief die Straße wieder gerade, er verließ den Nebel und auch den Wald.
    In der Ferne stand eine Werbetafel.
    Aus zweihundert Metern Entfernung konnte er nur vier gemalte Gestalten erkennen, die Arm in Arm abgebildet waren.
    Sie grinsten breit.
    Ein Junge in Shorts und gestreiftem Hemd.
    Mutter und Tochter in Kleidern.
    Der Vater mit Anzug und Hut winkte.
    In Blockbuchstaben stand unter der perfekten, lächelnden Familie:
    WILLKOMMEN IN WAYWARD PINES
WO DAS PARADIES ZUHAUSE IST
    Ethan beschleunigte und fuhr an dem Schild vorbei. Die Straße verlief parallel zu einem Holzzaun und die Scheinwerferstrichen über eine Weide und grasende Rinder hinweg.
    Lichter in der Ferne.
    Die Weide blieb hinter ihm zurück.
    Kurz darauf fuhr er wieder an Häusern vorbei.
    Die Straße wurde breiter und die doppelte gelbe Linie verschwand.
    Er war wieder auf der First Avenue.
    Er war zurück in der Stadt.
    Ethan fuhr an den Straßenrand, starrte durch die Windschutzscheibe und versuchte, nicht in Panik auszubrechen. Es gab eine einfache Erklärung dafür: Er hatte die Abzweigung zum Pass übersehen. Er musste im Nebel daran vorbeigefahren sein.
    Er riss das Lenkrad herum und raste den Weg wieder zurück, wobei er auf Höhe der Weide gute einhundert km/h fuhr.
    Als er den Nebel und die hoch aufragenden Pinien erreicht hatte, hielt er Ausschau nach einem Schild oder einem anderen Hinweis darauf, wo die Straße in Richtung Pass abzweigte, aber er konnte nichts finden.
    In der Mitte der Kurve lenkte er den Wagen an die Seite und brachte den Hebel in Parkstellung.
    Er ließ den Wagen laufen und stieg aus.
    Dann ging er auf die andere Straßenseite und ging am Berghang entlang.
    Nach etwa dreißig Metern wurde der Nebel so dicht, dass er den Wagen nicht mehr sehen konnte. Das Motorgeräusch war noch zu hören, wurde aber mit jedem Schritt leiser.
    Er ging etwa sechzig Meter, dann blieb er stehen.
    Er hatte die andere Seite der Kurve erreicht, wo die Straße wieder geradeaus verlief und zurück in die Stadt führte.
    Das Motorgeräusch war verstummt.
    Es wehte kein Wind und die Bäume standen hoch aufragend und schweigend da.
    Nebelschwaden trieben um ihn herum und schienen elektrisch aufgeladen zu sein, aber er wusste, dass das Summen nurein leises Geräusch in ihm war, in
seinem
Kopf, das er nur hören konnte, weil es hier keine anderen Geräusche gab.
    Das war unmöglich.
    Die Straße konnte hier nicht abbiegen.
    Sie müsste noch achthundert Meter weit durch die Pinien und dann spiralförmig im Süden den Berghang hinauf verlaufen.
    Er verließ den Hang und ging zwischen den Bäumen hindurch.
    Auf dem Waldboden lagen so viele Piniennadeln, dass es sich anfühlte, als würde er auf einem Kissen laufen.
    Die Luft war feucht

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