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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Schrotflinte, seine Augen wurden vom Rand des Cowboyhuts verborgen.
    Als Ethan das Waffenöl roch, schoss ihm durch den Kopf, dass Pope bestimmt ein Mann war, der sein Arsenal sorgsam pflegte.
    »Erinnern Sie sich daran, dass ich gesagt habe, Sie sollen die Stadt nicht verlassen?«, knurrte Pope.
    Ethan hätte ihm geantwortet, doch der Lichtstrahl wanderte auf einmal auf den Boden, und erst einen Sekundenbruchteil, bevor er getroffen wurde, begriff Ethan, dass es sich bei dem Schatten, der sich auf seinen Schädel zubewegte, um den Lauf der Schrotflinte handelte.

    Ethans linkes Auge war durch den Schlag angeschwollen. Es fühlte sich heiß und dick an und pochte im gleichen Rhythmus wie sein Puls. Durch das rechte konnte er einen Verhörraum erkennen. Klaustrophobisch und steril. Weiße Betonziegelwände. Betonboden. Ein nackter Holztisch, auf dessen anderer Seite Pope saß, jetzt ohne Hut und Jacke, die Ärmel seines tannengrünen Hemds hochgekrempelt, sodass man seine dicken, mit Sommersprossen bedeckten, muskulösen Unterarme sehen konnte.
    Ethan wischte sich das Blut aus dem Gesicht, das aus dem Schnitt über seiner linken Augenbraue rann.
    Er starrte auf den Boden. »Könnte ich bitte ein Handtuch haben?«
    »Nein. Sie können hier sitzen, rumbluten und meine Fragen beantworten.«
    »Später, wenn all das hier vorbei ist und Sie aus dem Gefängnis kommen, werde ich Sie zu mir einladen und Ihnen Ihre Dienstmarke zeigen. Sie wird eingerahmt hinter Glas über meinem Kaminsims hängen.«
    Diese Worte wurden mit einem strahlenden Lächeln quittiert. »Ach, glauben Sie das?«
    »Sie haben einen Bundesagenten angegriffen. Damit ist Ihre Karriere beendet.«
    »Erzählen Sie mir doch noch mal genau, wie Sie die Leiche in 604 entdeckt haben, Ethan. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dieser verschwundenen Barkeeperin.«
    »Wovon reden Sie da?«
    »Ich will die Wahrheit hören.«
    »Was ich Ihnen erzählt habe, ist die Wahrheit.«
    »Ach, wirklich? Sie wollen bei dieser Version bleiben? Sie sollten wissen, dass ich in der Kneipe gewesen bin.« Pope trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Da arbeitet keine Barkeeperin und niemand hat Sie vor vier Abenden da gesehen.«
    »Das ist gelogen.«
    »Und jetzt frage ich mich … Warum sind Sie
wirklich
nach Wayward Pines gekommen?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt.«
    »Wegen der …« Er machte mit den Fingern Anführungszeichen in der Luft. »… Ermittlung.«
    Ethan holte tief Luft und spürte, wie die Wut in seiner Brust aufbrauste. Seine Kopfschmerzen waren auch zurückgekehrt und er wusste, dass das zum Teil an den Verletzungen lag, die ihm Pope im Gesicht zugefügt hatte. Aber sie fühlten sich auch an wie dieses alte, vertraute Pochen, das er an der Schädelbasis spürte, seitdem er am Fluss aufgewacht war und nicht wusste, wer er war oder wo er sich befand. Und da war noch etwas: ein beunruhigendes Déjà-vu, was dieses Verhör betraf.
    »Irgendetwas stimmt mit diesem Ort nicht«, sagte Ethan, während sich die Emotionen wie schwarze Wolken in seiner Brust sammelten, die Ansammlung von Schmerz, Verwirrung und Isolation der letzten vier Tage. »Ich habe heute Abend meine frühere Partnerin gesehen.«
    »Wen?«
    »Kate Hewson. Ich habe Ihnen von ihr erzählt. Aber sie war älter, bestimmt zwanzig Jahre älter, als sie sein sollte. Wie ist das möglich? Verraten Sie mir das.«
    »Das ist nicht möglich.«
    »Und wieso kann ich mit niemandem außerhalb Kontakt aufnehmen? Warum führt keine Straße aus der Stadt heraus? Ist das hier eine Art Experiment?«
    »Natürlich führen Straßen aus der Stadt heraus. Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie verrückt sich Ihr Gerede anhört?«
    »Irgendetwas stimmt mit diesem Ort nicht.«
    »Nein, mit Ihnen stimmt was nicht und ich habe auch eine Ahnung, was das sein könnte.«
    »Was denn?«
    »Wie wäre es, wenn ich Ihnen ein Blatt Papier gebe und Sie nehmen sich die Zeit, alles aufzuschreiben, was Sie mir sagen wollen. Eine Stunde sollte reichen.«
    Bei dem Angebot wurde Ethan kalt.
    Pope war noch nicht fertig. »Vielleicht beantworten Sie meine Fragen auch schneller, wenn ich eine schwarze Kapuze trage? Oder wenn ich Sie an den Handgelenken aufhänge und Sie schneide. Mögen Sie es, geschnitten zu werden, Ethan?« Er schob die Hand in die Tasche und warf Ethan über den Tisch hinweg etwas zu.
    »Sie hatten sie?«, fragte Ethan. Er hob die Brieftasche hoch und öffnete sie. In dem durchsichtigen Fach steckte ein

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