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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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zurücklaufen zu müssen, war überaus beängstigend.
    Doch welche andere Wahl hatte er?
    Nach Wayward Pines zurückkehren?
    Lieber wollte er hier draußen erfrieren, als je wieder den Fuß in diese Stadt zu setzen.
    Ethan wanderte durch einen Abschnitt der Schlucht, in dem ihm gewaltige Felsbrocken den Weg versperrten, und er musste vorsichtig von einem zum anderen springen. Erneut hörte er, dass unter ihm Wasser dahinfloss, aber der Fluss war nicht zu sehen und unerreichbar, da er unter den aufgetürmten Felsen dahinströmte.
    Weit oben auf der linken Seite der Schlucht glänzte etwas im Sonnenlicht.
    Ethan blieb stehen und schirmte seine Augen mit einer Hand ab, um das blendende Glitzern zu begutachten. Von seinem Standpunkt am Boden der Schlucht konnte er nur eine rechteckige, metallische Oberfläche erkennen, die sich ein gutes Stück über ihm befand und deren Proportionen zu perfekt und zu genau wirkten, um nicht von Menschenhand geschaffen worden zu sein.
    Er sprang auf den nächsten Felsen und bewegte sich jetzt schneller und angespannter, während er hin und wieder einen Blick hinaufwarf, doch bislang war nicht zu erkennen, was sich dort oben befand.
    Ein Stück voraus schien die Schlucht wieder besser begehbar zu sein und die Felsen wurden zunehmend kleiner.
    Während er gerade überlegte, ob er zu diesem Metallstück hinaufklettern konnte, wurde er auf einmal durch das Geräusch herabfallender Steine aus seinen Gedanken gerissen.
    Eine schreckliche Sekunde lang glaubte Ethan, ein Erdrutsch würde auf ihn zukommen, tausend Tonnen Felsen, die von oben herabstürzten, um ihn zu zermalmen.
    Doch das Geräusch kam aus seinem Rücken und nicht von oben, und als er sich umsah, erkannte er, dass ein Felsbrocken, den er vor einigen Minuten zur Seite geschoben hatte, noch weitergerutscht war.
    Trotzdem war es unheimlich, ein anderes Geräusch als seinen abgehackten Atem oder das Knirschen von Steinen in seinerunmittelbaren Umgebung zu hören. Er hatte sich schon so an die Stille dieser abgelegenen Schlucht gewöhnt.
    Er konnte weit in die Schlucht hinabblicken und sah in etwa vierhundert Metern Entfernung den Zaun, doch dann fiel ihm in deutlich geringerer Distanz eine Bewegung auf. Zuerst glaubte er, er hätte ein Murmeltier erspäht, doch das Wesen bewegte sich mit einer schwerelosen, katzenartigen Anmut fast schon zu schnell von Stein zu Stein, und als er die Augen zusammenkniff, um sich darauf zu konzentrieren, erkannte Ethan, dass es kein Fell besaß. Es sah aus wie ein Albino mit blasser, milchiger Haut.
    Instinktiv machte Ethan einen Schritt nach hinten, als ihm bewusst wurde, dass er die Größe der Kreatur unterschätzt hatte. Sie lief nicht über kleine Steine, sondern durch das Feld aus riesigen Felsbrocken, das Ethan gerade erst verlassen hatte, was bedeutete, dass es in etwa so groß sein musste wie er. Außerdem bewegte es sich mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und schien zwischen den Sprüngen kaum innezuhalten.
    Ethan stolperte über einen Stein und konnte sich gerade noch fangen, während er immer stärker zu schwitzen begann.
    Das Wesen war ihm jetzt so nah, dass er es atmen – keuchen – hören konnte, und seine Krallen machten bei jeder Landung auf einem Felsen ein klickendes Geräusch. Mit jedem Sprung kam es Ethan näher. Jetzt war es nur noch etwa fünfzig Meter entfernt. Ethan wurde flau im Magen.
    Das war das Wesen, das er in der letzten Nacht vom Alkoven über dem Fluss aus gesehen hatte.
    Davon hatte er geträumt.
    Aber was zum Henker war das?
    Wie konnte so eine Kreatur überhaupt existieren?
    Er rannte so schnell er konnte durch die Schlucht, so schnell, wie er den ganzen Tag noch nicht gelaufen war, und sah sich dabei ständig über die Schulter um.
    Das Wesen sprang vom letzten der großen Felsen und landete mit der Anmut einer Ballerina, um dann auf allen vieren weiterzulaufen, dicht über dem Boden wie ein Wildschwein, undsein Keuchen wurde immer lauter, als es die Distanz zwischen ihnen in einem beunruhigenden Tempo verringerte. Ethan war schnell klar, dass er ihm unmöglich entkommen konnte.
    Er blieb stehen und drehte sich um, hin und her gerissen zwischen dem Versuch zu begreifen, was er gerade sah, und der Entschlossenheit, sein eigenes Überleben zu sichern.
    Es war nur noch zwanzig Meter von ihm entfernt, und je näher es kam, desto weniger gefiel Ethan, was er da vor sich hatte.
    Die Kreatur hatte einen kleinen Torso.
    Lange Beine und noch längere Arme, die

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