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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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anzusprechen.
    In der vergangenen Nacht war er viel zu müde gewesen, um etwas anderes zu tun, als reglos auf dem Stein zu liegen.
    Jetzt kehrte sein Hunger zurück.
    Er aß einen Großteil der Karotten und des zerquetschten Brotes, die er in seinen Taschen aufbewahrt hatte.

    Dann war er wieder auf den Beinen und suchte so lange, bis er einen Pinienast im nahe gelegenen Wald gefunden hatte, den er an einem Ende abbrach, sodass er ihn als Gehstock benutzen konnte. Er streckte sich einige Minuten lang und versuchte, die lästigen Schmerzen aus seinen Knochen zu vertreiben, aber es gelang ihm nicht.
    Schließlich marschierte er in einem Tempo weiter, das er beibehalten wollte, doch nach zehn Minuten musste er notgedrungen langsamer werden, da die Anstrengungen des letzten Tages ihren Tribut forderten.
    Eine halbe Meile fühlte sich an, als wären es fünf.
    Mit jedem Schritt stützte er sich mehr auf seinen Gehstock, klammerte sich an ihn wie an eine Rettungsleine, als wäre er sein einziges belastbares Bein.

    Am frühen Nachmittag hatte sich die Schlucht verändert, der Fluss war so schmal geworden, dass man ihn nur noch als Flüsschen bezeichnen konnte, die Pinien wurden kleiner, standen vereinzelt und weit auseinander und die wenigen, die er jetzt noch sah, waren buschiger und knorriger – zu Zwergen gewordene Opfer der grausamen Winter.
    Er musste häufig haltmachen und ruhte sich nun öfter aus, als er marschierte, war ständig außer Atem und seine Lungen brannten, weil sie umso weniger Sauerstoff bekamen, je höher er stieg.

    Bei Anbruch der Dämmerung lag er ausgestreckt auf einem mit Flechten bedeckten Felsen neben dem mageren Überrest des Flusses, einem gerade mal knapp zwei Meter breiten, rasch dahinfließenden Bach in einem Bett aus farbenfrohen Steinen.
    Er hatte den Alkoven vor vier oder fünf Stunden verlassen und die Sonne ging bereits hinter den Felswänden auf der anderen Flussseite unter.
    Als sie verschwunden war, wurde es schlagartig kälter.
    Er lag da und beobachtete, wie der Himmel an Farbe verlor, rollte sich in der zunehmenden Kälte zusammen und so langsam wurde ihm bewusst, dass er wohl nie wieder aufstehen würde.
    Er drehte sich auf die Seite und zog sich die Kapuze über den Kopf.
    Schloss die Augen.
    Ihm war kalt, aber seine Kleidung war trocken, und er versuchte, seine vielen Gedanken und widerstreitenden Gefühle zu sortieren, während er vor Erschöpfung immer näher in Richtung Delirium rutschte, und auf einmal spürte er, wie die Sonne auf seine Kapuze schien.
    Er öffnete die Augen und setzte sich auf.
    Er lag noch immer auf dem Felsen neben dem Fluss, nur dass es jetzt Morgen war und die Sonne in seinem Rücken gerade über die Berge lugte.
    Ich habe die ganze Nacht geschlafen.
    Mühsam schleppte er sich zum Fluss und trank, obwohl das Wasser so kalt war, dass er davon Kopfschmerzen bekam.
    Er hatte noch eine Karotte und einige Bissen Brot übrig, wovon er einen Teil aß, dann rappelte er sich auf und entleerte seine Blase. Überraschenderweise fühlte er sich besser, auch die Schmerzen in seinen Beinen waren nicht mehr ganz so groß, sondern fast schon erträglich.
    Erneut nahm er seinen Gehstock.

    Die Wände der Schlucht wurden enger und der Fluss glich eher einem Rinnsal, bevor er schließlich in der Quelle mündete, aus der er entsprang.
    Ohne das fließende Wasser war die Stille fast schon schmerzhaft.
    Da war nichts außer dem Klackern der Steine unter seinen Stiefeln.
    Das einsame Kreischen eines Vogels, der über seinem Kopf vorbeiflog.
    Und sein Keuchen.
    Die Steinwände an beiden Seiten wurden steiler, und so weit oben wuchsen weder Bäume noch Büsche.
    Hier gab es nur noch zertrümmerte Steine, Flechten und den Himmel.

    Gegen Mittag hatte Ethan seinen Gehstock zur Seite geworfen und musste sich auf allen vieren über den steilen Boden bewegen. Als er gerade um eine Biegung der Schlucht herumging,hörte er auf einmal ein neues Geräusch, das das ständige Klackern der Steine übertönte. Er lehnte sich gegen einen Felsen von der Größe eines Kleinwagens und versuchte, das Geräusch trotz seines abgehackten Atems zu orten.
    Da war es.
    Es war nicht natürlichen Ursprungs.
    Stetig.
    Ein tiefes Summen.
    Die Neugier trieb ihn weiter und Ethan kletterte schneller aufwärts, bis er um die Ecke gebogen war, während das Summen bei jedem Schritt lauter wurde und seine Fantasie anregte.
    Als er es endlich sah, hätte er beinahe laut aufgelacht.
    Die Schlucht erstreckte

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