Pubertaet fuer Anfaenger
bitte?«
Tochter: »Was steht denn bitte auf dem Schild, das an meiner Zimmertür hängt?«
Mutter (liest langsam) : »DANGER. Eintritt für Eltern verboten.«
Tochter (laut) :»Wer hat dir also die Erlaubnis gegeben, in meiner Abwesenheit in mein Zimmer einzudringen?«
Mutter (beruhigend) : »Sarah. Bei dir stapelten sich vier Schüsseln sowie schmutzige Teller und Gläser im Dutzend. Ich wollte das Mittagessen nicht auf der Tischplatte servieren.«
Tochter: »Du nimmst dir also einfach ungefragt Sachen?«
Die Tochter erhält den erneuten Beweis, dass sie die schrecklichste Mutter in der ganzen Galaxie hat.
Mutter: »Ja, unser tragbares Telefon habe ich auch noch unter der schmutzigen Wäsche entdeckt.«
Die gelassene Überheblichkeit der Mutter ist nur Fassade. Im Stillen schäumt sie vor Wut, dass sie dem jungen Fräulein hinterherräumt und dann noch beschimpft wird.
Tochter: »Du wühlst auch noch in meiner Wäsche?«
Die Tochter ist hocherfreut, einen weiteren Anklagepunkt vorbringen zu können.
Mutter: »Ja, das Telefon piepte schon erbärmlich vor sich hin …«
»... und hat sich schon mit den Spinnen und Maden im Zimmer angefreundet« – Letzteres kann die Mutter aber gerade noch herunterschlucken. Bravo!
Tochter: »Ich fasse es nicht! Du verletzt einfach meine Intimsphäre und machst dich auch noch lustig.«
Die Tochter ist übrigens Mitglied in der schulischen AG Theater.
Mutter: »Entschuldige, aber so war das nicht gemeint.«
Tochter (1,64 Meter bebende Empörung) : »Ja, immer entschuldigst du dich. Nächstens schnüffelst du in meinem Tagebuch und sagst dann: ›War doch nicht so gemeint.‹ Und du machst es trotzdem immer wieder.«
Mutter: »Hallo, ich habe doch nur MEIN Geschirr und MEIN Telefon geholt. WEIL ICH ES GEBRAUCHT HABE!«
Mit dieser überflüssigen Rechtfertigung räumt die Mutter unwillkürlich ihre Schuld ein.
Tochter: »Darf ich jetzt etwa DEIN Geschirr nicht mehr nehmen? Gehöre ich nicht mehr zur Familie? Du bist einfach nur spießig.«
Ein letzter verzweifelter Versuch der Tochter, ihre emotionale Betroffenheit deutlich zu machen.
Mutter: »Aber ist es dir nicht peinlich, wie unordentlich es bei dir aussieht, wenn Freunde kommen?«
Tochter: »Es ist mir oberpeinlich, so eine Mutter zu haben, die die Privatsphäre ihrer Tochter nie respektiert. Ich hasse dich.«
Mutter: »Jetzt wird’s aber heftig.«
Der wehleidigen Mutter schießen die Tränen in die Augen.
Tochter: »Ich verlange, dass du mein Zimmer nie mehr ohne meine Erlaubnis betrittst und dort Unordnung verbreitest. Ist das klar?«
Ohne auf eine Antwort zu warten, schlägt die Tochter die Tür ihres Zimmers zu. Die Mutter steht betroffen vor der Tür und blickt auf ein zweites Schild mit der Aufschrift: »Man muss nicht verrückt sein, um hier zu wohnen, aber es hilft ungemein.«
Ganz großes Gefühlskino
Es verwundert nicht, dass Jugendliche starke Emotionen entwickeln, müssen sie doch täglich laute Musik, nervenaufreibende Computerspiele, ständige Telefonanrufe, quengelnde Eltern und oft auch stressige Geschwister ertragen, ebenso wie schulische Belastungen und ein lachhaftes Taschengeld. Zudem sind Jugendliche diesen überaus hohen Anforderungen oft gleichzeitig ausgesetzt.
Es ist also völlig normal, wenn Teenager von ihren Gefühlen überschwemmt werden. Eltern können von ihnen lernen, denn Pubertisten werden nicht nur schnell wütend, missmutig oder mürrisch, sie sind auch begeisterungsfähig und schwärmerisch, entwickeln enthusiastische Träume und Verliebtheiten und schmelzen für einen Sportler, einen süßen Jungen oder einen tollen Pulli dahin. Wenn Sie sich daran orientieren und im Aussehen und Outfit jugendlich geben, dann benehmen Sie sich bitte auch so, indem Sie seufzend von einem Treffen mit dem smarten George Clooney oder der hübschen Tagesschausprecherin träumen und lautstark für ein Handtäschchen von Gucci oder eine Harley Davidson schwärmen.
Starke Emotionen: immer ein guter Grund
Im Leben von Pubertisten gibt es tausend Gründe für Stimmungsschwankungen. Bestimmte Begriffe, Gegenstände und Personen wecken starke Gefühle. Sie wirken wie bei pawlowschen Hunden: umgehend und zuverlässig. Sprechen Sie Begriffe wie die folgenden aus, und Sie erhalten umgehend einen Schwall intensiver Gefühle.
Badezimmer
Erziehung
Ferienjob
Gartenarbeit
Haarschnitt
Hausaufgaben
Ordnung
Pflichten
Pubertät
Schule
Taschengeld
Zeugnis
Auch die Erwähnung von Gegenständen, etwa den
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