Pubertaet fuer Anfaenger
Aber seien Sie sicher: Probleme, die bei Tisch hochkochen, sind nun mal vorhanden und würden ansonsten an anderer Stelle ausbrechen.
Trotzdem sollten gemeinsame Mahlzeiten in der Regel nicht zu Problemgesprächen oder zur weiterführenden Erziehung der Kinder genutzt werden. Lebhafte Diskussionen zu interessanten und aktuellen Themen hingegen müssen nicht ausgespart werden.
Gemeinschaftsgefühl und Zusammengehörigkeit vermitteln
Hier einige Anregungen, wie Sie die Familienmahlzeiten (wieder) zu einem erfreulichen Ereignis machen:
Vereinbaren Sie trotz unterschiedlicher Zeitpläne und Essensvorlieben feste gemeinsame Mahlzeiten, zum Beispiel an bestimmten Wochentagen. Wer keinen Appetit hat, kann sich mit einem Getränk an den Tisch setzen und an der Kommunikation teilnehmen.
Bieten Sie an einem bestimmten Wochentag etwas Besonderes an, wie zum Beispiel ein ausgiebiges Frühstück beziehungsweise einen Brunch am Wochenende. Auch ein kleines Nudel- oder Salatbuffet oder ein vegetarisches Buffet kommt gut an. Highlights sind außerdem Grillen mit Salatauswahl oder ein Picknick im Garten.
Kochen Sie einmal wöchentlich oder monatlich gemeinsam. Jedes Familienmitglied darf sich einmal ein Gericht wünschen oder aus dem Kochbuch aussuchen. Verteilen Sie die Aufgaben anteilig: Einkaufen, Kochen, Abräumen. Das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Wertschätzung für den, der ansonsten immer kocht.
Wählen Sie beim Essen Themen, die sich nicht um Probleme drehen, sondern positive Stimmungen freisetzen: lustige Begebenheiten, Erlebnisse im Alltag und im Beruf oder in der Schule, Erinnerungen an die Kindheit oder den Urlaub und so weiter.
Benimm- und Tischsitten können Sie ganz nebenbei und durch Ihr gutes Vorbild vermitteln. Geplante Restaurantbesuche sind ein guter Anlass, darüber zu sprechen und diese einzuüben. Schließlich will Ihr Teenager auch nicht »peinlich« sein und unangenehm auffallen.
Ernährungsgewohnheiten überprüfen
Unter Übergewicht leiden Teenager extrem. Wenn auch Ihr Nachwuchs zu viele Kilos mit sich herumschleppt, sollten Sie sich fragen:
Isst Ihr Jugendlicher viel und zu oft Fastfood, sei es zu Hause, in Schulpausen oder unterwegs mit der Clique?
Sind auch andere Familienmitglieder zu dick, sodass Gene und Familiengewohnheiten eine Rolle spielen?
Was leben Sie selbst in Bezug auf Essgewohnheiten und sportliche Betätigung vor?
Um Übergewicht zu senken, ist eine Kombination aus körperlicher Bewegung und gesunder Ernährung wichtig. Informieren Sie sich über ausgewogenes, kalorienarmes Essen und regen Sie sportliche Betätigung an, sei es im Sportverein, im Fitnessstudio oder als gemeinsames Laufen oder Radfahren.
Versuchen Sie, in der täglichen Ernährung versteckte Fette, etwa in Wurst, Saucen, Käse, Puddings und Gebäck, so weit wie möglich zu meiden. Sprechen Sie darüber, wie Sie die täglichen Mahlzeiten verändern können (mehr Gemüse, kleinere Portionen), und stellen Sie gemeinsam einen Plan auf. Helfen Sie beim Einhalten des Planes und stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Jugendlichen. Auch eine Kur, finanziert von der Krankenkasse, bewirkt oft Wunder.
Pubertisten auf der Piste
Viele Eltern empfinden es als Zumutung, wenn sich ihr Pubertist dauernd in sein Zimmer zurückzieht und von der Außenwelt nichts wissen möchte. Hier müssen Eltern einschreiten. Bedenken Sie: Auch immer mehr Tierzüchter gehen von der Käfighaltung zur Freilandhaltung über. Was für Tiere gut ist, kann für Pubertisten nicht falsch sein. Sie haben Ihren Nachwuchs jahrelang gepflegt und liebevoll betreut, jetzt aber ist die Stunde gekommen, ihn in Diskotheken, Jugendzentren, Einkaufspassagen, Cliquen, auf Partys oder bei der besten Freundin auszuwildern.
Diese neue Aufgabe macht vielen Eltern Spaß, denn damit verbunden sind die beliebten Chauffeur- und Bereitschaftsdienste: Zu den außerhäuslichen Aktivitäten dürfen Sie Ihren Teenager kutschieren und anschließend auf den Anruf warten, von wo und zu welcher Uhrzeit der Rücktransport ansteht. Dazu bedarf es natürlich eines leistungsfähigen Handys, das Ihr Teenager immer bei sich tragen sollte. Bei den Fahrten können Sie viel Zeit im Auto mit Ihrem Kopfhörer tragenden Liebling verbringen, der neidvollen Umwelt zeigen, was für einen wohlgeratenen Pubertisten Sie haben, und zugleich unbekannte, ferne Stadtteile erkunden. Genießen Sie diese Zeit: Sie dürfen Ihren Jugendlichen meist sowohl hinbringen als auch abholen,
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