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Pubertaet fuer Anfaenger

Pubertaet fuer Anfaenger

Titel: Pubertaet fuer Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Sobel , Alfred Sobel
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Außerdem habe ich nichts zum Anziehen, und mein Taschengeld reicht für nichts.«
    Der Tochter ist die ganze Situation peinlich, und sie freut sich über den Nebenkriegsschauplatz Klamotten.
    Mutter: »Nein, Liebling, so war das doch nicht gemeint. Natürlich überwache ich dich nicht!«
    Die Mutter merkt, dass das Gespräch in die falsche Richtung läuft.
    Tochter: »Und wie hast du es gemeint? Offensichtlich werde ich doch von dir ausspioniert.«
    Mutter: »Ich habe den Eindruck, dass dir die Familie nicht mehr so wichtig ist und dass vielleicht etwas anderes dahintersteckt.«
    Die Mutter lobt sich, wie elegant sie die Kurve bekommen hat.
    Tochter: »Und was soll das sein?«
    Sie denkt: »Oh, wie plump nachgefragt, unglaublich.«
    Mutter: »Vielleicht ein Freund?«
    Tochter: »Und wenn es so wäre. Das geht euch gar nichts an.«
    Sie reagiert ganz natürlich und gemäß den Umbauten im Gehirn und den Veränderungen im Hormonhaushalt.
    Mutter: »Ich will dir doch gar nichts verbieten.«
    Das stimmt so nicht, aber das braucht ja keiner zu wissen.
    Tochter: »Das könnt ihr auch gar nicht. Das ist meine Privatsache.«
    Die Tochter ist bereit für einen Machtkampf, denn sie wird ihn gewinnen. Sie wird die Mutter so richtig auflaufen lassen.
    Mutter: »Also, ich finde das ganz normal, dass ein Mädchen mit 15 Jahren einen Freund hat.«
    Unehrlich: In Wirklichkeit findet sie es viel zu früh.
    Tochter: »Na also, ich bin halt normal, und lass mich jetzt endlich in Ruhe. Deine Fragen törnen voll ab.«
    Das Handy der Tochter zeigt eine neue SMS. Anna liest und strahlt.
    Mutter: »Eine SMS von ihm?«
    Tochter: »Ja, er ist so süß.«
    Die Tochter ist plötzlich wie verwandelt.
    Mutter: »Kenn ich ihn?«
    »O Gott, sie hat wirklich einen Freund. Hoffentlich lenkt das nicht von der Schule ab. Wir haben schon genug Probleme.«
    Tochter (wieder patzig) : »Nein, zum Glück nicht.«
    Mutter: »Wie heißt er denn?«
    Tochter: »Er heißt Paul.«
    Sie ärgert sich: »Mist, jetzt habe ich es verraten.«
    Mutter: »Ein schöner Name. Sieht er gut aus?«
    Die Mutter wittert ihre Chance und hakt sofort nach.
    Tochter: »Nein, er ist absolut hässlich mit einem Buckel und tausend Pickeln. Mama, was stellst du für voll bescheuerte Fragen?«
    Mutter: »Dann kannst du ihn ja mal einladen und uns vorstellen.«
    Die Mutter findet sich sehr mutig, versucht dies aber zu verbergen, indem sie betont harmlos in Richtung Tochter schaut.
    Tochter: »Wozu das denn?«
    Mutter: »Ich würde ihn einfach gerne mal sehen.«
    Sie schaut nicht nur harmlos, sie spricht auch betont beiläufig.
    Tochter: »Um ihn auszufragen, oder? Das ist doch voll peinlich.«
    Mutter: »Wo hast du ihn denn kennengelernt?«
    Tochter: »Er ist auf meiner Schule.«
    Den hochnäsigen, gelangweilten Tonfall hat die Tochter mit ihren Freundinnen sorgsam eingeübt.
    Mutter: »In deiner Klasse?«
    Tochter: »Nein, er ist zwei Klassen über mir. Er ist schon 17.«
    Wieder vibriert Annas Handy, und sie liest die SMS.
    Mutter: »Ist er das wieder?«
    » O Gott, schon 17 Jahre. Der ist sicher sitzen geblieben. «
    Tochter: »Ja, er fragt, ob ich morgen mit zur Schulfete komme.«
    Mutter: »Ach, eine Schulfete? Wer kommt denn sonst noch?«
    Tochter: »Weiß ich doch nicht.«
    Mutter: »Aber wir holen dich ab.«
    Tochter: »Aber hallo. Ich bin kein Baby mehr.«
    Mutter: »Dann bist du aber spätestens um 23 Uhr zu Hause.«
    Tochter: »Mama, alle anderen dürfen so lang, wie sie wollen!«
    Mutter: »Wer ist denn ›alle‹?«
    Tochter: »Ihr braucht mich nicht abholen. Ich schlafe bei Paul.«
    Mutter: »Kommt nicht infrage. Wir kennen Paul ja gar nicht.«
    Gefühlszustand: Panik pur.
    Tochter: »Was habt ihr denn? Ihr seid so was von spießig.«
    Gefühlszustand: gut bis prächtig.
    Mutter: »Also, ich fühle mich jetzt völlig überrumpelt. Aber weißt du was – ich werde mal die Eltern vom Paul anrufen.«
    Woher bekommt sie jetzt nur die Telefonnummer?
    Tochter: »Wenn du das tust, werde ich dir das im Leben nie vergessen. Ich schwör’s, aber echt!«
    Gefühlszustand: Panik pur.
    Mutter: »Also, ich merke, wir kommen hier nicht weiter. Aber das Übernachten bei Paul kannst du vergessen. Das erlaube ich nicht.«
    Tochter: »Du denkst gleich, dass wir miteinander schlafen wollen.«
    Mutter (hat genau das gedacht) : »Ja, ich finde das viel zu früh.«
    Tochter: »Was wäre denn, wenn wir es schon getan hätten?«
    Mutter: »Sag, dass das nicht wahr ist.«
    Eigentlich reichen der

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