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Pubertät – Loslassen und Haltgeben

Pubertät – Loslassen und Haltgeben

Titel: Pubertät – Loslassen und Haltgeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Uwe Rogge
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– einstellen. Dieser kann durch einen erotischen Traum oder durch Selbstbefriedigung ausgelöst werden. Der Penis wird durch Blutzufluss steifer, wird größer, richtet sich auf und entlädt sich. Der Junge erlebt den ersten Orgasmus als ein außerordentliches Erlebnis, das nur ihm gehört und nach Wiederholung verlangt.
    Doch kann – ähnlich dem Mädchen, wenn der Junge nicht darauf vorbereitet ist – dieses Ereignis auch mit negativen Erfahrungen, mit einem schlechten Gewissen verbunden sein. Je positiver ein Pubertierender seinen Körper erlebt, je mehr er sich in ihm zu Hause fühlt, umso angenehmer wird er den ersten Samenerguss erfahren, auch wenn er durchaus ambivalente Gefühle hinterlässt.
     
    4.   Gehen Pubertierende heute lockerer mit sexuellen Fragen und Bedürfnissen um?
    Der Sexualforscher Gunter Schmidt spricht von einer Enttraditionalisierung in der Jugendsexualität und meint damit zwei Prozesse: einerseits eine «Freisetzung sexuellen Verhaltens und sexueller Moral aus traditionellen Anschauungen und Vorschriften», andererseits eine «Angleichung von Frauen und Männern im Hinblick auf Rechte, Optionen und Selbstbestimmtheit», und macht das an einigen Trends fest:
Während 1970 noch 80   Prozent aller Mädchen den Geschlechtsverkehr dem Jungen zuliebe gemacht haben, sind es heute weniger als 20   Prozent. Gerade bei Mädchen sind die Veränderungen im Koitusverhalten ausgeprägter als bei Jungen: Mädchen beginnen früher mit dem Geschlechtsverkehr und bevorzugen dabei ältere Jungen. Jungen führen Mädchennicht unbedingt in sexuelle Erfahrungen ein, Mädchen suchen und finden eigene Erfahrungsräume.
Masturbation ist die häufigste sexuelle Verhaltensweise. Sie ist weniger begleitet von Schuldgefühlen wie noch in den 60er und 70er Jahren. In ihr drücken sich sexuelle Selbstbewusstheit, ein Körpergefühl und Autonomie aus.
Sexualität zwischen den Geschlechtern geht mit wechselseitiger Anerkennung, mit Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein einher. Allerdings ist die Eigenverantwortung für das sexuelle Handeln auch widersprüchlich. Zwar schützen sich ca. 80   Prozent aller 16- bis 1 9-Jährigen beim ersten Mal, bei unter 1 6-Jährigen lässt sich allerdings ein problematisches Verhütungsverhalten feststellen, das durchaus zu Sorge Anlass gibt.
     
    Auch wenn sich Jugendliche elterlicher Kontrolle entziehen, bleibt gerade zu Beginn der Pubertät die elterliche Verantwortung in der Sexualerziehung unabdingbar: die Sexualität als positive Lebenserfahrung ebenso zu vermitteln wie das Wissen über die Sexualorgane und deren Funktionen. Dazu zählt vor allem, Sexualerziehung als Werteerziehung zu vermitteln, nein sagen zu lernen, wenn man nicht will, wenn man nicht Lust hat, und dabei grundsätzlich den anderen in seinem Recht auf körperliche Unversehrtheit zu respektieren, nicht zuletzt aber auch die Risiken in der Sexualität (ungewollte Schwangerschaften, Geschlechtskrankheiten) zu erkennen und damit umgehen zu können.
     
    5.   Wie kann man zu einem angemessenen Umgang mit dem Computer beitragen?
    Je mehr die Nutzung des Computers in ein kommunikatives Umfeld (Familie, Geschwister, Freund) eingebunden ist, umso anspruchsvoller ist sie. Dabei darf nicht übersehen werden: Der Umgang mit Lernprogrammen, Textverarbeitung und den kreativenMöglichkeiten des Computers ist auch altersbedingt – je jünger die Kinder, umso mehr stehen Spiele obenan.
    Auch der Umgang mit dem Computer ist ein gegenseitiger und gemeinsamer Lernprozess. Eltern können von Pubertierenden lernen, den Computer technisch zu beherrschen. Heranwachsende können von ihren Eltern erfahren, dass ein nur technischer Zugang zu einseitig ist.
     
    Für Eltern können nachstehende Gedanken wichtig sein:
Machen Sie sich bewusst, aus welchen Motiven Ihr Pubertierender mit dem Computer spielt. «Zu viel computern» – das Maß ist schwer zu bestimmen, entscheidend ist die Motivation, mit der ein Heranwachsender an Computer herangeht. Wenn er zur Flucht benutzt wird, zur Selbstisolation, dann ist schon die kürzeste Computerzeit zu viel.
Heranwachsende brauchen Spiele, Unmittelbarkeit, Anschaulichkeit, Bewegung, den Kontakt zu Gleichaltrigen. Deshalb müssen sich Computer- und Fernsehgebrauch dem normalen Tagesablauf des Kindes unterordnen und nicht umgekehrt.
Verbote helfen in der Regel wenig, sie führen zu einem Machtkampf zwischen Eltern und Kindern, fördern kindlichen Widerstand und Protest, Computerentzug

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