Pubertät – Loslassen und Haltgeben
Absprache wie deren Dauer, der vorgesehene Ablauf sowie das Ende.
Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, lautet: «Wie lange sollen die Hausaufgaben überhaupt dauern? Mein Sohn sitzt manchmal bis zu drei Stunden am Schreibtisch!»
Hinsichtlich der Länge haben sich Fachleute so festgelegt:
Bei den Neun- bis Dreizehnjährigen darf es etwa eine Stunde dauern. Auch hier empfiehlt sich eine Pause.
Sollten die Hausaufgaben nicht fertig sein, kann man den zeitlichen Rahmen maximal 20 Minuten ausdehnen. Findet der Heranwachsende trotz intensiver Bemühungen kein Ende, bietet man seine Mithilfe an. Die (bessere) Alternative: Man bricht ab und schreibt eine Notiz an den Lehrer. So werden die Bemühungen von Kind und Eltern deutlich, und das Lehrpersonal erhält ein wertvolles Feedback über den Wissensstand der Kinder.
Noch ein Satz zu den Pausen zwischendurch, die bei vielen Eltern auf Skepsis stoßen. Tatsächlich nehmen sich Heranwachsende nach einer bestimmten Zeit – mal fünf, mal zehn, mal fünfzehn Minuten, je nach Typ und Temperament – Auszeiten. Pubertierende werden unkonzentriert. Es ist mithin sinnvoll, Pausen von vornherein einzuplanen. Die Zeit des Lernens stellt sich als eine Mischung aus Spannung und Entspannung, aus Konzentration und Ablenkung dar. Die «selbstverordneten» Pausen helfen dem Heranwachsenden häufig, seine innere Balance aus Bewegung und Ruhe herzustellen und zu halten.
9. Was mache ich bei Mobbing?
Die Berichte über Mobbing in der Schule häufen sich. Mobbing ist Bestandteil eines aggressiven Verhaltens, das darauf ausgerichtet ist, jemand anders gezielt zu schädigen. Beim Mobbing spielt – das zeigen Michaela und Daniela – der soziale Zusammenhang eine ganz zentrale Rolle. Mobbing findet meist in einer stabilen Gruppe statt, die sich durch ungleiche Machtverhältnisse auszeichnet.
Der Täter oder die Täterin verfügen über physische Kräfte oder verbale Fähigkeiten, die sie in eine «Chef»- oder Bestimmerrolle bringen. Das Opfer kann sich dem Druck oder der Schädigung nicht entziehen, es öffnet sich nur spät anderen, um die Übergriffe mitzuteilen.
Von Mobbing redet man, wenn die Verhaltensmuster über einen längeren Zeitraum stattfinden, sich in immer neuen quälenden Varianten wiederholen.
Um Mobbing zu unterbinden bzw. präventiv zu verhindern, sind Maßnahmen auf vier Ebenen vonnöten:
Mobbing wird unterstützt (nicht erzeugt!) durch ein unfreundliches, unsoziales Schulklima. Mobbing findet oft in wenig einsehbaren Räumen, Gängen, Fluren und Ecken statt, wo Aufsicht fehlt oder keine Verhaltensregeln festgelegt sind.
Soziale und kommunikative Fähigkeiten der Schüler können Mobbing nicht verhindert, aber sie vermögen es zu begrenzen und schlussendlich abzubauen.
Mit den Tätern sind Einzelgespräche zu führen, ist auf Wiedergutmachung zu drängen. Die Einbeziehung der Eltern ist dabei unumgänglich – häufig leider auch unmöglich. Die Täter sind mit den Folgen ihres Tuns zu konfrontieren, um Schuldbewusstsein aufzubauen, ein moralisches Gewissen zu entwickeln.
Beim Mobbing, wie bei anderen aggressiven Handlungen, vergisst man häufig die Opfer. Während man sich um die Täterkümmert, übersieht man die Geschädigten. Gerade beim Mobbing kommt es darauf an, dass das Opfer Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein entwickelt. Hilfe zur Selbsthilfe ist notwendiger denn je, um den Opfern das Gefühl zu vermitteln, sich eigenständig gegen Übergriffe behaupten zu können.
10. Muss ich auf pünktliches Nachhausekommen bestehen?
Es gibt ein Jugendschutzgesetz, das festlegt, wann 1 5-Jährige zu Hause sein müssen! Und selbst dann sind da noch die persönlichen Einschätzungen der Eltern: Manchmal sind 1 5-Jährige so reif, dass sie in privaten Räumen bis Mitternacht oder danach fortbleiben dürfen, manche sind noch so unselbständig, dass die zeitlichen Grenzen enger gesteckt werden müssen. Es ist überhaupt nicht kleinkariert, wenn Eltern auf eine zeitliche Grenze bestehen, selbst wenn man dann als «voll peinlich» empfunden wird. Oder die Kinder mit dem Argument «Alle anderen dürfen!» elterliche Positionen aufweichen möchten. Meine Idee: Bestehen Sie auf eine festgelegte Zeit (ob nun 22, 23 oder 24 Uhr). Und für private Feiern legen Sie eine andere zeitliche Grenze fest, sodass Ihre Tochter länger wegbleiben kann und ihr damit das Gefühl gegeben wird, «erwachsener» zu sein.
11. Was mache ich mit den
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