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Pubertaet - wenn Erziehen nicht mehr geht

Titel: Pubertaet - wenn Erziehen nicht mehr geht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Juul
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Tochter. Traurig ist es ein bisschen.
    MUTTER: Ja. Das Nicht-mehr-gebraucht-Werden ist da sicher mit drin.
    JUUL: Aber bei der Geburt hast du wahrscheinlich auch geheult. MUTTER: Ja, es ist schon angekommen.
    JUUL: Ja, das sehe ich. Es ist auch schon vorher angekommen.
    MUTTER: Ich habe gehört, was ich eh schon angefangen habe zu denken.
    JUUL: Danke.
    ELTERN: Danke.

RÜCKMELDUNG DER BETEILIGTEN FAMILIE NACH VIER WOCHEN
    MUTTER: Das Seminar war für uns anregend wie auch etwas erleichternd, auch dadurch, dass alle Themen, die uns sonst im Alltag begleiten, angesprochen wurden. Ich habe als Zuhörerin von den Runden sehr profitiert. Kleine Veränderungen gibt es im Umgang. Unsere Tochter nimmt wieder häufiger an den Abendessen teil. Ich selbst erziehe mich dazu, meine Meinung zu vertreten, ohne Verbote in den Raum zu stellen. Damit geht es auch mir besser. Bei unserem zentralen Problem, dem grenzgängerischen Schulverhalten, haben wir keine weiteren Schritte machen können, und die Situation ist unverändert.

FAMILIE 4
    Kanonen und Streitkultur

DABEI SIND: MUTTER, VATER, TOCHTER DER MUTTER (14), DIE GEMEINSAME TOCHTER (10). ZWEI KLEINERE TÖCHTER (4, 1) SIND NICHT MIT DABEI
    VATER: Mein Hauptproblem ist, es ist für mich oft ganz schwer, wenn die beiden Töchter einen so anfahren in ihrem Jugendjargon. Das irgendwie zu verarbeiten, da habe ich ein großes Problem, da fühle ich mich oft total hilflos. Was mach ich dann, wie geh ich damit um, wie reagiere ich darauf? Das ist für mich ein großes Problem, wobei ich vorwegschicken muss, dass ich ganz großartige Kinder habe und die alles toll meistern, ich bin auch echt voll stolz auf sie. Aber diese Dinge verarbeite ich schwer. Da bräuchte ich mal ein bisschen Hilfe oder was kann ich da gut oder besser machen oder wie verhalte ich mich da am besten?
    JUUL: Das ist das Thema Nummer eins, oder?
    MUTTER: Wir sind uns nicht ganz schlüssig, welches unser Hauptthema ist. Viele Themen sind schon gefallen. Wir haben zwei unserer kleineren Kinder hier nicht mit, weil die noch zu klein sind, aber wir sind eine Familie mit vier Töchtern, die eine Riesenspannweite hat von der Ältesten bis hin zu einer Eineinhalbjährigen und darin, das ist für mich das Schwierige, diese Gratwanderung der Altersstufen. Was mein Mann schon gesagt hat: Ja, der Jugendjargon und das Ganze, und das mit unseren kleinen Kindern dann auch wieder zu vereinbaren, da geht es ordentlich zu bei uns zu Hause. Können Sie sich vielleicht vorstellen.

    JUUL: Und gibt es da für dich ein anderes Thema oder können wir hiermit anfangen und dann weitermachen?
    MUTTER: Wir können damit anfangen und dann vielleicht überleiten.
    JUUL (ZUM VATER): Wenn du jetzt nur zwei Sätze hättest (du redest ja nicht so gerne, stimmt’s?), zwei Sätze: Was wolltest du dann gerne den beiden Mädchen über dich sagen?
    VATER: Ihr seid großartig.
    JUUL: Das war über die Mädchen, nicht über dich. Jetzt hast du noch zwei.
    VATER: Schwierig … da fehlen mir momentan die Worte. Ich kann es nicht ausdrücken.
    JUUL: Ja, nimm dir Zeit.
    VATER: Ich komme jetzt auf keinen Trichter momentan.
    JUUL: Ok, ich helfe dir ein bisschen.
    VATER: Ja, hilf mir mal ein bisschen.
    JUUL: Erster Satz ist: Mir tut es weh.
    VATER: Damit habe ich immer ein Problem, wenn ich so einen harten Angriff kriege mit harten Worten. Von meinem Elternhaus her habe ich niemanden, der mir da geholfen oder eine Richtung gewiesen hätte. Und dann reagiere ich vielleicht oft zu hart.
    JUUL: Das ist alles ok, aber das ist eine Analyse. Ich wollte gerne eine Botschaft haben. Jetzt hast du gesagt, dir tut’s weh, wenn die das machen. Jetzt: Was willst du von den beiden?
    VATER: Sie sollen freundlicher sein. Sie können ruhig auch mal eklig sein, aber auch mal freundlich, nicht so hart.
    JUUL: Ist es richtig, dass so ein bisschen freundlicher genügt?
    VATER: Ja, das ist richtig.
    JUUL (ZUR ÄLTESTEN TOCHTER): Kannst du das beantworten?
    TOCHTER (14): Ja, ich denk schon. Wenn ich mit Papa streite oder so, dann ist es schon so, dass ich viel rumschreie und vielleicht auch nicht immer nett bin, denn ich bin total temperamentvoll, aber er ist auch oft so wie ich. Mich stört es nicht, wenn wir uns
streiten, und vielleicht ist es in Ordnung, wenn er eher so mit mir redet, als wenn ich mit ihm so rede, weil ich ja eigentlich Respekt haben müsste - hab ich auch, aber dann, wenn ich mich mit ihm streite, dann irgendwie …
    JUUL: Wenn ich das höre und dich nicht

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