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Puck

Puck

Titel: Puck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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Stoffresten, Kleidern oder den letzten Schmucksachen grübelten.
    Ich erzählte der alten Dame von dem Tip mit dem Heimhilger: »Wollen Sie nicht mitkommen?«
    »Ich kenne ihn so wenig wie Sie!«
    So beschloß ich denn, ohne sie zu gehen, und nahm die Gefährtin mit. »Es ist mir zu weit«, sagte sie zuerst, »und ich huste auch noch.«
    Ich tat, als merke ich nicht, daß sie hauptsächlich vor Hunger so schwach war. »Unsinn, das tut dir gut. Frische Bergluft. Du kannst nicht immer herumliegen.«
    Fast zwei Stunden lang und mit vielen Erschöpfungspausen quälten wir uns bergauf. Die Natur da oben war wild und herrlich, so herrlich, daß wir fast unseren Hunger vergaßen.
    Das Puckchen war selig, schnüffelte, tollte, grub im Schnee. Ich bemühte mich, nicht zu bemerken, daß er viel schneller als sonst hechelnd wiederkam und sich erschöpft hinwarf. Endlich, als wir fast aufgegeben hatten, jemals anzukommen, tauchte am Rande der blendenden Schneewüste ein Gehöft auf, breit hingeduckt, Steine auf den Dächern. Kaminrauch stieg steil in die Höhe, dumpfes Hundegebell, auf das hin ich Puck, der kampflüstem die Ohren hochgestellt hatte, an die Leine nahm. Die Gefährtin lehnte sich an den hohen Knüppelzaun. Sie hatte Schweiß auf der Stirn und zitterte. Ich umkrampfte die beiden Löffel in der Manteltasche. Innen im Stall hackte jemand Holz, brach ab, als der Hund bellte, kam. Es war ein drahtiger Mann mit Mongolenschnurrbart, Adlernase und schnellen Augen. Ich bestellte die Grüße des Lampersbergers und kam gleich zur Sache. Am Schluß meiner Ansprache händigte ich ihm die Löffel aus. Sie waren fast neu, und wir hatten sie außerdem geputzt.
    Er musterte mich: »An schöna Pelzmantel ham S’ da!«
    »Ja, den haben wir mit dem Gepäck noch ‘rausbekommen. Ohne den wäre ich längst erfroren.« Unverschämter Aasgeier! dachte ich dabei.
    Er nahm die schweren, blitzenden Löffel wieder vor, suchte und fand den Silberstempel. Seine verkniffenen Züge lockerten sich. Er löste den Haken an der Innenseite des Zaunes: »Kommt’s doch ‘rei, Leut. Mei Gott, Frau, is Eahna schlecht? Sie schaugn ja aus wia’s Leiden Christi!«
    Der Hund, eine große, hellfarbige Bestie, riß fletschend an der Kette. Neben ihm stand eine halbgefüllte Futterschüssel. »Können Sie Ihren Löwen nicht ein bißl wegsperren?« fragte ich. »Mein Kleiner ist ein Raufer, und der da schaut so aus, als ob er sehr schnell Kleinholz aus ihm machen würde.« Der Bauer lachte geschmeichelt: »Ja, der Harras macht net vui Umständ, b’sonders mit Foxln.« Er bückte sich zu Puck nieder: »Wie hoaßt er denn?«
    »Puck.«
    »Brings S’ ‘n do ‘rei!«
    »Lieber nicht, er schleppt nur Schnee in die Stube. Die Bäuerin mag das sicher nicht.«
    Der Heimhilger zeigte ein paar tabaksbraune Zähne: »Die Margret? Pah. Aber wie S’ wolln.« Er ging auf die Bestie zu, nahm die Kette und sperrte den Hund in den Holzschuppen. Drinnen tobte er. Puck hörte es sich mit schiefem Kopf sachverständig an.
    »Also, Leitln, kommt’s ‘rei. Margret — mir ham B’such!« Er öffnete die Tür zu einem niedrigen Wohnzimmer mit einem mächtigen Tisch und schwarzen Balken unter der Decke. Ein Ofen hockte breit in einer Ecke und stieß glühende Wärme aus. Der Bauer nahm mir den Pelz ab, streichelte ihn und hängte ihn an den Haken. Das Frauchen weigerte sich abzulegen und setzte sich im Mantel an den Ofen. Die Bäuerin erschien, rundlich, sauber, mit graudurchwobener Zopfkrone. Ein hübscher Anblick. Wenn nur ihre Augen nicht so hart gewesen wären.
    »Also, z’erst bringst a hoaße Muilch!« sagte der Bauer mit einem Unterton, der keinen Widerspruch duldete. »Und wos mach mer dann?« Er rieb sich, ehe sie antworten konnte, die Hände: »Speckpfannkuche. Da schaugt’s, was? Machts euch g’mütlich.« Er holte drei Gläser aus dem Schrank, goß Schnaps ein, Enzian: »Prosit! Wohl bekomm’s!« Dann verschwand er hinter der Frau in der Küche. Die Bäuerin kam wieder mit zwei großen Bechern und einem dideen braunen Milchkrug. Sie war jetzt bedeutend freundlicher: »I mach Eahna a Trumm Butter z’recht«, sagte sie. »D’Molkerei nimmt uns so alls weg. Sogar des Butterfaßl hams’ mitg’nomma. Do wenn mir net no oans am Speicher g’habt hättn...«
    »Kumm scho in Küch!« sagte der Mann. Wir blieben wieder allein. Von draußen hörten wir das Toben der Bestie und das Klappern von Pucks Hundemarke in der Schüssel. »Na, der wenigstens ist schon auf

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