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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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seinen Preis …«, dachte er.
    Nachdem die Wahrsagerin erleichtert festgestellt hatte, dass Jules unverletzt war, hatte sie sich erschöpft in ihren Sessel fallen lassen. Trotz ihrer ungeheuren Energie fühlte sie sich plötzlich alt und schwach.
    Während sie und Dominique nun leise eine Unterhaltung begannen, ging Jules weiter unruhig auf dem Dachboden herum. Auf einmal merkte er, dass sein Handy vibrierte. Jemand rief ihn an. Wer konnte das um diese Zeit sein? Er blinzelte und blickte ungläubig auf das Display. Es war Michelles Nummer.
    *** Pascal stürzte in eine Gruppe völlig verdreckter Männer, die, an Händen und Füßen gefesselt, gemeinsam in einer Zelle saßen.
    Es stank nach Schweiß und Blut, und Ratten flitzten über den Fußboden.
    Beatrice landete nach ihm ebenfalls ziemlich unsanft, allerdings ohne dass die anderen etwas davon mitbekamen. Sämtliche Anwesenden drehten sich erschrocken zu Pascal, der mit seinen angesengten Kleidern und dem rußgeschwärzten Gesicht gar nicht schlecht an diesen düsteren Ort passte. Allerdings, wie war er hierhergekommen? Den Männern stand der Mund offen über sein plötzliches Erscheinen. Keiner brachte auch nur ein Wort heraus. Doch die Überraschung hielt nicht lange an. Sie wurde abgelenkt von etwas anderem: Der Blick der Gefangenen richtete sich auf das Schwert Pascals, das unter den zerfetzten Kleidern hervorschaute. Eine Waffe, hier, inmitten von Wehrlosen, war von unschätzbarem Wert. Pascal sah sich um: Steinwände, Beleuchtung aus Kerzen und Fackeln, niedrige höhlenartige Decke, eine Tür mit einem Guckloch, draußen weitere Zellen … Es gab keine Fenster.
    »Wir sind in einem Verlies«, flüsterte er Beatrice zu, »in einem verdammten unterirdischen Verlies.«
    Die Männer in der Zelle suchten vergeblich nach demjenigen, mit dem er sprach, und an ihren Blicken konnte Pascal erkennen, dass sie ihn wohl für verrückt hielten.
    »Schon kapiert«, antwortete sie, angewidert von der schmutzigen Umgebung. »Wie es aussieht, haben wir uns in der Zeitreise nicht besonders weit vom Pestjahrhundert entfernt. Benutze deinen Stein, damit wir hier so schnell wie möglich wegkommen.«
    Pascal war überzeugt davon, dass das nicht leicht sein würde, und er hatte recht. Genau in diesem Moment kamen mehrere schwer bewaffnete Wachen, die weitere Gefangene brutal in die Zelle stießen.
    »He!«, rief einer von ihnen, als er Pascal erblickte. »Seht ihr den da? Er hat eine Waffe!«
    Augenblicklich stürzten sich die Soldaten auf ihn. Pascal rührte sich nicht von der Stelle, es wäre aussichtslos gewesen, etwas gegen so viele Angreifer zu unternehmen. Sie stießen ihn zu Boden und entrissen ihm das Schwert und den Rucksack. Beatrice schrie – für alle anderen unhörbar – vor Wut auf, doch Pascal bat sie mit einer Geste, nichts zu unternehmen. Es konnte ihre Lage nur noch verschlimmern. Das Wichtigste war, diese Epoche lebend zu verlassen.
    Er warf einen Blick auf den Mann, der seine wertvolle Habe in der Hand hielt. Was würden die Wächter damit anstellen?
    Noch immer lag er auf dem Boden, jetzt zog man ihn hoch und besah ihn misstrauisch. Auch wenn er entwaffnet war – dieser Bursche war ihnen unheimlich.
    Sie packten ihn und schleiften ihn aus der Zelle.
    In einem engen Gang blieb der Trupp stehen. Zwei von ihnen legten Pascal eiserne metallene Fuß- und Handfesseln an, die bald seine Haut aufreiben und höllisch wehtun würden.
    Pascal stellte fest, dass ihn niemand irgendetwas gefragt hatte. Es brachte ihn zu der Überlegung, wessen all die Männer hier wohl angeklagt waren. Er hoffte, dass es nichts Schwerwiegendes war, denn es schien ihm, dass er dasselbe Schicksal erleiden würde wie sie.
    Pascal seufzte. Ohne seine Habseligkeiten fühlte er sich nackt und schutzlos.
    »In welchem Jahr sind wir?«, fragte er einen Wärter. Der brach in verächtliches Lachen aus.
    »Im Jahr des Herrn 1502. Weißt du nicht einmal das?«
    Pascal sah zu Beatrice, die sich in seiner Nähe hielt. Sie hatte recht gehabt, sie waren nicht weit von der Pestzeit gelandet.
    »Beatrice«, flüsterte er, »lass den Rucksack nicht aus den Augen.«
    ***
    Jules’ Finger drückte die Annahmetaste, bevor er überhaupt begriff, was vor sich ging. Er tat es, ohne darüber nachzudenken, so unerwartet kam dieser Anruf – von Michelle!
    Hätte er ein wenig gelassener reagiert, wäre ihm sofort aufgegangen, dass Michelle niemals zuerst ihn angerufen hätte, sondern Pascal oder Dominique. Doch er

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