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Puls

Puls

Titel: Puls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Job ist und meiner Meinung nach eine kosmetische Operation dringend nötig hätte, bevor er sich mit potenziellen Großspendern trifft.«
    »Wer seid ihr?«, fragte Clay.
    »Wenn Sie mir nicht mehr ins Gesicht leuchten, junger Mann, dann sag ich's Ihnen gern.«
    Tom und Jordan senkten ihre Lampen. Auch Clay senkte seine, behielt aber eine Hand am Griff von Beth Nickersons .45er Colt.
    »Ich bin Daniel Hartwick und komme aus Haverhill, Massachusetts«, sagte der Grauhaarige. »Die junge Dame ist Denise Link, ebenfalls aus Haverhill. Der Gentleman rechts neben ihr ist Ray Huizenga aus Groveland, einem Nachbarort.«
    »Freut mich«, sagte Ray Huizenga. Er vollführte eine kleine unbeholfene Verbeugung, die charmant und komisch zugleich war. Clay ließ seine Hand vom Revolvergriff sinken.
    »Aber unsere Namen spielen eigentlich keine Rolle mehr«, sagte Daniel Hartwick. »Entscheidend ist, was wir sind, zumindest aus der Sicht der Phoner.« Er betrachtete sie ernst. »Wir sind geistesgestört. Wie ihr.«

8
    Denise und Ray zauberten eine kleine Mahlzeit auf einem Gaskocher (»Diese Dosenwürstchen schmecken nicht mal schlecht, wenn man sie orndlich durchbrät«, sagte Ray), während sie miteinander redeten - während vor allem Dan redete. Er begann damit, dass er ihnen erzählte, es sei jetzt zwanzig nach zwei und er beabsichtige, mit seiner »tapferen kleinen Schar« um drei Uhr wieder auf der Straße zu sein. Er sagte, er wolle möglichst viele Meilen zurücklegen, bevor es Tag werde und die Phoner wieder unterwegs seien.
    »Weil sie nachts nicht herauskommen«, sagte er. »Diesen Vorteil haben wir immerhin. Später, wenn ihre Programmierung abgeschlossen ist oder sich dem Abschluss nähert, können sie's vielleicht, aber .«
    »Du glaubst also auch, dass das passiert?«, fragte Jordan. Zum ersten Mal seit Alice' Tod wirkte er wieder aufgeregt. Er packte Dan am Arm. »Du glaubst auch, dass sie neu gestartet werden wie Computer, bei denen die Festplatte .«
    ». gelöscht worden ist, ja, ja«, sagte Dan, als wäre das die selbstverständlichste Sache der Welt.
    »Bist du . warst du . irgendeine Art Wissenschaftler?«, fragte Tom.
    Dan bedachte ihn mit einem schwachen Lächeln. »Ich war die gesamte Soziologieabteilung am Haverhill Arts and Technical College«, sagte er. »Hätte der Präsident von Harvard einen schlimmsten Albtraum, wäre ich das.«
    Dan Hartwick, Denise Link und Ray Huizenga hatten nicht nur einen Schwarm, sondern gleich zwei vernichtet. Auf den ersten auf dem Gelände einer Autoverwertung in Haverhill waren sie zufällig gestoßen, als ihre damals noch sechsköpfige Gruppe versucht hatte, einen Weg aus der Stadt zu finden. Das war zwei Tage nach dem Einsetzen des Pulses gewesen, als die Handy-Leute noch die Handy-Verrückten gewesen waren: verwirrt und ebenso bereit, einander umzubringen wie irgendwelche wandernden Nor-mies, denen sie begegneten. Dieser erste Schwarm war klein gewesen, nur ungefähr fünfundsiebzig Köpfe stark, und sie hatten Benzin verwendet.
    »Beim zweiten Mal, in Nashua, haben wir Dynamit aus einem Lager auf einer Großbaustelle verwendet«, sagte Denise. »Da hatten wir schon Charlie, Ralph und Arthur verloren. Ralph und Arthur sind einfach abgehauen. Charlie ... den armen alten Charlie hat der Schlag getroffen. Immerhin wusste Ray, wie man mit Dynamit umgeht, weil er mal beim Straßenbau gearbeitet hat.«
    Ray, der über seinen Kocher gebeugt dahockte und die Bohnen neben den Würstchen umrührte, hob die freie Hand zu einer wegwerfenden Geste.
    »Danach«, sagte Dan Hartwick, »haben wir diese Ankündigungen mit ›Kashwak No-Fo‹ gesehen. Die haben gut geklungen, was, Denni?«
    »Genau«, sagte Denise. »Alles frei, alles inklusive. Wir waren nach Norden unterwegs, genau wie ihr, und als wir diese Ankündigungen gesehen haben, haben wir uns noch mehr beeilt. Ich war die Einzige, die nicht hundertprozentig von der ganzen Idee begeistert war, weil ich durch den Puls meinen Mann verloren habe. Diese Scheißkerle sind schuld daran, dass mein Kind aufwachsen wird, ohne seinen Daddy zu kennen.« Sie sah Clay zusammenzucken und sagte: »Sorry. Wir wissen, dass dein Junge nach Kashwak mitgegangen ist.«
    Clay starrte sie verblüfft an.
    »O ja«, sagte Dan und nahm sich einen der Teller, die Ray herumzureichen begann. »Der Präsident von Harvard weiß alles, sieht alles, hat Dossiers über alle . oder möchte zumindest, dass wir das glauben.« Er blinzelte Jordan zu, und Jordan

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