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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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Potosí gefahren .« Haydee versuchte, aufzustehen.
    »Du hast leider auch Blut auf Deinem T-Shirt«, meinte Anja.
    Haydee schaute an sich herab. »Ehrlicherweise ist das das kleinere Problem. Lass uns lieber versuchen, Deine Maria Assunta zu suchen«.
    Sie stiegen in den Wagen ein und fuhren zurück. Beide schauten während der Fahrt in die Spiegel, um sich zu vergewissern, dass Ihnen niemand folgte. Wortlos saßen sie und hörten dem gleichmäßigen Brummen des Motors zu.
    Haydee brachte den Wagen vor einem kleinen Haus zum Stehen. »Na dann lass uns mal sehen ...«.
    Sie stiegen aus und klopften an die Tür. Es verging eine Zeit. Die Tür wurde vorsichtig einen Spalt weit geöffnet. Eine Frau um die 50 fragte »Ja bitte ?«
    »Wir möchten gerne zu Maria Assunta«, sagte Haydee.
    »Was wollen Sie von meiner Schwester ?«
    »Neben mir ist Anja Koswig. Eine Genealogin aus Deutschland. Sie arbeitet anderer Leute Familiengeschichte auf. Sie möchte gerne mit Maria sprechen über die Zeit der Militärdiktatur«.
    »Meine Schwester ist nicht da .«
    »Und wann kommt sie wieder ?« , fragte Haydee?
    »Das kann dauern. Weiß ich nicht«
    »Können wir sie woanders erreichen? Wo ist sie denn ?«
    »Ich glaube irgendwo in Uyuni«
    »Können wir sie dort erreichen ?«
    »Wenn sie Glück haben, ja .«
    »Und wie?«
    »Das müssen sie sehen. Maria recherchiert dort gerade zu Lithiumabbau und Umweltschutz«.
    Sie notierte eine Telefonnummer auf einen Zettel und reichte ihn Anja.
    »Danke«, beendete Haydee die einseitige Kommunikation.

    »Gesprächig war sie ja nicht gerade«, meine Haydee, als sie wieder im Auto saßen.
    Anja lachte. »Das wäre ich an ihrer Stelle auch nicht. Schau Dich doch mal an. Da stehen zwei staubige Wesen vor der Tür. Eine trägt noch blutige Spuren in Gesicht und Kleidung. Glaubst du das das Vertrauen schafft ?«
    »Und wie wollen wir jetzt weiter machen ?« , erkundigte sich Haydee
    »Du meinst wirklich wir ?«
    »Dachtest Du, ich lasse Dich jetzt hängen ?« , fragte Haydee. »Ich bringe Dich zumindest zu Maria Assunta. Danach müssen wir weitersehen .«
    »Danke, Haydee. Ich bin wirklich froh, Dich kennengelernt zu haben«.
    »Ich auch. Auch wenn es ziemlich schmerzhaft ist«. Sie versuchte ein gequältes Lachen.
    Sie fuhren zurück in ihr Hotel. Erschrocken stand die Frau an der Rezeption auf, als die beiden das Hotel betraten. »Um Himmelswillen, was ist denn passiert ?« Sie veranlasste, dass Haydee erst einmal verarztet wurde.

    Es war düster und die Wolken türmten sich am Himmel. Es konnte nicht mehr lange dauern, bevor der Regen einsetzen musste.
    Pedros Arm war eingegipst. Die Stelle, an der der Baseballschläger seinen Oberarm traf, schmerzte immer noch. Zusammen mit Miguel stand er vor der heruntergelassenen Fensterscheibe eines Toyota Landcruisers. Der Strahl einer Taschenlampe war auf ihre beiden Gesichter gerichtet. Den Mann hinter dem Steuer konnten sie nicht erkennen, außer seinen dunklen Umriss. Sie hielten sich die Unterarme vors Gesicht, um nicht zu stark geblendet zu werden.
    »Was seit ihr denn für Anfänger«, rief er ärgerlich. »Zwei kräftige Kerle. Aber ihr werdet noch nicht einmal mit einer Frau fertig ?«
    »Chef, sie waren zu zweit«.
    »Ihr hattet den Auftrag, die Deutsche auszuschalten ...«
    »Das haben wir ja versucht ...«, antwortete Pedro.
    »Das sehe ich ... Hat man euch gesehen ?«
    »Nein. Es war absolut nichts los .«
    »Okay Ist sie verletzt ?«
    »Nur die andere, Chef.«
    »Die interessiert nicht. Klar ?«
    »Wir könnten es noch einmal probieren ...«, versuchte es Miguel.
    Der Mann im Wagen lachte. »Ihr beiden Witzgestalten? Schaut euch doch mal an. Das kann nicht euer Ernst sein«.
    »Chef, Sie haben uns nicht verraten, dass die Frau kämpfen kann. So wie Sie uns das sagten, dachten wir an eine ängstliche, durchschnittliche Frau. Jetzt wissen wir, worauf wir gefasst sein müssen«.
    »Vergesst es. Ihr wäret zu auffällig. Haut ab .«
    »Aber Chef, was ist mit unserem Geld ?«
    »Wofür? Euch hat man wohl ins Gehirn geschissen! Ich bezahl doch nicht für nichts ...«
    »Aber Chef ...«, mischte sich jetzt wieder Pedro ein.
    In dem Augenblick ging die Taschenlampe aus. Pedro erkannte noch, wie der Fremde irgendetwas Dunkles aus dem Fenster in Richtung von Miguel hielt. Er hörte ein dumpfes Geräusch. Kurz darauf ertönte es noch einmal. Beide Männer sackten auf den Boden und blieben bewegungslos liegen. Noch während die Fensterscheibe wieder

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