Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
Vom Netzwerk:
von egal. Das glauben Sie nicht. Da sich mit dem Material der Wirtschaftsspionageverdacht erhärtet, bin ich sowieso raus aus dem Fall. Den werden meine Kollegen übernehmen ...«. Wieder trat eine Pause ein.
    »Frau Rütting, in der vor Ihnen liegenden Nachricht haben Sie dem Adressaten mitgeteilt, von wann bis wann Frau Koswig außer Haus sein wird. Die Adresse haben Sie freundlicherweise ebenfalls mit aufgeführt ... Ich habe mich bei meinen Kollegen erkundigt. Es war der Tag, als in Frau Koswigs Wohnung eingebrochen wurde und Ariana Schreiber brutal misshandelt wurde. Da kommt für Sie einiges zusammen. Wirtschaftsspionage. Beihilfe zum Einbruch. Beihilfe zu schwerer Körperverletzung ...«
    »Mit der Körperverletzung habe ich nichts zu tun«, entgegnete Simone Rütting. »Das habe ich nicht gewollt .«
    »Das mag schon sein. Aber sie lässt sich nicht wegleugnen. Es wäre besser, wenn sie aktiv daran arbeiten, ihr Strafmaß zu mildern .«
    Simone Rütting starrte auf ihre Hände auf dem Tisch. Der Hauptkommissar wartete noch einen Moment und stand dann auf. »Nichts für ungut. Ich bin nach dem jetzigen Stand raus aus der Ermittlung. Sie haben genug Zeit zum Überlegen .« . Zum Mikrophon auf dem Tisch gewandt wollte er gerade den obligatorischen Schlusssatz sprechen und das Mikrophon ausschalten.
    »Herr Hauptkommissar ...«, begann Frau Rütting.
    Guido Ahrend setzte sich noch einmal hin. »Ja?«
    »Frau Rütting, es ist besser, wenn Sie im Augenblick gar nichts sagen«, gab Arno Holm zu bedenken.
    »Herr Hauptkommissar, Sie müssen mir glauben, dass mit Frau Schreiber habe ich nicht gewollt ...«. Ihr Blick blieb lange am Gesicht von Guido Ahrend hängen. Der Polizist sortierte sehr langsam die aus dem Ordner genommenen Blätter, ohne auf Frau Rütting einzugehen.
    Noch während sie in anstarrte, traten erste Tränen in die Augen.
    »Ich musste die Angaben machen. Die haben mich erpresst«, schluchzte sie.
    »Wer ist die ?« , fragte Ahrend nach?
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie, in dem sie langsam jedes Wort betonte.
    »Sie wollen mir doch nicht weiß machen, dass Sie einfach Daten an irgendjemanden herausgeben, ohne zu wissen, wer es ist ?« , fragte er ungläubig nach.
    »Es ist aber so«, erwiderte sie leise und musste mittlerweile mit den Tränen kämpfen.
    »Das müssen Sie mir erklären ...«
    »Ich habe vor ein paar Wochen bei mehreren sozialen Netzwerken ein eigenes Profil erstellt, um Kontakte zu bekommen. Man braucht immer wieder mal jemanden, wenn man mit einem komplizierten Problem nicht weiter kommt. Wo kommt man leichter an einen Fachmann oder eine Fachfrau, als in den sozialen Netzwerken? Vielleicht hätte sich auch mal eine andere Stelle für mich ergeben? Ich wollte einfach keine Chance auslassen .«
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Dann kamen Kontaktanfragen aus dem Umfeld von Herrn Lochner. Kollegen, von ihm, die ich aus seinen Erzählungen kannte«.
    »Hat Herr Lochner auch ein Profil in den sozialen Netzwerken ? «, fragte der Hauptkommissar?
    »Wo denken Sie hin. Er doch nicht. Nein. Er ist einer der wenigen, die das ablehnen. Die meisten bei uns haben Profile in mehreren Netzwerken ... Wenig später, Herr Lochner und zwei Kollegen aus der Forschung waren zu einem Symposium in Mailand, erhielt ich die Anfrage von einem dieser Kollegen über Facebook, dass ich bitte einen Sachverhalt für Herrn Lochner recherchieren sollte, weil er gerade diese Unterlagen nicht eingepackt hätte. Er musste noch ein oder zwei Folien für seinen Vortrag fertig stellen. Es war irgendeine vollkommen banale Sache .«
    »Wieso hat sich Herr Lochner nicht selber bei Ihnen gemeldet ?«
    »Da hatte ich mir keine Gedanken gemacht. Schließlich war mir der Kontakt ja von Erzählungen vertraut. Es war von daher nichts Außergewöhnliches. Hin und wieder gab es in der Folge über zwei dieser Kontakte Anfragen, die von Herrn Lochner ausgegangen sein sollten. Irgendwann hieß es dann, Herr Lochner hätte sie direkt an mich verwiesen, damit ich ihnen Unterlagen von uns heraussuche und zumaile ...«
    »Und Sie haben sich nichts dabei gedacht ? «, fragte Ahrend.
    »Das waren doch alles bekannte Personen. Zumindest vom Namen her und über die Netzwerke kannte man sich auch so mittlerweile ein wenig«.
    »Wann sind Ihnen zum ersten Mal Zweifel gekommen ?«
    »Als Frau Koswig damals den Auftrag bekommen hat, für uns zu arbeiten, hatte ich vorübergehend ein paar Dinge, die ich telefonisch für die

Weitere Kostenlose Bücher