Puna - Toedliche Spurensuche
?«
»Kann ich auch noch nicht sagen. Die Untersuchungen laufen noch. Der Arzt ist sich aber sicher, dass kein Fremdverschulden vorliegt .«
»Was habt ihr mit ihr gemacht ?«
»Wieso wir?«
»Sie machte auf mich nicht den Eindruck, selbstmordgefährdet zu sein«, erinnerte sich Guido Ahrend.
»Das Gefühl hatten wir auch nicht, als wir sie befragten. Trotzdem kam vorhin der Anruf mit der Nachricht .«
»Und wie?«
»Erhängt ...«
»Na Klasse. Ich kann mir schon wieder richtig die Zeitungsmeldung vorstellen«
Eine Zeitlang herrschte Ruhe.
»Habt ihr wenigstens etwas herausbekommen ?«
»Nicht viel mehr, als du auch schon weißt«
»Danke, dass du mich informiert hast«, versuchte Guido Ahrend das Gespräch zu beenden.
»Da ist noch etwas ...«
»Ja, was denn?«
»Also ...«
»Nun mach es doch nicht so spannend«, meinte Guido Ahrend.
»Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ...«
»Es wird bestimmt nicht leichter, wenn du immer wieder von vorne beginnst und drum herum redest ...«
»Die Wohnung von Frau Rütting ...«
»Ja, was ist mit der ?«
»Wir haben da gestern Abend einen Abschiedsbrief gefunden«
»Das glaub ich jetzt nicht ... Das darf doch nicht wahr sein. Ihr habt einen Abschiedsbrief gefunden und habt nicht reagiert ?«
»Ich kann Dir auch noch nicht sagen, wie es dazu gekommen ist. Von dem Brief habe ich auch erst vorhin erfahren. Aber da war sie schon tot .«
»Wie konnte es dazu kommen ?«
»Ich weiß es wirklich nicht. Irgendwie muss es zu Missverständnissen gekommen sein. Er war an einen Nathan gerichtet. Wie er weiter heißt, wissen wir nicht. Es klang so, als ob er sich aus dem Staub gemacht hat und seit einigen Tagen nichts mehr von sich hat hören lassen .«
»Und wieso dann der Abschiedsbrief, wenn er weg ist?«
»Das ist eben noch die große Frage. Vielleicht hoffte sie insgeheim, dass er noch einmal wiederkommen wird .«
»Aber dann hätte sie es ihm doch selber sagen können. Dass sie als Maulwurf bei Pildovac Pharm auffliegen würde, konnte sie doch schließlich nicht vorher ahnen. Das haben ihre Kollegen auch nicht geahnt«, überlegte Guido Ahrend.
»Die Frau war vom Ehrgeiz zerfressen. Auf der Habenseite konnte sie nur eine vermeintlich große, aber einseitige Liebe zu dem Romeo Nathan verbuchen. Daneben verfügte sie über eine äußerst instabile Persönlichkeit. Immer auf der Suche nach Anerkennung. Ich schätze, sie ist mit der ganzen Situation nicht mehr zurechtgekommen. Und als dann noch dieser Nathan verschwunden ist und nichts mehr von sich hören ließ, war es wohl ganz aus«.
»Du meinst, an dem Tag, als sie aufgeflogen war, wäre sie ohnehin nicht mehr zurückgekommen ?«
»Ich weiß es nicht. Ich fürchte, nein. Sie schrieb davon, Tabletten nehmen zu wollen ...«
»Aber wieso sollte sie dann noch solch ein Risiko eingehen? Das macht doch alles keinen Sinn. So wie sie sich in der Befragung bei uns präsentiert hat ...«
»Da ist noch etwas ...«
»Und was?«
»Von der E-Mail-Adresse, an die sie die Mail geschickt hat, als sie aufgeflogen war, kam noch eine Antwort ...«
»Ja, und ...?«
»Total unfreundlich. Von einem Claude. Sie solle sich an die vereinbarten Strukturen und Mittel halten und keinen Klartext verwenden. Andernfalls müsse sie die Konsequenzen tragen. Eiskalt formuliert sage ich Dir .«
»Und habt ihr die Mail zurückverfolgen können ?«
»Noch nicht. Ehrlicherweise habe ich diesen ganzen Technikkram aber auch nicht verstanden. Irgendwas mit Tunnel und VPN. Als Jürgen mir das erklärt hatte, hatte ich nach zwei Minuten nur noch Bahnhof verstanden. Irgendwie ist das Ganze verschlüsselt .«
»Da bist du bei mir an der richtigen Adresse. Ich verstehe davon auch nichts. Schade ...«, klagte Ahrend.
»Ich habe aber eine Bitte ...«
»Ja?«
»Diesem Claude ist ein Fehler passiert. Die müssen wohl auch ziemlichen Stress haben. Der hat eine falsche Version der Mail verwendet. Denn zwischenzeitlich hatte er die Mail von Frau Rütting an einen Raul weitergeleitet und ihn aufgefordert, endlich zu handeln. Diese Mail hatte er aus Versehen für die Antwort an Frau Rütting verwendet«
»Ich verstehe nicht ...«
»Na, das wird wohl diese Frau Koswig betreffen. Deshalb die Bitte, ob du morgen den Lochner informieren kannst. Vielleicht kann der diese Frau warnen? Ich denke, irgendetwas wird da laufen. Ich möchte keinen weiteren Fehler in dieser Sache ...«
»Mach ich, danke ... Ich denke, dass euch diese Mail an Raul auch nicht
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