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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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vor zur Verfügung stehen.«
    Tuvok steckte wortlos den Tricorder ein und holte seinen Phaser hervor. Er schwieg auch weiterhin, als er sich langsam dem uralten Gebäude näherte und dabei den Dschungel auf beiden Seiten im Auge behielt. Seine Bewegungen brachten Zuversicht und Entschlossenheit zum Ausdruck. Man hätte meinen können, daß es von Anfang an seine Idee gewesen war, jene Ruine zu untersuchen.
    Kim und Janeway folgten ihm, wobei Kim verstärkt nach
    irgendwelchen verdächtigen Dingen Ausschau hielt, nach Bewegungen oder fremden Lebenszeichen. Es war seltsam, auf die Daten von Sensoren und Scannern verzichten zu müssen und allein auf die Sinne angewiesen zu sein.
    Sie erreichten das Gebäude, ohne daß es zu Zwischenfällen kam, aber Janeway spürte, daß etwas in der Luft lag, gerade außerhalb der Reichweite ihrer Wahrnehmung. Sie fragte sich kurz, ob das Ambiana ihre Gedanken beeinflußte. Wuchs jetzt ihre Sensibilität in Hinsicht auf die fremde Lebenskraft, die hier alles zu durchdringen schien? Hörte sie vielleicht die Stimme von Voks Ahnen?
    »Mr. Tuvok, ich…« Sie kam nicht dazu, den Rest des Satzes auszusprechen. Urrythaner sprangen durch Fenster und Türen des alten Bauwerks. Als sie den drei Außenweltlern
    entgegenstürmten, begannen sie zu singen – ein sonderbares, hypnotisches Summen, das ihre Bewegungen synchronisierte.
    In den urrythanischen Mienen deutete nichts auf Zorn oder Haß hin, aber die Entschlossenheit in den Gesichtern war unübersehbar. Gesang und Bewegungsmuster vermittelten eine deutliche Botschaft: Die Urrythaner wollten die drei Fremden überrennen, und zwar um jeden Preis.
    »Sie sind nicht bewaffnet, Captain«, sagte Tuvok. Er zielte und feuerte, traf einen der Angreifer. Sein Phaser war natürlich auf Betäubung justiert: Der Urrythaner gab einen Schrei von sich, der sonderbar verzweifelt klang, stürzte dann wie ein gefällter Baum zu Boden.
    Die anderen zögerten kurz und wirkten so schockiert, als begriffen sie erst jetzt, daß sie mit Opfern rechnen mußten.
    Dann warfen sie sich mit erneuerter Entschlossenheit nach vorn, setzten den Angriff fort und ignorierten den betäubten Gefährten.
    Kim schickte einen zweiten Urrythaner ins Reich der
    Träume. »Es sind zu viele, Captain!« rief er besorgt. »Hier im offenen Gelände können wir mit einer solchen Übermacht nicht fertig werden.«
    Janeway erledigte einen dritten Angreifer und legte sofort auf einen vierten an. Kim hatte recht. Es waren zu viele Gegner, und außerdem nahmen sie nicht die geringste Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen. Selbst unter günstigeren Umständen wäre es nicht leicht gewesen, sich gegen seine solche Strategie zu wehren – wenn man überhaupt von einer ›Strategie‹
    sprechen konnte. Eine andere Justierung der Phaser hätte dazu geführt, daß der Angriff auf einen Massenselbstmord
    hinauslief.
    Die Kommandantin drehte sich um und preßte den Rücken an die Wand der Ruine. »Wir gehen hier drin in Deckung!
    Dadurch weichen wir dem Angriff aus; und außerdem verliert der Gegner im Innern des Gebäudes den Vorteil der
    zahlenmäßigen Überlegenheit.«
    Janeway hechtete durch ein Fenster und sah aus den
    Augenwinkeln, daß Kim und Tuvok ihr folgten. Sie hoffte inständig, daß die Urrythaner nicht daran gedacht hatten, Wächter in der Ruine zurückzulassen. Kim sprang an ihr vorbei, und hinter ihm machte Tuvok einmal mehr von seinem Phaser Gebrauch. Der Energieblitz betäubte einen weiteren Angreifer.
    Im Innern des alten Gebäudes war es viel dunkler als draußen.
    Nur wenig Licht filterte durch die hohen Baumwipfel und den Vorhang aus Ranken, der sich an den meisten Fenstern
    gebildet hatte. Es dauerte einige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Düsternis gewöhnten. Sie blieben ganz dicht
    beisammen, standen Rücken an Rücken und versuchten, sich zu orientieren. Draußen sammelten sich die Urrythaner, die nun das Überraschungsmoment verloren und darüber hinaus einige Ausfälle zu beklagen hatten.
    »Eine Treppe führt in die Tiefe, Captain«, sagte Tuvok.
    »Wenn wir hinabgehen, gewinnen wir vielleicht etwas Zeit.«
    »Es wäre auch denkbar, daß wir weiteren Urrythanern
    begegnen.« Janeway überlegte. »Derzeit geben sie Ruhe. Ich schlage vor, wir warten zunächst und ziehen uns nur dann in die Tiefe zurück, wenn uns keine andere Wahl bleibt; es läßt sich nicht ausschließen, daß wir die Treppe hinabgehen sollen.
    Außerdem möchte ich so lange wie möglich hier

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