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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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kleine silberne Ding war wirklich verschwunden.
    »Doch, natürlich ist es das, ich halte es gerade in der Hand. Mein Vater hat es hier gefunden, als er nach Hause gekommen ist. Aber keine Angst, ich habedeine geheimen SMS nicht gelesen«, sagte Aron und lachte.
    »Ich habe keine geheimen SMS«, sagte Siri matt. »Aber super, dass du es gefunden hast.«
    »Ich löse eben jedes Problem. Was machst du gerade? Wollen wir uns heute Abend treffen?«
    Natürlich wollte sie Aron sehen, aber zugleich auch wieder nicht. Kommissarin Björks Worte und die ihrer Mutter klangen in ihrem Hinterkopf. Sie sollte ihm aus dem Weg gehen ...
    »Eigentlich muss ich nach Hause«, sagte sie, »Ich habe etwas ... Halsweh. Aber vielleicht komme ich nachher auf dem Heimweg kurz vorbei und hole mein Handy ab. Doch, ja, das mache ich. Bis dann!«
    Sie legte auf und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Fieberhaft dachte sie nach und bereute ihre Entscheidung schon jetzt. Sie durfte ihn nicht sehen! Aber sie brauchte ihr Handy zurück ... sie wusste, dass sie sich selbst etwas vormachte. Sie sehnte sich danach, Aron zu sehen und das Handy war der perfekte Vorwand. Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe. Torsten warf ihr einen amüsierten Blick zu.
    »Ist es jetzt vorbei mit der Hilfe, nachdem Aron angerufen hat?«
    »Wir waren doch sowieso gerade fertig. Na ja, fast jedenfalls. Aber danke für die Pizza!«
    Sie wickelte sich den Schal um den Hals und zog ihre Handschuhe an.Draußen war es schon stockfinster. Kaum ein Mensch war mehr unterwegs und auch Arons Straße lag verlassen da.
    Siri stellte das Moped vor dem Haus ab. Jemand hatte eine blaue Lichterkette an der Veranda aufgehängt und die Fenster leuchteten einladend, als sie den Kiesweg zur Haustür hinaufging und klingelte.
    Aron öffnete und zog sie in die Wärme der Diele. Ehe sie reagieren konnte, beugte er sich vor und küsste sie.
    »Oh«, sagte Siri überrumpelt.
    Er küsste sie noch einmal. Siri hatte das Gefühl, in eine weiche, warme Decke gehüllt zu werden. Sie hätte bis in alle Ewigkeiten so dastehen können, doch dann wurden sie von schnellen Schritten, die aus der Küche kamen, unterbrochen.
    »Na, so was, Siri!«, sagte Elena und strahlte über das ganze Gesicht. »Wie schön! Bitte deine Freundin doch rein, Aron, und lass sie nicht hier in der kalten Diele stehen. Möchtest du Tee?«
    »Nein, danke«, sagte Siri. »Ich ... ich muss gleich wieder nach Hause. Ich habe Halsschmerzen. Ich will niemanden anstecken, falls da eine Erkältung im Anmarsch ist.«
    Sie zeigte auf ihren Hals und fühlte sich schäbig, weil sie Aron und Elena anlügen musste.
    »Oje«, sagte Elena und runzelte die Stirn. »Und dann fährst du noch durch die Gegend?«
    »Ja. Aber jetzt muss ich nach Hause. Ich wollte nur mein Handy holen. Und Aron Hallo sagen ...«
    Sie entdeckte ihr Handy, das jemand auf einen weißen Garderobentisch mit goldenen Griffen gelegt hatte. Hastig steckte sie es ein.
    »Ach das«, sagte Elena und nickte. »Martin hat es gefunden. Zum Glück, nicht wahr?«
    Siri nickte und lächelte.
    »Ich muss noch schnell Milch und ein paar andere Kleinigkeiten besorgen«, sagte Elena zu Aron.
    Sie nahm ihren Mantel und klopfte Siri auf die Schulter.
    »Kurier dich aus! Tschüss!«
    Ein kalter Windstoß fuhr durch die Diele, als sie ging. Siri und Aron hörten das Auto starten und sahen sich an.
    »Ja ... ja, ich muss wirklich los«, sagte Siri zögernd und spürte, wie ihr Gesicht langsam aber sicher rot anlief. »Ich will dich nicht anstecken. Du schreibst bestimmt auch noch jede Menge Klassenarbeiten ...«
    »Die sind nicht so wichtig. Aber du hättest mir sagen sollen, dass dein Halsweh so schlimm ist! Dann hätte ich dir das Handy doch nach Hause gebracht! Wollen wir uns am Montag auf einen Kaffee treffen, wenn es dir besser geht?«, fragte Aron.
    »Kann leider nicht«, sagte Siri leise.
    »Kein Problem, dann eben am Dienstag«, sagte Aron gut gelaunt. »Sagen wir um drei?«
    Siri gab auf und lächelte ihn matt an.
    Ich muss es ihm sagen, dachte sie hilflos. Ich muss ihm sagen, dass wir uns nicht mehr treffen können.
    Ehe Siri den Motor anließ, prüfte sie kurz, ob sie Nachrichten aufs Handy bekommen hatte. Hatte sie nicht.
    Siri runzelte die Stirn. Mama hatte ihr doch gestern eine SMS geschickt und für gewöhnlich bekam sie auch jeden Tag ein paar Nachrichten von ihren Klassenkameraden. Nur bei Linda musste sie sich bis auf Weiteres damit zufriedengeben, dass sie nur über

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