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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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Schule zu gehen. Sie konnte überhaupt gar nichts mehr. Sie wollte nur noch in Ruhe gelassen werden! Ihre Nerven lagen blank. Seit Irina verschwunden war, kam ihr alles noch anstrengender vor.
    Vielleicht sollte sie selbst in dem Restaurant anrufen, in dem Irina gearbeitet hatte, und versuchen, etwas herauszufinden?
    Natürlich war es nicht in Kommissarin Björks Sinn,dass sie weiter herumschnüffelte, aber sie hatte doch sozusagen Verantwortung für Irina übernommen. Und Siri machte sich solche Sorgen, seit ihr klar geworden war, dass Martin jetzt wusste, wo er Irina suchen musste. Sicher, Stockholm war groß, aber wollte man jemanden wirklich finden, dann war das zweifelsohne auch zu schaffen. Konnte er Irina irgendwie gefährlich werden? Sie fürchtete, dass es so war, und das war schlimmer als alles andere.
    »Na gut, offenbar willst du nicht mit mir reden«, sagte Aron unerwartet verärgert. »Es gibt zwar noch etwas, worüber ich gerne mit dir gesprochen hätte, aber anscheinend ist das nicht der richtige Zeitpunkt.«
    »Worüber denn?«
    »Spielt keine Rolle. Du bist doch so beschäftigt. Vielleicht hören wir uns ja später.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und überquerte die Straße. Die Sonne hatte sich gerade durch die dicken Wolken gekämpft, aber in Siris Welt hätte ein Wolkenbruch besser gepasst.
    Siri angelte den Haustürschlüssel aus ihrer Jackentasche. Ihre Mutter würde sich sicher freuen, wenn sie erfuhr, dass Siri den Tag doch zu Hause verbracht hatte, aber sie selbst war nicht besonders glücklich darüber. Sie fragte sich, was Aron mit ihr hatte besprechenwollen. Vielleicht war es wichtig gewesen, er war schließlich ziemlich sauer geworden. Sie hätte geduldiger mit ihm sein sollen, aber musste sie deshalb jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen haben? Ihr wurde alles zu viel.
    Da hörte sie etwas klappern. Das Geräusch kam unten von der Straße, aus dem Fahrradschuppen.
    Siri hielt die Luft an. Sie erstarrte, eine Hand an der Klinke und in der anderen den Schlüssel. Die Tür zum Schuppen war nur angelehnt, so wie immer. Im letzten Herbst war das Schloss kaputtgegangen und Henrik war noch nicht dazu gekommen, sich darum zu kümmern. Siri versuchte, die Haustür aufzuschließen, aber ihre Finger zitterten und wollten ihr nicht gehorchen. Also drehte sie sich wieder um, richtete die Augen fest auf den Schuppen und versuchte zu brüllen: »Ist da jemand?«
    Aber ihre Stimme war nicht mehr als ein bebendes kleines Piepsen.
    Vielleicht war es eine Katze. Eine Katze, die Unterschlupf gesucht und dabei zufällig einen Rechen umgeschmissen hatte.
    »Hallo? Ist da jemand?«
    Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Wenn es ihr nur gelänge aufzuschließen, ins Haus zu witschen und die Tür schnell wieder hinter sich zuzuschlagen, ehe der, der im Schuppen lauerte, sie zu packen bekam! Aber waren wirklich alle Fensterim Haus geschlossen? Wer auch immer es war, konnte vielleicht auf anderem Weg ins Haus gelangen. Würde sie es rechtzeitig schaffen, die Polizei zu rufen?
    Sie schätzte den Abstand vom Gartenweg bis zur Straße. Wenn ihre Beine sie trugen, konnte sie versuchen, am Fahrradschuppen vorbeizurennen, aber wenn derjenige, der dort drinnen wartete, damit rechnete, dann hatte sie keine Chance ...
    »Ich bin nicht allein!«, sagte sie leise und starrte zum Schuppen. »Die anderen sind auch zu Hause.«
    Das war gelogen. Sowohl Mamas als auch Henriks Auto war weg. Jedem Idioten musste klar sein, dass Siri alleine war. Mit zitternden Fingern zog sie das Handy ihrer Mutter aus der Jackentasche.
    »Ich rufe jetzt die Polizei!«, rief sie warnend.
    Ein Schatten regte sich und tauchte in der Türöffnung auf. Eine Tasche, die nicht sehr gefährlich aussah, eine Stiefelspitze ...
    Siri schrie auf: »Irina!«
    Irinas Augen waren sehr groß und sehr ängstlich. Sie und Siri saßen gemeinsam am Küchentisch. Zwischen ihnen standen eine Teekanne und eine Dose mit Keksen, die Siri im Schrank gefunden hatte.
    »Sie waren bei meiner Tante und haben ihr gedroht. Sie haben gesagt, wenn ich nicht sofort nachHause komme, dann ... dann bringen sie sie und Bab um.«
    Irinas Stimme zitterte und sie klammerte sich an die Teetasse, als würde sie ihr Halt geben.
    »Was?«, flüsterte Siri geschockt. »Das haben sie wirklich gesagt?«
    Irina nickte und Tränen liefen über ihre Wange.
    »Glaubst du, dass sie euch wirklich in Ruhe lassen«, sagte Siri langsam, »wenn du da hinfährst, also nach Hause meine

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