Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
Vom Netzwerk:
ihrer kleinen Tochter opferte! Das wäre nicht richtig gewesen ...
    Oder doch? Nein, Irina würde keinen Mucks von sich geben. Sie würde sich mit Bab verstecken und dankbar sein, dass sie so glimpflich davongekommen waren. Siri sei Dank.
    Sie drehte den Kopf und betrachtete Siris Nacken. Sie selbst saß stumm da, aber Siri unterhielt sich zwischendrin über das Mikrofon im Kopfhörer mit Torsten. Als sie über die Ostsee geflogen waren und die Anweisung vom Tower auf Englisch kamen, war es Siri gewesen, die geantwortet und sie identifiziert hatte, und auch jetzt war sie es, die vom Tower in Kaliningrad die Landeerlaubnis erbat.
    Sie landeten und Torsten und Siri begleiteten Irina durch den Flughafen nach draußen. Sie kamen um die übliche Ausweiskontrolle herum – nachdem Torsten seinen Pilotenschein gezeigt hatte, durften sie einen kleinen Nebenkontrollposten passieren.
    Irina rief zu Hause an und fragte, ob alles in Ordnung war, dann standen sie schon am Taxistand.
    » Goodbye «, sagte Irina mit brüchiger Stimme und presste ihr Gesicht an Siris Hals.
    Sie wünschte, sie hätte Siri sagen könne, wie viel sie ihr bedeutete! Sie war eine echte Freundin, eine, die nicht aufgab, wenn es am Schlimmsten kam. Eine, die da war und für ihre Freunde kämpfte wie eine Löwin.
    » Goodbye , Irina«, sagte Siri. »Bist du sicher, dass du jetzt zurechtkommst? Kann man den Taxifahrern hier trauen? Hast du Geld ...?«
    Irina nickte und ließ Siri langsam los. Dann umarmte sie auch noch Torsten. Er sah gerührt aus, als sie ihn losließ, obwohl er keine Ahnung hatte, worum es hier überhaupt ging.
    Irina hob die Hand zum Abschied, dann war sie weg. Siri und Torsten schauten ihrem Taxi noch nach, als es längst verschwunden war.
    Siri seufzte tief.
    »Wollen wir noch den Kaffee in dieser fragwürdigenCafeteria testen, an der wir vorhin vorbeigekommen sind, bevor wir wieder nach Haus fliegen?«, fragte Torsten.
    Siri nickte.
    »Und jetzt möchte ich, dass du mir die ganze Geschichte erzählst«, sagte Torsten plötzlich sehr streng. »Außerdem bestehe ich darauf, dass wir die Polizei anrufen, sobald wir zu Hause sind. Denn dass hier irgendwas faul ist, das merke sogar ich.«
    »Nicht faul, aber ...«
    Siri zögerte mit der Antwort. Sie fragte sich, was Kommissarin Björk wohl von der ganzen Rettungsaktion halten würde. Hätte Irina nicht so furchtbare Angst gehabt, hätte sie sie ja sofort informiert, doch das war einfach nicht möglich gewesen! Kommissarin Björk würde mit Sicherheit trotzdem sauer werden, schließlich wäre Irina eine wichtige Zeugin gewesen.
    »Nicht?«, sagte Torsten.
    »Nein, aber ... vertraust du mir, Torsten?«
    »Natürlich. Du bist immer absolut verlässlich gewesen, Siri.«
    »Kannst du dann noch warten, bis du die Polizei einschaltest? Ich verspreche dir, dass ich dir in ein paar Tagen alles erkläre.«
    Siri ging lieber auf Nummer sicher.
    Morgen hatte sie alles überstanden. Dann würde Torsten ohnehin erfahren, was im Verein passiertwar, und Kommissarin Björk würde wissen, dass Irina nach Hause abgehauen war.
    Torsten schaute Siri zweifelnd an.
    »Vertrau mir, Torsten, noch dieses eine Mal«, bat sie.
    Bald! Bald hat Kommissarin Björk Wiker geschnappt, dachte sie. Und dann ist das alles vorbei. Dann wird alles wie früher. Alles wird gut.
    Nur tief drinnen, da hätte sie bei dem Gedanken daran am liebsten geweint. Denn eines würde nicht gut werden. Das zwischen Aron und ihr.

13
    Kommissarin Björk war alles andere als erfreut. Erst war es ganz still am anderen Ende der Leitung, dann konnte sie ihre Verärgerung nur mit Mühe zurückhalten.
    »Siri ...«
    »Ich weiß«, sagte Siri schnell. »Aber Irina hatte solche Angst und ...«
    »Nun, Siri, du machst meine Arbeit nicht gerade einfacher. Nachdem Irina jetzt wieder zu Hause in Kaliningrad ist, haben wir eine wichtige Zeugin verloren. Oder hast du etwa ihre Adresse?«
    »Nein, die habe ich nicht«, sagte Siri mit plötzlicher Schärfe in der Stimme. »Und selbst wenn ich sie hätte, würde ich sie nicht herausgeben, weil diese Typen Irinas kleiner Tochter dann vielleicht etwas antun.«
    Kommissarin Björk schwieg einen Augenblick.
    »Das dachte ich mir. Ja, aber ich habe auch keine guten Neuigkeiten. Gestern Nacht hat sich auf dem Flugplatz nichts getan.«
    »Nichts?«, platzte Siri misstrauisch heraus. »Aber ... die Lieferung, das Mädchen, das kommen sollte ...«
    »Es hat sich absolut nichts getan«, wiederholte die Kommissarin düster

Weitere Kostenlose Bücher