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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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Mitarbeiterin namens Julia war mit abgebildet.
    Siri stockte. McDonalds, Julia, Abisko. Ihre Gedanken überschlugen sich. Danne war mit einer Tüte Hamburger auf dem Weg nach Abisko gewesen, die Russin Yulia, deren Foto sich in Dannes Mappe befunden hatte, war seit der Nacht am Flughafen spurlos verschwunden. Und Martins Firma hatte in Abisko ein weiteres Lager.
    War es möglich, dass ...
    ... dass er mit dem Essen zu dem ersten Mädchen fahren sollte? Zu dem Mädchen mit den langen schwarzen Haaren, das in den dunklen Mercedes gezerrt worden war? War es vielleicht sogar möglich, dass sie noch dort war?
    Siri ließ den Reklamezettel auf den Boden fallen. Warum war sie nicht schon viel eher darauf gekommen? Mit zitternden Fingern nahm sie ihr Handy und wählte hastig Kommissarin Björks Nummer. Die Polizistin war nicht im Büro und Siri landete auf dem Anrufbeantworter.
    »Mir ist eben etwas eingefallen, das ich ganz vergessen hatte«, sprach sie verworren auf Band. »Abisko im nördlichen Industriegebiet. Ich glaube, das könnte wichtig sein. Rufen Sie mich zurück!«
    Sie drückte die Taste mit dem roten Telefon und warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen wurde es dämmrig. Schwarze Schatten regten sich vor dem Fenster. Siri wollte nach Abisko. Mehr als das – sie musste herausfinden, ob dort etwas war. Jemand.
    Aber auf keinen Fall wollte sie alleine dorthin fahren. Nur, wer hätte sie begleiten sollen? Mit Linda wäre alles so einfach gewesen, sie hatten immer alles zusammen gemacht. Doch Linda war in den USA. Ihre Gedanken streiften Kim und Sofia, mit denen sie sich öfter getroffen hatte, seit Linda weg war. Nur würdendie beiden garantiert eine Menge Fragen stellen, die sie ihnen nicht beantworten konnte. Das war viel zu kompliziert.
    Dann kam ihr die rettende Idee. Es gab jemanden, der bereit sein würde. Aron. Er hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun, da war sich Siri sicher.
    »Aron«, sagte sie und versuchte, sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen, was nicht einfach war, wenn man einen Puls von 180 hatte. Aber Kommissarin Björks Worte hallten ihr noch in den Ohren: Sie durfte ihm nichts erzählen.
    »Ach, bin ich plötzlich wieder gut genug?«, sagte Aron, der, obwohl er gekränkt klang, nicht verbergen konnte, wie sehr er sich freute, dass sie ihn anrief.
    »Du bist immer gut genug.«
    »Letztes Mal sah es aber nicht danach aus. Und du hast keine einzige SMS beantwortet.«
    »Es tut mir leid, Aron, wirklich. Mir war einfach alles zu viel.«
    »Mm, ich weiß.«
    Sie schwiegen. Dann sagte Siri: »Ich wollte dich fragen, ob du mir bei einer Sache helfen kannst?«
    »Und was für eine Sache soll das sein?«
    Siri erklärte ihm, wohin sie wollte.
    »Ich traue mich nicht alleine«, sagte sie ehrlich. »Ich brauche dich.«
    »Was willst du da?«, fragte Aron und seine Stimme klang schon viel weicher.
    »Eine Freundin von mir ist verschwunden, das habe ich dir ja schon erzählt, und ich vermute, dass es sich lohnen könnte, dort nach ihr zu suchen«, log Siri und spann die Geschichte weiter. »Sie hat Probleme, aber sie ist mir wirklich wichtig und ...«
    »Ja, ja«, sagte Aron. »Ich komme mit. Wir können den 33er nehmen und das letzte Stück zu Fuß gehen.«
    »Oh, danke!«, sagte Siri. »Treffen wir uns an der Bushaltestelle?«
    Fieberhaft wühlte sie im Putzschrank nach einer Taschenlampe, bis sie ein funktionstüchtiges Exemplar gefunden hatte, das sogar mit neuen Batterien ausgerüstet war. Aber sie benötigten noch eine zweite. Vergeblich suchte sie alles ab, bis sie schließlich doch noch eine kleine Winni-Puuh-Lampe im Sicherungskasten entdeckte, die zwar ein bisschen flackerte, aber für ihre Zwecke ausreichte.
    Siri zog Jacke und Turnschuhe an und machte sich eilig auf den Weg. Das schlechte Gewissen darüber, Aron zu benutzen, um Beweise gegen seinen eigenen Vater zu sammeln, schob sie weit, weit weg.
    Aron wartete schon an der Haltestelle. Sein Anblick versetzte Siri einen Stich. Sie umarmte ihn, aber es dauerte einige Sekunden, bis er ihre Umarmung erwiderte.Er war noch immer sauer und das konnte sie gut verstehen.
    Sie machte einen Schritt zurück und sah ihm in die Augen: »Die letzte Zeit war hart, Aron, aber das heißt nicht, dass du mir nicht wichtig bist. Im Gegenteil.«
    Das war die Wahrheit und sie konnte sehen, wie sehr er sich darüber freute.
    »Schon okay, Siri, du bedeutest mir auch sehr viel«, sagte er. »Da kommt der Bus. Den nehmen wir, oder?«
    Als sie eingestiegen

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