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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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malen. Aber dafür war es jetzt zu spät.
    »Erst mal brauchen sie Beweise gegen ihn«, entgegnete Mama bitter. »Ich habe mir morgen freigenommen, damit ich ein Auge auf dich haben kann! Als Erstes fahren wir mit deinem Knie zum Arzt und lassen es röntgen. Und jetzt rein mit dir.«
    Siri seufzte. Wenn ihre Mutter so drauf war, konnte man nicht vernünftig mit ihr reden. Hoffentlich hieltes nicht allzu lange an. Siri ging langsam den Weg zum Haus hinauf. In den Fenstern brannte Licht. Henrik würde natürlich auch Fragen haben. Alle hatten Fragen. Siri überlegte, sich direkt ins Bett zu verziehen und es Mama zu überlassen, ihm alles zu erzählen.
    »Siri ...«
    Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie hatte ihn bis eben weder gesehen noch gehört, er war einfach aus dem Nichts aufgetaucht.
    »Aron ...«
    »Ich habe auf dich gewartet. Was ist hier los? Was ist in dieser Lagerhalle passiert? Sie wollten mich nicht zu dir lassen. Ich habe nur gehört, wie du geschrien und geschrien hast ... Jemand hat behauptet, ein Mädchen wäre umgebracht worden.«
    Seine Stimme brach.
    »Aron, es ...«
    »Hatte ich nicht gesagt, du sollst ins Haus gehen?«, fauchte Mama, die von der Garage kam. »Oh, Aron, du bist hier? Na dann. Willst du mit reinkommen und einen Kaffee mittrinken?«
    Ihre Mutter schien genauso überrascht über seine Anwesenheit zu sein wie Siri. Und sie wusste offenbar genauso wenig, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte.
    »Nein danke«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Ich wollte nur kurz mit Siri reden.«
    »Ja, ich denke, das müsste in Ordnung sein«, sagte Mama zögerlich. »Aber dann kommst du sofort rein, Siri, hast du mich verstanden?!«
    »JA!«
    Mama ließ sie alleine und verschwand nach drinnen. Siri war sicher, dass sie sich hinter die Küchengardine stellen würde, um sie zu beobachten.
    »Was ist in dieser Halle passiert, Siri? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, aber als ich versucht habe, zu dir zu kommen, hat die Polizei mich draußen festgehalten und niemand wollte mir irgendetwas sagen. Die Einzige, die mit mir gesprochen hat, war eine Zeitungsreporterin, Lotta irgendwas.«
    »Lotta? Andersson? Die war auch da?! Das war die Frau aus dem Krankenhaus. Die gibt wohl nie auf!«
    »Ich bin froh, dass sie aufgetaucht ist«, sagte Aron ruhig. »Sie war es, die mir von dem Mord erzählt hat ... Die Polizei hat ja nichts rausgelassen!«
    »Für mich ist sie trotzdem eine Hexe«, murmelte Siri ärgerlich und versuchte, Zeit zu schinden.
    Es fiel ihr leichter, über Reporter zu reden, als über das, worüber sie sich eigentlich unterhalten sollten.
    »Sie macht auch nur ihren Job«, sagte Aron. »Aber dann ist sowieso die Polizei gekommen, hat sie weggeschickt und mich vernommen! Ich stand da wie ein Idiot und hatte von nichts eine Ahnung!«
    Siri sah zu Boden. Sie war froh darüber, dass ersich Sorgen um sie gemacht hatte, aber was sollte sie ihm jetzt erzählen? Wo sollte sie anfangen?
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr! War das deine Freundin, die ermordet worden ist? Warum?«
    Aron klang verwirrt und er tat ihr leid.
    Siri schüttelte den Kopf.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte sie. »Alles hat auf dem Flugplatz angefangen ... und wahrscheinlich ist es seit heute Abend zu Ende. Hoffe ich.«
    Sie sah ihn forschend an.
    »Aron, du bedeutest mir so viel«, sagte sie. »So viel mehr als alle anderen, die ich je kennengelernt habe. Das ist die Wahrheit!«
    »Das geht mir genauso«, sagte er. »Das weißt du doch, auch wenn ich zwischendurch sauer auf dich war, ich mag dich wirklich. Aber darum geht es hier jetzt überhaupt nicht ...«
    »Doch, das tut es. Ich wusste etwas, von dem ich dir nichts gesagt habe. Etwas Furchtbares und es hat mit deinem Vater zu tun ...«
    Ein Handy klingelte. Erst glaubte Siri, der laute Ton käme von der Straße, aber Aron fing hektisch an, in seiner Tasche zu graben.
    »Es ist meine Mutter«, sagte er nach einem Blick auf das Display. »Ich muss rangehen.«
    »Aber ...«
    »Warte ... Ja, hier ist Aron. Hallo, Mama. Was? Du musst langsamer reden, sonst verstehe ich nicht ...«
    Siri kickte einen kleinen Stein weg und sah zu, wie er den Gartenweg hinunterkullerte. Im Küchenfenster wackelte die Gardine. Auf der Straße fuhren Autos vorbei und alles war wie immer und doch so schrecklich verkehrt.
    Aron klappte sein Handy zu und sah Siri an.
    »Du, ich muss nach Hause«, sagte er mühsam beherrscht. »Mama hat eben

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