Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
Vom Netzwerk:
ihnen. Also, er ist kein Polizist. Aber er arbeitet mit ihnen zusammen.«
    »Hm. Darf ich reinkommen?«
    Beth blickte auf. »Nein. Bitte, Evan, nicht heute Abend.«
    »Wann dann?«
    »Ich habe es dir doch schon gesagt. Was zwischen uns geschehen ist, gehört der Vergangenheit an. Eigentlich hat nie etwas zwischen uns angefangen.«
    »Gemeinsam ins Bett zu gehen, heißt in meiner Welt, etwas miteinander anzufangen. In deiner auch.«
    »Aber jetzt ist es vorbei. Außerdem muss ich noch arbeiten. Sind heute bei Foster’s zwei weitere Puppen eingetroffen? Mrs. Chadburne sagte, dass sie heute hätten ankommen sollen.«
    »Ich habe nicht nachgesehen«, antwortete er und versuchte, sich an sie zu schmiegen. »Komm schon, Beth.«
    Sie schob ihn von sich. »Evan, hör auf.«
    Er richtete sich auf. Zunächst wirkte er überrumpelt, doch dann gewann er seinen Stolz zurück. »Ruf mich an, wenn du deine Meinung änderst.«
     
    Stimmen. Ein Schlag. Geduckte Gestalten kamen herangekrochen. Neils Sinne schlugen blitzartig Alarm. Er spannte jeden Muskel und jede Sehne in seinem Körper an, bereit, jederzeit zuzuschlagen. Auf der linken Seite des Betts konnte er den Anführer ausmachen. Die anderen – zwei, wenn sein Radar richtig funktionierte – hatten sich ans Fußende gekauert.
    Er ließ den Trupp näher kommen. Als sie nur noch wenige Zentimeter entfernt waren, stürzte er sich mit animalischem Gebrüll aus dem Bett. Einen hatte er sofort im Schwitzkasten, die anderen beiden ließ er über sein Bein stolpern, so dass sie übereinander stürzten. »Neiiiin!«, schrie der Anführer und kämpfte gegen ihn an. Die beiden Kleineren ließen sich auf den Boden fallen und schnappten nach Luft.
    »Nein?«, fragte Neil, als er Ritchie auf dem Teppich abstellte. Er warf ein Bein über Justin. Shawn schlängelte sich geschickt heraus und kletterte auf Neils Rücken. »Was sollte das denn für ein Überraschungsangriff sein? Ich habe euch ja schon gehört, als ihr noch eine Meile entfernt wart.«
    »Stimmt gar nicht«, sagte Justin. »Du hast geschnarcht, bis Ritch dich überwältigt hat.«
    »Naseweis«, befand Neil und wollte schon nach Ritchie greifen, als Shawn das Gleichgewicht verlor und seinen Klammergriff um Neils Hals verstärkte. Neil setzte Shawn schwungvoll auf dem Boden ab, und das Wrestling-Match ging von vorn los. Maggies Erscheinen ließ nicht lange auf sich warten.
    »So, mir reicht’s, hört jetzt auf«, befahl sie. »Wenn ihr euch gegenseitig umbringen wollt, macht das bitte draußen.«
    Die Rangelei ging noch weiter, bis sie sich alle aus dem Knäuel aus Armen und Beinen befreit hatten.
    »Kommst du, Onkel Neil?«, fragte Justin.
    »Gleich. Ein paar Minuten noch«, antwortete er, während er sich mit der Hand über das Gesicht rieb. »Lasst mich erst frühstücken.«
    »Frühstück?«, sagte Shawn, während er den anderen über den Flur folgte. »Es ist zwölf Uhr mittags!«
    Neil blickte verdutzt zum Fenster hinüber. Es stimmte. Draußen war es ziemlich hell. Schwerfällig kam er auf die Füße.
    »Wann bist du gestern Nacht nach Hause gekommen?« Rick tauchte hinter Maggie mit einem Becher Kaffee in der Hand auf, den er Neil reichte.
    »Keine Ahnung«, log er. »Spät.«
    »Lief alles glatt bei Denison?«
    Du meinst, ob ich komplett den Verstand verloren und sie geküsst habe?
»Sicher, sie hat fast die ganze Nacht im Keller gearbeitet.« Er setzte sich auf den Bettrand und nippte an dem Kaffee. Es war ihm ein bisschen peinlich, Beth Denisons Haus observiert zu haben. Was hatte er erwartet? Dass Gloria Michaels Mörder an ihre Tür klopfen würde? Dass Evans BMW über Nacht vor dem Haus stehen blieb? Dass sie in etwas Heißes schlüpfen und Neil bitten würde, ihr die Alpträume zu vertreiben?
    Großer Gott.
    »Klingt nach Büro«, sagte Maggie und entschuldigte sich. Sie schlüpfte an Rick vorbei, ohne ihn zu berühren.
    Neil zog die Augenbrauen hoch. »Hast du gestern hier übernachtet?«
    »Nö. Ich bin zurück aufs Revier gefahren.« Rick trat von einem Bein aufs andere und blickte Maggie nach, als sie den Flur hinunterging. »Sie meint, dass ich ohnehin lieber dort sein möchte.«
    »Ihr beiden … Ihr müsst euch wieder zusammenraufen, Alter. Wenn ihr beide es nicht schafft …«
    »Ja«, sagte Rick. Seine Augen sprachen Bände von dem Schmerz, über den er nicht sprach. »Hör zu, ich muss zurück. Ich habe heute einen Gerichtstermin. Was steht bei dir auf dem Plan?«
    »Glorias Eltern. Ich muss mit

Weitere Kostenlose Bücher