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Puppenmord

Titel: Puppenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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auf. Sie ging zur Kombüsentür hinüber, stemmte einen Arm in die Seite und streckte die Hüfte raus.
    »Gaskell-Baby«, rief sie.
    Gaskell öffnete die Augen und sah sie an. »Was gibt's, zum Teufel.«
    »Gefällt's dir, Baby?«
    Gaskell setzte sich die Brille auf. Sich selber zum Trotz gefiel's ihm. »Wenn du denkst, du kriegst mich wieder rum, liegst du falsch.«
    Sally lächelte. »Red doch nicht so viel. Du machst mich heiß, mein Bioabbau-Baby.« Sie ging und setzte sich neben ihn auf das Bett.
    »Was hast du vor?«
    »Es wiedergutmachen, Baby-Schwänzchen. Du hast 'n Ding mit Pfiff verdient.« Sie streichelte ihn sanft. »Wie in alten Tagen. Erinnerst du dich?«
    Gaskell erinnerte sich und merkte, wie er weich wurde. Sally lehnte sich vor und drückte ihn aufs Bett runter.
    »Kunststoff-Sally«, sagte sie und knöpfte ihm das Hemd auf.
    Gaskell wand sich. »Wenn du denkst. .«
    »Nicht denken, bloß dengeln«, sagte Sally und machte seine Jeans auf. »Kopf hoch, kleiner Mann.«
    »O Gott«, sagte Gaskell. Das Parfüm, das Plastik, das maskenhafte Gesicht und ihre Hände weckten alte Wunschbilder. Er lag zurückgelehnt in der Koje und starrte sie an, während Sally ihn auszog. Selbst als sie ihn auf den Bauch drehte und ihm die Hände auf den Rücken zog, leistete er keinen Widerstand.
    »Fessel-Baby«, sagte sie leise und griff nach dem Seidentuch.
    »Nein, Sally, nein«, sagte er schwach. Sally lächelte böse und band seine Hände zusammen, wobei sie das Tuch sorgfältig zwischen seinen Handgelenken zusammendrehte, ehe sie es verknotete. Als sie fertig war, wimmerte Gaskell. »Du tust mir weh.«
    Sally drehte ihn herum. »Du stehst doch da drauf«, sagte sie und küßte ihn. Sie setzte sich zurück und streichelte ihn sanft. »Härter, Baby, ganz hart. Heb mich, Liebster, himmelhoch.«
    »O Sally.«
    »So ist's schön, Baby, und jetzt den Regenmantel.«
    »Das ist nicht nötig, ich habe es lieber ohne.«
    »Aber ich nicht, G. Ich brauche ihn als Beweis, daß du mich liebst, bis daß der Tod uns scheidet.« Sie bückte sich und rollte ihn aus.
    Gaskell starrte zu ihr hoch. Irgend etwas stimmte nicht.
    »Und jetzt die Kappe.« Sie langte hinüber nach der Badekappe.
    »Die Kappe?« sagte Gaskell. »Wozu das denn? Das Ding setz ich aber nicht auf.«
    »Aber klar doch, Schätzchen. Damit siehst du so mädchenmäßig aus.« Sie stülpte ihm die Kappe auf den Kopf. »Und nun rein in Sallia inter alia.« Sie knöpfte den Bikini auf und ließ sich langsam auf ihn hinunter. Gaskell stöhnte und starrte zu ihr hoch. Sie war phantastisch. Sie war schon lange nicht mehr so fabelhaft gewesen. Aber er hatte immer noch Angst.
    Es lag etwas in ihren Augen, was er noch nie gesehen hatte. »Bind mich los«, flehte er sie an, »du tust meinem Arm weh.«
    Aber Sally lächelte bloß und bewegte sich kreisend. »Wenn du gekommen bist und es gegangen ist, G-Baby. Wenn du's hinter dir hast.« Sie bewegte ihre Hüften.
    »Komm, du Faultier, komm, fick's.«
    Gaskell erzitterte.
    »Fertig?«
    Er nickte. »Fertig«, seufzte er.
    »Endgültig, Baby, endgültig«, sagte Sally. »Das war's. Du bist am Ende.«
    »Am Ende?«
    »Du bist gekommen und jetzt gehst du. Du stehst am Ufer des Styx.«
    »Am Ufer des Stücks?«
    »S wie Sally, T wie Tod, Y wie Yankee und X wie Xitus. Jetzt fehlt nur noch das hier.« Sie langte nach dem Krug mit dem trüben Wasser, Gaskell drehte den Kopf und warf einen Blick darauf.
    »Wofür ist das?«
    »Für dich, Baby. Moddermilch.« Sie rutschte ein Stück hoch und setzte sich ihm auf die Brust. »Mach den Mund auf.«
    Gaskell Pringsheim starrte sie wie besessen an. Er begann sich zu krümmen und zu winden. »Du bist wahnsinnig. Du bist verrückt.«
    »Bleib ganz still liegen, dann tut's nicht weh. Bald ist es vorüber, Liebster. Natürlicher Tod durch Ertrinken. Im Bett. Du gehst in die Geschichte ein.«
    »Du Hure, du blutrünstige Hure.«
    »Zerberusmäßig«, sagte Sally und goß ihm das Wasser in den Mund. Sie stellte den Krug ab und zog ihm die Badekappe über das Gesicht.
    Hochwürden St. John Froude ruderte für einen Mann mit einer halben Flasche Whisky im Bauch und Zorn im Herzen erstaunlich gleichmäßig, und je näher er an die Präservative herankam, desto größer wurde sein Zorn. Und das nicht bloß, weil ihm der Anblick der Dinger eine völlig unnötige Angst über den Zustand seiner Leber eingejagt hatte, jetzt, da er nahe an ihnen dran war, konnte er sehen, daß sie wirklich da waren, sondern

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