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Puppenrache

Puppenrache

Titel: Puppenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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sich, sperrte beide Schlösser auf und schlug die Tür schnell hinter sich zu, damit dieser widerliche Geruch nicht in die Wohnung dringen konnte.
    In der Küche packte sie ihre Einkaufstüte aus; sie hatte sich im Supermarkt noch Chips und eine Diet Coke mitgenommen. Sie hatte vielleicht sogar Lust, nachher noch eine DVD anzuschauen.
    Gerade als sie ins Bad wollte, schrillte ihr Handy. Tim erkundigte sich, wie es ihr ginge, ob alles okay wäre oder ob er vorbeikommen sollte. Saras Blick fiel auf die Tüte aus dem Supermarkt und sie sagte ihm, dass das nicht nötig sei. Es war besser, wenn er keine unangenehmen Fragen stellte – was sie den ganzen Tag gemacht und welchen der Filme sie schon gesehen hätte… Da er ihr dann auch gleich eine gute Nacht wünschte, fragte sie gar nicht erst, ob es Neuigkeiten gab.
    Als sie aufgelegt hatte, war die gute Stimmung, die sie nach ihrem ersten Arbeitstag überfallen hatte, plötzlich wie weggeblasen. Sie fühlte sich unendlich traurig und einsam. Saras Blick fiel auf die Chips und die Cola. Sie hätte so gern ihren neuen Job mit jemandem gefeiert.

15
    »Ich hab also dem Cop gesagt, sie heißt Sara… Und ist seit zwei Tagen verschwunden. Und dass wir gegenüber von diesem Parkplatz wohnen und sie sich außerdem vor ’nem Typen gefürchtet hat, der sie verfolgt hat.« Stephen lehnte an seinem VW-Bus, den er endlich am Abend vom Parkplatz hatte holen dürfen. Er hatte zwar wieder keine Lust zum Surfen, aber Van und Dean hatten ihn überredet, mit ihnen zum Strand zu fahren. Doch auch sie machten keine Anstalten, ins Wasser zu gehen. Nicht mal ihre Neoprenanzüge hatten sie angezogen.
    »Erst haben sie mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Das Mädchen, das beinahe vergewaltigt worden wäre, heißt nicht Sara. Dann hab ich aber mit allem rausgerückt, hab ihnen von dem Foto erzählt und hab gesagt, dass ich mir gar nicht sicher wäre, ob Sara mir tatsächlich ihren richtigen Namen gesagt hat. Ich hab nicht lockergelassen, bis sie mir schließlich ein Foto gezeigt haben, um mich zu beruhigen.«
    »Und?«, fragten Van und Dean wie aus einem Mund.
    Stephen schüttelte den Kopf. »Ich kann euch gar nicht sagen, wie erleichtert ich war, als ich mit eigenen Augen gesehen habe, dass es tatsächlich ein anderes Mädchen war. Ich musste mit ins Präsidium, dort hab ich alles zu Protokoll gegeben. Sie wollten genau wissen, was in der Bar passiert ist. Und dann haben sie gefragt, ob ich den Kerl auch gesehen hätte und ob ich ihn beschreiben könnte.« Stephen fuhr sich durchs Haar. »Aber, hey, da waren so viele Typen, hab ich denen gesagt.«
    Van klopfte ihm auf die Schulter. »Mach dir keine Vorwürfe, Mann.« Dean nickte, Stephen schüttelte den Kopf. Dann holte er tief Luft, bevor er weitererzählte. »Ich hab den Cops gesagt, dass ich ihn nicht gesehen hätte. Aber dann haben sie mir ein paar Fotos von irgendwelchen Typen gezeigt. Eins davon war eben von dem, der dieses Mädchen, ich glaube, sie heißt Tess, zu sich ins Auto gelockt hat. Sie haben mir natürlich nicht gesagt, welcher es war, aber dann kam der Schock. Ich war mir auf einmal ganz sicher, dass ich einen von diesen Typen schon mal gesehen habe, eben neulich abends in der Bar. Er hatte blasse Haut und so merkwürdige Augen, bei denen man nicht genau weiß, ob er dich nun freundlich ansieht oder dir ein Messer zwischen die Rippen stoßen will. Und er hatte eine ziemlich krasse Narbe… »
    ». . . am Mundwinkel«, fiel Van ihm ins Wort.
    »Ja! Genau!« Stephen sah Van überrascht an. Van, der sich bisher lässig gegen den Bus gelehnt hatte, stand plötzlich kerzengerade da und starrte Stephen ungläubig an.
    »Was ist denn los, Van?«, wollte Stephen wissen.
    »Du wirst es nicht glauben, Steph, aber so eine Narbe hatte der Typ vor eurem Haus auch! Du weißt schon, der Typ, der mich nach Sara gefragt hat. Mann, ich hab echt Gänsehaut gekriegt«, sagte Van.
    Stephen schluckte. Die Polizei hatte ihm gesagt, wer der Typ auf dem Foto war – und er hatte sich einzureden versucht, sich geirrt zu haben, ihn doch noch nie gesehen zu haben, erst recht nicht an jenem Abend in der Bar…
    »Stephen?«
    »Ja?« Er fuhr zusammen.
    Van und Dean starrten ihm in die Augen. »Was?«
    Er konnte es immer noch nicht glauben… »Der Typ ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, haben mir die Bullen gesagt.«
    »Ach du Scheiße…« Van schnaubte. »Und warum war er eingelocht?«
    Stephen zögerte.
    »Warum?«, wiederholte Van

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