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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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auszusprechen, und schon ist dieser Fernsehauftritt wieder da und die ganze Wut, die sich für sie damit verbindet.
    Als eines der Telefone läutete, nahm Silvers das Gespräch entgegen.
    »Nein, der ist nicht da«, sagte er. Dann: »Augenblick, ich frag mal nach.« Er legte die Hand über die Muschel. »Ellen, haben Sie 'ne Ahnung, wann Rebus wieder hier ist?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. Plötzlich wusste Siobhan, wo er steckte: auf dem Arthur's Seat... während Wylie, die angeblich mit ihm zusammenarbeitete, hier auf dem Revier Däumchen drehte. Wahrscheinlich hatte Gill Templer ihn gebeten, dorthin zu kommen. Und natürlich war Rebus auf der Stelle losgerast und hatte Wylie einfach vergessen. Auch das war eine von Templer kalkulierte Kränkung, vermutete Siobhan. Ja, Gill wusste genau, wie Wylie sich jetzt fühlen musste.
    »Nein, keine Ahnung«, sagte Silvers in das Telefon. Dann: »Augenblick, bitte.« Er hielt den Hörer in Siobhans Richtung.
    »Eine Dame, die mit Ihnen sprechen möchte.«
    Siobhan ging zu ihm hinüber und fragte tonlos: »Wer?« Doch Silvers reichte ihr nur achselzuckend das Telefon.
    »Hallo, hier ist Detective Clarke?«
    »Siobhan, hier spricht Jean Burchill.«
    »Hi, Jean, was kann ich für Sie tun?«
    »Hat man sie schon identifiziert?«
    »Noch nicht hundertprozentig. Woher wissen Sie das überhaupt?«
    »John hat es mir gesagt, und dann war er auch schon weg.«
    Siobhan formte mit den Lippen ein stummes O. John Rebus und Jean Burchill... so, so. »Soll ich ihm ausrichten, dass Sie angerufen haben?«
    »Ich hab's schon auf seinem Handy versucht.«
    »Hat er vermutlich ausgeschaltet: Meistens möchte man am Tatort nicht gestört werden.«
    »Oben auf dem Arthur's Seat, nicht wahr? Wir waren erst gestern früh dort.«
    Siobhan sah in Silvers Richtung. Schien fast so, als ob jeder Zweite in den letzten Tagen auf dem Arthur' Seat gewesen war. Sie ließ den Blick zu Grant hinüberschweifen und sah, dass er wie gebannt auf seinen Notizblock starrte.
    »Wissen Sie, wo genau auf dem Arthur' Seat?«, fragte Jean.
    »Von Dunsapie Loch aus gesehen auf der anderen Straßenseite und dann noch ein Stück weiter östlich.«
    Siobhan beobachtete Grant. Er sah sie an, stand dann von seinem Stuhl auf und nahm das Notizbuch vom Schreibtisch.
    »Und wo ist das genau?« Eine rhetorische Frage. Jean versuchte lediglich, sich die Verhältnisse dort oben zu vergegenwärtigen. Grant hielt das Notizbuch vor sich in der Hand, doch er war noch zu weit entfernt, sodass Siobhan noch immer nichts Genaues erkennen konnte: Buchstabensalat und ein paar Wörter, die er eingekreist hatte. Siobhan verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.
    »Ach so«, sagte Jean plötzlich. »Jetzt weiß ich, wo das ist, was Sie meinen: Hellbank heißt die Stelle, glaube ich.«
    »Hellbank?«, wiederholte Siobhan so laut, dass Grant sie hören musste, aber der war völlig weggetreten.
    »Ein ziemlich steiler Hang«, sagte Jean, »was den Namen möglicherweise erklärt, obwohl in der volkstümlichen Überlieferung natürlich meist von Hexen und Teufelserscheinungen die Rede ist.«
    »Ja«, sagte Siobhan gedehnt. »Also, Jean, ich muss jetzt Schluss machen.« Sie starrte die Wörter an, die Grant in seinem Notizbuch eingekreist hatte. Er hatte eine Lösung für das Anagramm gefunden. Aus that's a surer war Arthurs' Seat geworden.
    Siobhan legte den Hörer auf die Gabel.
    »Er wollte uns direkt zu ihr führen«, sagte Grant leise.
    »Ja, vielleicht.«
    »Was soll das heißen, vielleicht?«
    »Wenn Sie Recht haben, hat er gewusst, dass Flip tot ist. Obwohl wir das nicht mit Sicherheit sagen können. Im Grunde genommen hat er uns doch zu diversen Orten geschickt, an den Flip ebenfalls gewesen ist.«
    »Nur dass man sie an dieser Stelle tot aufgefunden hat. Und wer außer Quizmaster hat denn gewusst, dass sie dort ist?«
    »Jemand könnte ihr gefolgt sein oder ihr dort sogar aufgelauert haben.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, sagte Grant unbeeindruckt.
    »Ich spiele doch nur den Advocatus Diaboli, Grant, verstehen Sie?«
    »Er hat sie umgebracht.«
    »Und wieso hat er sich dann auf das Spiel mit uns eingelassen?«
    »Um uns hinters Licht zu führen.« Er hielt inne. »Nein, um Sie hinters Licht zu führen. Und vielleicht noch Schlimmeres.«
    »Dann hätte er mich doch schon lange umgebracht.«
    »Weshalb?«
    »Weil es jetzt keinen Grund mehr gibt, wieso ich mich weiter auf das Spiel einlassen sollte. Schließlich bin ich genauso

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