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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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übersehen.
    Während sie ihm die Lage schilderte, saß er schweigend da Am Ende bat er sie, ihm die E-Mails zu zeigen.
    »Auf dem Bildschirm oder als Ausdruck?«
    »Ist egal.«
    Sie kramte die Blätter aus ihrer Schultertasche. Dann zog Bain seinen Stuhl noch näher heran, um die Papiere auf dem Schreibtisch auszubreiten und sie dort in chronologischer Reihenfolge anzuordnen.
    »Das sind nur die Rätsel«, sagte er.
    »Richtig.«
    »Ich brauche alle vollständigen Mails.«
    Also fuhr Siobhan den Laptop hoch und verband ihn mit ihrem Handy. »Soll ich mal nachsehen, ob neue Nachrichten gekommen sind?«
    »Warum nicht?«, sagte er.
    Quizmaster hatte zwei Mails geschickt.
    Spielzeit läuft aus. Möchten Sie weitermachen?
    Eine Stunde später hatte er dann folgende Nachricht ge-mailt:
    Kommunikation oder Sendeschluss?
    »Jedenfalls liebt sie eine klare Sprache«, sagte Bain. Siobhan sah ihn konsterniert an. »Sie sprechen ständig nur von ›ihm‹«, sagte er. »Könnte sein, dass wir auf neue Gedanken kommen, wenn ich...«
    »Okay«, sagte sie und nickte. »Wie Sie meinen.«
    »Möchten Sie eine Antwort schicken?«
    Sie schüttelte spontan den Kopf, doch dann sah sie Bain fragend an. »Ich weiß nicht recht, was ich schreiben soll.«
    »Wenigstens kommen wir ihr leichter auf die Spur, wenn sie sich nicht völlig aus dem Netz verabschiedet.«
    Siobhan sah Bain an, tippte eine Antwort - muss noch darüber nachdenken - und drückte dann auf »Senden«. »Ob das reicht?«, fragte sie.
    »Eine Bedingung erfüllt es jedenfalls«, sagte Bain. »Handelt ich zweifellos um ›Kommunikation‹.« Er lächelte. »Und jetzt geben Sie mir bitte noch die anderen Mails.«
    Sie schloss den Computer an einen Drucker an und stellte fest, dass das Papier ausgegangen war. »Mist«, schimpfte sie. Doch der Vorratsschrank war abgeschlossen, und sie wusste beim besten Willen nicht, wo sie den Schlüssel hätte suchen sollen. Dann fiel ihr wieder die Mappe ein, die Rebus am Vortag zur Vernehmung des Medizinstudenten Albie mitgeschleppt hatte. Er hatte einen ganzen Stapel Papier aus dem Fotokopierer hineingetan, um den Studenten durch die dicke Akte einzuschüchtern. Siobhan ging zu Rebus' Schreibtisch und zog an diversen Schubladen. Bingo. Die Mappe war noch da. Zwei Minuten später waren auch die restlichen Mails vollständig ausgedruckt. Bain schob die Blätter so zurecht, dass sie alle auf Siobhans Schreibtisch Platz fanden und fast dessen gesamte Fläche bedeckten.
    »Sehen Sie die Sachen da unten«, sagte er und zeigte auf ein schwarz umrandetes Feld in der unteren Hälfte eines Blattes. »Haben Sie wahrscheinlich noch nie registriert, oder?«
    Siobhan bestätigte seine Vermutung. In dem Feld waren unter der Überschrift »Headers« mehr als zehn Zeilen mit Zustellvermerken und Kürzeln zu sehen: Return-Path, hieß es dort, Message-ID und X-Mailer... Die Begriffe sagten ihr absolut nichts.
    Bain befeuchtete seine Lippen. »Das sind die pikanten Details.«
    »Reichen diese Daten aus, um Quizmaster zu identifizieren?«
    »Nein, nicht ganz, aber es ist wenigstens ein Anfang.« »Und wieso haben nicht alle Mails einen solchen Zustellvermerk?«, fragte Siobhan.
    »Das ist das Problem«, sagte Bain. »Wenn eine Mail keinen Briefkopf hat, heißt das, dass der Absender denselben Provider benutzt wie Sie.«
    »Aber...«
    Bain nickte. »Quizmaster greift auf mehrere Anbieter zurück.«
    »Das heißt, dass er verschiedene Provider nutzt?«
    »Das ist ganz normal. Ich habe zum Beispiel einen Freund der keinen Bock hat, für den Internetzugang zu zahlen. Solange es die kostenlosen Dienste noch nicht gab, hat er deshalb jeden Monat den Provider gewechselt. Alle vier Wochen ein anderes ›Schnupper‹-Angebot. Sobald die Frist abgelaufen war, hat er einfach gekündigt und sich den nächsten Anbieter gesucht. Auf diese Weise war er ein ganzes Jahr kostenlos im Netz unterwegs. Quizmaster hat dieses Prinzip nur auf die Spitze getrieben.« Bain fuhr mit dem Finger an den Zustellvermerken entlang und hielt dann neben einer Zeile inne. »Das hier ist der Provider. Sehen Sie das? Drei verschiedene.«
    »Damit man ihm nicht so leicht auf die Schliche kommt?«
    »Genau. Aber er muss irgendwo...« Er sah den merkwürdigen Ausdruck auf Siobhans Gesicht. »Was ist denn?«, fragte er.
    »Haben Sie nicht gerade ›er‹ gesagt?«
    »Echt?«
    »Können wir es nicht dabei belassen?«
    Bain dachte einen Moment nach. »Okay«, sagte er dann. »Also, wie gesagt: Er -

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