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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Hause?«, fragte die Putzfrau, die gerade hereinkam, um den Papierkorb auszuleeren.
    »Möglich, dass ich mir noch eine Flasche Wein besorge...«
    »Was uns nicht umbringt, macht uns stark«, sagte die Frau.
    »Stimmt wohl«, entgegnete Jean, während sie vor ihrem inneren Auge plötzlich ihren Mann vor sich sah. Dann fiel ihr etwas ein, und sie ging noch einmal zu ihrem Schreibtisch zurück. Sie griff sich einen Stift und fügte ihren bisherigen Notizen noch einen Namen hinzu.
    Claire Benzie.

11
    »Mein Gott, war das laut«, sagte Rebus. Sie standen vor dem playhouse auf dem Gehsteig, und der Himmel, der vor dem Konzert noch hell geleuchtet hatte, war jetzt dunkel.
    »Also gehst du auch nicht oft in solche Konzerte?«, fragte sie. Auch ihr dröhnten die Ohren. Sie wusste, dass sie noch immer zu laut sprach.
    »Schon 'ne Weile her«, sagte er. Das Konzert hatte ein bunt gemischtes Publikum angezogen: Teenager, alte Punks und natürlich Leute in Rebus' Alter, vielleicht sogar noch ein bisschen älter. Reed hatte viele neue Sachen gespielt, die Rebus nicht kannte, nur hier und da einen seiner Klassiker. Das letzte Mal war Rebus bei einem UB40-Auftritt im Playhouse gewesen, ungefähr zu der Zeit, als ihr zweites Album rausgekommen war. Er mochte gar nicht daran denken, wie lange das schon wieder her war.
    »Gehen wir noch was trinken?«, fragte Jean. Sie hatten den ganzen Nachmittag und Abend gepichelt: Wein zum Mittagessen, dann ein schnelles Bier im Ox. Anschließend ein langer Spaziergang nach DeanVillage und am Water of Leith entlang. Bis hinunter nach Leith - und gelegentlich eine Pause auf einer Parkbank am Wegesrand. Der Gesprächsstoff war ihnen keine Sekunde ausgegangen. Sie hatten ein frühes Abendessen in Erwägung gezogen, sich dann aber eingestanden, dass sie noch von ihrem Besuch im Cafe St. Honoré satt waren. Also waren sie den Leith Walk bis zum Playhouse hinaufspaziert. Weil sie etwas zu früh dran waren, hatten sie sich im Conan Doyle noch einen genehmigt und dann noch einen an der Bar im Playhouse selbst.
    Irgendwann war Rebus rausgerutscht: »Dabei hätte ich darauf gewettet, dass du nichts trinkst.« Eine Bemerkung, die er sofort bereut hatte. Doch Jean hatte bloß mit den Schultern gezuckt.
    »Du meinst wegen Bill? Das ist zu einfach gedacht. Na ja, mag sein, dass manche Leute unter solchen Umständen selbst zu trinken anfangen oder sich schwören, nie mehr einen Tropfen anzurühren. Aber schuld ist nicht der Alkohol, sondern derjenige, der ihn trinkt. Deshalb habe ich während meiner Jahre mit Bill durchaus mal einen getrunken, obwohl er Alkoholiker war. Ich habe ihm nie Vorhaltungen gemacht. Aber ich habe auch nicht aufgehört zu trinken, weil mir Alkohol nicht so viel bedeutet.« Sie hielt inne. »Und was ist mit dir?«
    »Mit mir?« Rebus hob ebenfalls die Schultern. »Ich trinke bloß, damit ich umgänglicher werde.«
    »Und ab dem wie vielten Glas tritt die Wirkung ein?« Sie hatten beide über ihre Frage gelacht und das Thema dann auf sich beruhen lassen. Inzwischen war es kurz nach elf am Samstagabend, und auf der Straße wurde es alkoholbedingt immer lauter.
    »Und was jetzt?«, fragte Jean. Rebus sah umständlich auf die Uhr. Natürlich fielen ihm auf Anhieb mehrere Kneipen ein, doch musste Jean ja nicht unbedingt wissen, wo er sich überall herumtrieb.
    »Kann man dir noch etwas Musik zumuten?« Sie zuckte mit den Achseln. »Was denn für welche?« »Akustische Gitarre. Allerdings kann man dort nicht sitzen.«
    Sie dachte nach. »Liegt das Lokal auf dem Weg zu deiner Wohnung?«
    Er nickte. »Du weißt ja, dass es dort aussieht wie auf einer Müllhalde.«
    »Ja, weiß ich.« Sie sah ihm in die Augen. »Und - willst du mich nicht fragen?«
    »Dann möchtest du also über Nacht bleiben?« »Ich möchte, dass du mich darum bittest.« »Es gibt aber nur eine Matratze auf dem Fußboden.« Sie lachte und drückte ihm die Hand. »Machst du das ab sichtlich?«
    »Was?«
    »Mich hinhalten.«
    »Nein, es ist nur...« Er zuckte mit den Achseln. »Also, ich möchte bloß nicht, dass du...« Sie unterbrach ihn mit einem Kuss. »Keine Sorge«, sagte sie. Er berührte ihren Arm und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Gehen wir trotzdem vorher noch was trinken?«
    »Ja, gern. Wo ist denn dieses Lokal?«
    »Gleich an den Brücken. Heißt Royal Oak, der Laden.«
    »Gut, dann zeig ihn mir.«
    Sie gingen Hand in Hand, und Rebus gab sich Mühe, sich nicht zu genieren. Immer wieder erwischte er sich

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