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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hoch gezogenen Beinen auf dem Sofa und hatte den Kopf in die Hand gestützt. Auf dem Tisch stand der Laptop, der allerdings nicht mit dem Handy verbunden war. Sie glaubte nicht daran, dass sich Quizmaster in den nächsten Stunden wieder melden würde. Vor sich auf den Oberschenkeln hatte sie einen Schreibblock, auf dem sie sich den verklausulierten Satz notiert hatte. Mittlerweile hatte sie dutzende von Blättern mit möglichen Anagrammen und Lösungen voll gekritzelt: »Seven fins high is king...« Und dann war in dem Text noch von einer Königin und von »der Büste« die Rede. Klang irgendwie nach einem Kartenspiel. Aber auch das Buch über Kartenspiele, das sie sich in der Stadtbibliothek besorgt hatte, war zu nichts nütze gewesen. Als sie gerade überlegte, ob sie es noch ein weiteres Mal durchsehen sollte, läutete das Telefon.
    »Hallo?«
    »Hier spricht Grant.«
    Siobhan stellte den Fernseher leiser. »Was gibt's denn?«
    »Ich glaube, ich habe das Rätsel geknackt.«
    Siobhan stellte die Füße auf den Boden. »Dann raus damit«, sagte sie.
    »War mir lieber, wenn ich es Ihnen zeigen könnte.«
    Im Hintergrund hörte sie Straßenlärm. Sie stand auf. »Sprechen Sie über Handy?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Und wo sind Sie?«
    »Ich stehe direkt vor Ihrer Tür.«
    Sie ging zum Fenster und sah hinaus. Und tatsächlich stand ein Alfa unten auf der Straße. Siobhan lächelte. »Dann suchen Sie am besten einen Parkplatz. Meine Klingel ist die Zweite von oben.«
    Kaum hatte sie das schmutzige Geschirr zur Spüle getragen, als Grant auch schon läutete. Sie redete kurz mit ihm über die Gegensprechanlage und drückte dann auf den automatischen Türöffner. Als er die letzten Stufen hinaufhechtete, wartete sie bereits in der offenen Tür.
    »Tut mir Leid, dass ich so spät noch störe«, sagte er, »aber ich konnte es einfach nicht für mich behalten.«
    »Kaffee?«, fragte sie und machte die Tür hinter ihm zu.
    »Oh ja - und zwei Stück Zucker, bitte.«
    Sie trugen ihre Tassen ins Wohnzimmer hinüber. »Hübsch hier«, sagte er.
    »Ja, find ich auch.«
    Er nahm neben ihr auf dem Sofa Platz und stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch. Dann zog er ein Exemplar von London A-Z aus der Jackentasche.
    »London?«, sagte sie.
    »Ich hab über sämtliche Könige nachgegrübelt, die mir aus der Geschichte bekannt sind. Aber mir ist dazu beim besten Willen nichts eingefallen. Deshalb habe ich nach anderen Assoziationsmöglichkeiten gesucht.« Er drehte das Buch um, sodass die rückwärtige Klappe oben zu liegen kam: ein Plan der Londoner Untergrundbahn.
    »King's Cross?«, fragte sie auf gut Glück.
    Er nickte. »Schauen Sie mal hier.«
    Sie nahm ihm das Buch aus der Hand. Es hielt ihn kaum auf seinem Platz.
    »Seven fins high is king«, sagte er.
    »Und Sie glauben also, dass es sich bei dem ›King‹ um King's Cross handelt?«
    Er beugte sich zu ihr hinüber und zeigte mit dem Finger auf die hellblaue Linie, die durch den Bahnhof führte. »Sehen Sie es jetzt?«, fragte er.
    »Nein«, entgegnete sie grimmig. »Los, sagen Sie es mir schon.«
    »Fahren Sie mal mit dem Finger von King's Cross aus auf der Linie eine Station nach Norden.«
    »Highbury und Islington?« `
    »Und weiter.«
    »Finsbury Park, dann Seven Sisters.«
    »Und jetzt umgekehrt«, sagte er und rutschte nervös auf dem Hosenboden hin und her.
    »Machen Sie sich mal nicht in die Hose«, sagte sie. Dann starrte sie wieder auf den U-Bahn-Plan: »Seven Sisters... Finsbury Park... Highbury und Islington... King's Cross.« Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Wenn man die - abgekürzten - Namen der U-Bahn-Stationen in umgekehrter Reihenfolge las, ergab das: »Seven... Fins... High Is... King.« Sie sah Grant an. Er nickte. »Erstklassige Arbeit«, sagte sie, und das Kompliment kam von Herzen. Als Grant sich zur Seite lehnte und sie umarmen wollte, erhob sie sich rasch Auch Grant sprang vom Sofa auf und klatschte in die Hände.
    »Anfangs konnte ich es gar nicht glauben«, sagte er. »Aber plötzlich ist mir durch den Kopf geschossen: Na klar, es geht um die Victoria Line.«
    Siobhan nickte und wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Tatsächlich lagen sämtliche der genannten U-Bahnhöfe auf einem Stück der Londoner Victoria-Linie.
    »Und was hat das zu bedeuten?«, fragte sie schließlich.
    Er nahm wieder auf dem Sofa Platz und stützte sich mit den Ellbogen auf die Knie. »Das müssen wir als Nächstes rausfinden.«
    Sie ließ sich - in

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