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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gebührendem Abstand - ebenfalls wieder auf das Sofa sinken. Dann legte sie sich ihren Notizblock auf den Knien zurecht und las: »Diese Königin diniert direkt vor der Büste.« Sie sah ihn an, doch er zuckte bloß mit den Achseln.
    »Ob wir die Antwort in London suchen müssen?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Vielleicht ist ja der Buckingham-Palast gemeint oder unsere werte Königin.« Wieder ein Achselzucken. »Hm. Könnte sich natürlich auf London beziehen.«
    »Und die U-Bahn-Stationen, was hat es damit auf sich?«
    »Liegen alle an der Victoria-Linie.« Mehr fiel ihm dazu auch nicht ein. Und dann hatten sie gleichzeitig eine Eingebung.
    »Königin Victoria«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Siobhan hatte mal für einen hinterher ins Wasser gefallenen Wochenendtrip einen London-Reiseführer gekauft. Es dauerte eine Weile, bis sie das Buch endlich fand. Grant schaltete währenddessen den Computer ein und startete eine kleine Suchaktion im Internet.
    »Vielleicht gibt es dort ja ein Lokal mit dem Namen«, sagte er.
    »Ja«, sagte sie und blätterte in dem Buch. »Genauso gut kann aber auch das Victoria-and-Albert-Museum gemeint sein.«
    »Und dann gibt es noch die Victoria Station auf der im Übrigen ebenfalls die Victoria-Linie verkehrt. Und direkt daneben gibt es einen Busbahnhof. Mieseste Cafeteria der Britischen Inseln.«
    »Sprechen Sie aus eigener Erfahrung?«
    »Mit siebzehn, achtzehn bin ich am Wochenende gelegentlich mit dem Bus gen Süden gefahren. Hat mir aber nicht gefallen.« Er scrollte sich durch einen Text.
    »Was hat Ihnen nicht gefallen: die Busfahrt oder London?«
    »Beides, wenn ich's recht bedenke. Und was ist mit ›Büste‹ gemeint - die weibliche Brust etwa?«
    Siobhan zog die Augenbrauen hoch. »Vielleicht geht es auch nur um eine Schneiderbüste.«
    »Also, dann glaube ich eher, dass so was wie 'ne Statue gemeint ist.«
    Siebhan nickte.
    »Vielleicht eine Königin-Victoria-Statue - mit einem Restaurant davor.« Danach arbeiteten sie eine Weile schweigend weiter, bis Siobhan die Augen wehtaten und sie aufstand, um noch einen Kaffee zu machen.
    »Zwei Stück Zucker, bitte«, sagte Grant.
    »Weiß ich inzwischen.« Sie beobachtete, wie er sich über den Computer beugte und nervös mit dem Knie wippte. Eigentlich wollte sie noch etwas zu seinem Umarmungsversuch sagen, ihn irgendwie abweisen, doch sie hatte den richtigen Zeitpunkt bereits verpasst.
    Als sie dann den Kaffee brachte, fragte sie ihn, ob er schon was gefunden habe.
    »Lauter Touristenschrott«, sagte er. Er nahm die Tasse entgegen und nickte ihr dankend zu.
    »Wieso eigentlich London?«, fragte sie.
    »Wie meinen Sie das?«, sagte er, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
    »Ich meine, warum nicht hier in der Gegend?«
    »Kann doch sein, dass dieser Quizmaster in London wohnt. Wissen wir doch nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Wer weiß: Vielleicht ist Flip Balfour gar nicht die einzige Mitspielerin gewesen. Um so was durchzuziehen, braucht man doch 'ne Website. Und wer bei dem Spiel mitmachen wollte, konnte sich dort einklinken. Müssen ja nicht alle Mitspieler aus Schottland gewesen sein.«
    Sie nickte. »Allerdings frage ich mich: War Flip wirklich clever genug, um ein solches Spiel zu lösen?«
    »Scheint so. Sonst war sie doch schon nach der ersten Runde ausgeschieden.«
    »Wieso? Kann doch sein, dass wir es hier mit einem völlig neuen Spiel zu tun haben«, sagte sie. Er sah sie an. »Vielleicht ist das hier bloß für uns gedacht.«
    »Falls wir den Kerl je zu Gesicht bekommen, werd ich ihn gleich fragen.«
    Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatten, arbeitete Grant sich durch eine Liste Londoner Restaurants. »Unglaublich, wie viele Victoria Roads und Victoria Streets es in der verdammten Stadt gibt, und in den meisten davon gibt es auch noch ein oder mehrere Restaurants.«
    Er richtete sich im Sitzen gerade auf und rieb sich die Augen. Sah ganz danach aus, als ob er mit seiner Energie am Ende war.
    »Dabei haben wir nach Kneipen noch gar nicht gesucht.« Siobhan strich sich das Haar zurück. »Das ist einfach zu...«
    »Was?«
    »Der erste Teil des Rätsel war raffiniert, aber jetzt, jetzt wühlen wir uns nur durch irgendwelche Listen. Ob er tatsächlich von uns erwartet, dass wir extra nach London fahren und dort in jeder Pommesbude und in jedem Cafe nach einer Königin-Victoria-Büste Ausschau halten?«
    »Da kann er lange warten«, sagte Grant und lachte freudlos.
    Siobhan betrachtete nachdenklich das

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