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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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kein bisschen klüger.
    »Der Freund wohnt in Edinburgh«, sagte Jenny Gabriel. Dann gab sie Rebus die Nummer. Der Mann hieß Dominic Mann.
    »Vielen Dank«, sagte Rebus und kappte die Verbindung. Besagter Dominic Mann war nicht zu Hause, hatte allerdings auf seinem Anrufbeantworter eine Handynummer hinterlassen. Und tatsächlich meldete er sich, als Rebus die Nummer wählte.
    »Hallo?«
    »Spreche ich mit Dominic Mann?« Und dann legte Rebus wieder los. Diesmal erzielte er das gewünschte Resultat. Mann besaß den Sarg tatsächlich noch und erklärte sich bereit, ihn im Laufe des Tages in der St. Leonard's Street abzuliefern.
    »Da wäre ich Ihnen sehr dankbar«, sagte Rebus. »Warum haben Sie das Ding eigentlich so lange aufbewahrt?«
    »Na ja, eigentlich wollte ich es ja für eine meiner Installationen verwenden.«
    »Installationen?«
    »Ja, ich bin Künstler. Beziehungsweise: Ich war mal einer. Heute betreibe ich eine Galerie.«
    »Und malen Sie noch?«
    »Eher selten. Wie gut, dass ich den Sarg nicht verwendet habe. Sonst wäre er jetzt höchstwahrscheinlich bemalt und mit Mullbinden umwickelt, und an einen Sammler verkauft.«
    Rebus bedankte sich bei dem Künstler und legte den Hörer auf. Devlin hatte sein Stück Kuchen inzwischen verdrückt. Wylie hingegen hatte ihres beiseite geschoben, und der alte Mann beäugte es interessiert. Um den Sarg in Nairn ausfindig zu machen, musste Rebus bloß zweimal telefonieren. Zuerst versprach ihm ein Reporter der dortigen Lokalzeitung, sich ein wenig für ihn umzuhören, und nannte ihm dann die Nummer eines anderen Menschen, der seinerseits durch ein paar Anrufe herausfand, dass der Sarg im Schuppen eines Nachbarn gelandet war.
    »Soll ich Ihnen das Ding zuschicken?«
    »Das wäre außerordentlich nett«, sagte Rebus. »Und zwar möglichst per Express.« Er dachte kurz daran, einen Wagen zu schicken, doch dazu reichte das Budget nicht aus. Würde nur Ärger geben.
    »Und was ist mit dem Porto?«
    »Legen Sie die Quittung bei, wir erstatten Ihnen natürlich Ihre Auslagen.«
    Der Anrufer ließ sich den Vorschlag durch den Kopf gehen. »Na ja, klingt eigentlich ganz vernünftig. Dann muss ich Ihnen wohl vertrauen.«
    »Also, wenn Sie sogar der Polizei misstrauen, auf wen wollen Sie sich denn überhaupt noch verlassen?«
    Dann hängte Rebus ein und blinzelte in Wylies Richtung. »Irgendwas Neues«, fragte er.
    »Na ja, so langsam kommen wir der Sache etwas näher«, ließ sie ebenso müde wie gereizt verlauten. Devlin erhob sich von seinem Stuhl und erkundigte sich nach den »sanitären Anlagen«. Vor seinem Stuhl war der Boden mit Krümeln bedeckt. Auf dem Weg zur Toilette blieb der alte Mann nochmals neben Rebus' Schreibtisch stehen.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel Freude mir die Arbeit hier bereitet.«
    »Dann ist wenigstens einer von uns glücklich, Professor.«
    Devlin machte sich mit dem Finger an Rebus' Revers zu schaffen. »Na ja, kommt mir nicht gerade vor, als würden Sie sich hier langweilen.« Der alte Herr strahlte über das ganze Gesicht und schlurfte dann aus dem Zimmer, während Rebus zu Wylie an den Schreibtisch trat.
    »Am besten essen Sie das Stück Kuchen schnell auf, falls Sie nicht möchten, dass er Sie pausenlos wie ein bettelnder Hund anglotzt.«
    Sie überlegte kurz, brach das Stück dann in zwei Teile und schob sich eines davon in den Mund.
    »Wenigstens habe ich jetzt etwas mehr Klarheit über diese Puppen«, sagte er. »Zwei habe ich definitiv aufgespürt und die dritte mit hoher Wahrscheinlichkeit.«
    Wylie spülte den Kuchen mit einem Schluck Kaffee hinunter. »Dann haben Sie in der Tat erheblich mehr erreicht als wir.« Sie beäugte die verbliebene Kuchenhälfte und warf sie dann in den Abfall. »Nehmen Sie mir's nicht übel«, sagte sie.
    »Professor Devlin wird das gar nicht gefallen.«
    »Das hoffe ich.«
    »Der Mann ist hier, um uns zu helfen, vergessen Sie das nicht.«
    Sie starrte Rebus an. »Er riecht unangenehm.«
    »Tatsächlich?«
    »Haben Sie das noch nicht bemerkt?«
    »Kann ich eigentlich nicht behaupten.«
    Sie sah ihn an, als ob diese Auskunft alles über ihn sagte. Dann ließ sie sich auf ihrem Stuhl zusammensacken. »Wieso
    haben Sie eigentlich mich angefordert? Ich bin doch zu nichts nütze. Hat man doch neulich bei der Pressekonferenz deutlich genug gesehen. Haben Sie vielleicht eine Schwäche für Krüppel, oder was?«
    »Meine Tochter ist behindert«, sagte er leise.
    Sie errötete. »Oh Gott, so war das nicht

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