Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln
Wärme durch sein Hemd, und er konnte nicht anders, er musste vorsichtig an ihrem Nacken knabbern.
Behutsam legte er sie auf die Kissen, streifte ihr die Kleider vom Leib und strich dabei mit den Händen den zarten Konturen ihrer Schultern nach. Ihre runden Brüste waren erstaunlich groß für die zierliche Gestalt, und sie lagen pfirsichweich und perfekt in seinen Händen. Er drückte die Brustwarzen ein wenig zusammen und lachte, als Mirijam leise aufstöhnte.
» Du hast ein neues Schmuckstück?«, fragte er und wollte ihr die Lederschnur, an der eine kleine Silberhand befestigt war, über den Kopf ziehen.
» Ja«, flüsterte Mirijam und hielt seine Hand zurück. » Stör dich nicht daran. Es ist ein chamsa, ein Amulett gegen den bösen Blick. Ich darf es nicht ablegen.«
Miguel strich über ihre Hüften, den flachen Bauch und ließ seine Hand langsam, sehr langsam vom Nabel zu dem dunklen Dreieck zwischen ihren Beinen gleiten. Er kannte die Stellen genau, wo es für sie am schönsten war, und sein Glied begann zu pochen. Mirijam schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn langsam näher. Sie hob ihr Becken an und drehte die Hüften ein wenig. Dann ließ sie die Knie ein Stück auseinanderfallen. Er musste an etwas anderes denken, sich ablenken, sonst wäre es gleich um ihn geschehen.
» Welche Neuigkeit wolltest du mir eigentlich vorhin mitteilen?«, fragte er deshalb, als Mirijam langsam ihre Schenkel noch ein Stück weiter öffnete und ihm entgegenkam.
» Was sagst du?«
» Deine Neuigkeit, wie lautet sie?«
Langsam senkte er sich tiefer und glitt in sie hinein. Mirijam stöhnte leise. Dann flüsterte sie, im Rhythmus ihres gemeinsamen Auf und Ab, nahe an seinem Ohr: » Ungefähr zur Zeit der Rosenblüte wird unser Kind zur Welt kommen.«
Zunächst glaubte Miguel, sich verhört zu haben. Er verhielt in der Bewegung und starrte sie an. Mirijam hingegen lag mit geschlossenen Augen und einem sanften Lächeln auf dem Gesicht unter ihm.
Zum ersten Mal hatte er mit sechzehn bei einer Frau gelegen, doch nun hatte er plötzlich das Gefühl, wieder ein unerfahrener Knabe zu sein. Ein Kind! Sein Kind, sein Sohn!
Er staunte über das unbändige Glück und den Stolz, die in ihm aufwallten, und stieß einen Freudenschrei aus, der bestimmt bis ans Ende der Welt zu hören war.
58
Es wurde ein schwerer Abschied für Miguel. Einige Tage hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, die Reise auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Immerhin sollte sein Sohn geboren werden! Doch sowohl der Alte wie auch Mirijam hatten davon gesprochen, dass es hier nichts weiter zu tun gab, als monatelang auszuharren. Geduld aber war keine seiner Stärken, das wusste er sehr gut. Außerdem hätten ihn seine Männer, die längst mit dem Beladen der Santa Anna beschäftigt waren, wohl kaum verstanden. Während er noch schwankte, was zu tun sei, warteten sie bereits ungeduldig auf den Befehl zum Auslaufen. Womöglich hätten sie ihn hinter seinem Rücken sogar ausgelacht und über die Anziehungskraft von Mirijams Rockzipfel gespottet? Darauf konnte er gut verzichten. Zudem würde er sie auf dem Rückweg von Santa Cruz, bevor es endgültig nach Norden ging, noch einmal sehen.
» In spätestens zwei Wochen schaue ich noch einmal nach dir«, versprach er. » Je nachdem, wie flott es in Santa Cruz mit der Ladung und dem Proviant geht. Und auch von Antwerpen werde ich so schnell wie möglich wieder zurück sein. In allerhöchstens drei Monaten bin ich wieder da«, schwor er. » Der Festungskommandant sagte übrigens, er würde dir seinen Arzt senden, falls du das möchtest.«
Den speckigen, unsauberen, nach Branntwein stinkenden Soldatenarzt? Nie im Leben würde Mirijam den konsultieren. Doch sie nickte zu Miguels Worten, um ihn zu beruhigen.
Zum ersten Mal stand Miguel während des Auslaufens nicht selbst am Ruder. Vom Heck aus beobachtete er, wie Mirijams Turmhaus, die Zinnen der Festung, die weißen Häuser von Mogador und schließlich der Hafen immer kleiner wurden. Oh ja, versprach er sich erneut, während seine Hände die Reling umklammerten, schon bald würde er von seiner Fahrt zurück sein. Vielleicht schon zur Zeit der Wintersonnenwende, aber auf jeden Fall, bevor sein Sohn geboren wurde. Madre de deus, betete er, behüte Mirijam und mein ungeborenes Kind.
Das Ruder führte Diego Pireiho, der erfahrene Navigator, der die Santa Anna zwischen den Inseln auf das freie Meer hinausmanövrierte. Er riss seine Mütze herunter, schwenkte sie
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