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Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Titel: Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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aus.
    Auf einem Platz zwängten sich Frauen mit Korbtaschen und Männer auf der Suche nach günstigen Angeboten zwischen Marktständen hindurch. Datteln wurden feilgeboten, es gab Viehfutter und in Salz eingelegtes Gemüse, vor allem aber Fische, Muscheln und Krebse. Einige Maultiere versperrten ihnen den Weg. Im Vorübergehen warf ihnen Saïd einen prüfenden Blick zu, dann stockte er und legte die Hand auf Sarahs Arm. » Warte. Sind das nicht die Tiere deines Händlers?« Er sah sich suchend um.
    Im gleichen Augenblick rief jemand aus der Menge: » Hola! Señorita Sarah? Und auch Ihr, Señor Saïd? Was für ein schöner Zufall, und was für eine Freude, Euch zu sehen. Ich bin soeben erst eingetroffen, Ihr seht ja, noch nicht einmal die Maultiere habe ich versorgt. Aber morgen hätte ich mich bei Euch gemeldet. Seid Ihr wohlauf?«
    Juan strahlte. Mit ausgebreiteten Armen stand er vor Sarah, als wolle er sie am liebsten umarmen und abküssen. Stattdessen ergriff er ihre Hände und drückte seine Lippen darauf.
    Sarah trat einen Schritt zurück und errötete. » Nicht, seid doch nicht albern!« Ein rascher Blick zeigte ihr, dass Saïd sich abgewandt hatte und einem der Maultiere den Hals klopfte, als verunsichere es ihn, Zeuge dieser Begegnung zu sein.
    » Morgen?«, fragte sie. » Das trifft sich gut, abgemacht. Kommt also morgen, dann können wir alles besprechen. Ich freue mich, Euch gesund und munter zu sehen, aber jetzt müssen wir weiter.« Damit zog sie Saïd aus dem Marktgedränge.
    » Ist er nicht nett?«, fragte sie nach einigen Schritten, hauptsächlich, um das Schweigen zu brechen. » Ich bin gespannt, was meine Mutter von Juan hält.«
    Saïd aber nickte nur und antwortete nicht. Etwas missfiel ihm, das spürte sie. Dachte er etwa, dass sie und Juan …? Sie errötete. » Ich meine, also, na ja, als Händler, du weißt schon.« Saïd schwieg weiter. Ich mache es mit jedem Wort schlimmer, dachte Sarah und bog rasch in die Gasse ein, von der aus ihre windumtosten Felsen am besten zu erreichen waren.
    » Dies ist dein Lieblingsplatz?« Saïds weites Gewand bauschte sich, und seinen chêche trug er um den Hals geknotet, damit das Tuch nicht von den Böen fortgerissen werden konnte. Er schaute zweifelnd auf das schäumende Wasser zu seinen Füßen. Aber wenigstens sprach er wieder mit ihr. Was immer ihn vorhin auch gestört haben mochte, dachte Sarah, der Wind hatte es anscheinend fortgeblasen.
    Wieder fühlte sie sich leicht, beinahe gewichtslos, und es kam ihr vor, als brauche sie lediglich die Arme auszubreiten, um vom Wind emporgetragen zu werden.
    Margali hatte das Schlimmste überstanden, das sagte jedenfalls ihre Mutter. Und sie hatten ihr verziehen, die Eltern, oder richtiger, mit der Selbstverständlichkeit der Liebe hatten sie sie in ihre Arme geschlossen. Erst dadurch war ihr klar geworden, wie schwer das Unrecht auf ihr gelastet hatte, das sie ihnen a ngeta n hatte. Kein Wunder, dass sie sich nun wie ein Vogel fühlte.
    Saïd kletterte heran. Ihre Blicke trafen sich. Und für einen Moment erstarb das Brausen des Windes. Sie hörte die Wellen nicht, kein Geräusch drang mehr zu ihr durch, nur das Klopfen ihres Herzens.
    Schnell deutete sie auf einen besonders großen Felsen. » Dorthin, hinter diesem Brocken ist es geschützt.«
    Der Wind riss ihr die Worte von den Lippen. Saïd aber hatte sie verstanden, er nickte und kletterte ihr nach. » Aufpassen, hier ist es glatt«, rief sie ihm zu. Im gleichen Augenblick glitt sie selbst aus. Sie rutschte ein Stück den Felsen hinunter und wäre im Wasser gelandet, hätte Saïd sie nicht blitzschnell gepackt. Sie hing an seiner Hand, bis ihr Fuß Halt auf einem der rundgespülten Felsen fand, dann beeilte sie sich, aus dem Bereich des Spritzwassers zu kommen.
    » Danke«, sagte Sarah, als sie sich hinter dem großen Felsen niederließen. » Eigentlich bin ich sonst nicht so ungeschickt . « Verlegen brach sie ab. Wie hätte sie ihm auch erklären sollen, wie es in ihr aussah? Das wusste sie schließlich selbst nicht, nur, dass sie sich seiner Gegenwart überdeutlich bewusst war. Unwillkürlich berührte sie die Stelle an ihrem Arm, an der Saïd sie gehalten hatte, als spüre sie dort noch immer seine Hand.
    Hier, im Schutz des Felsens, war es beinahe still. Die fahle Wintersonne hatte die Steine angewärmt. Sarah schloss die Augen. Innehalten, dachte sie, und sich besinnen, nur eine kleine Weile.
    » Eigentlich dachte ich, du hättest inzwischen genug von

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