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Purpurfalter

Purpurfalter

Titel: Purpurfalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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aus seinen Mundwinkeln. Seine Wangen waren gerötet durch das frische Blut der Greisin, das er getrunken hatte. Er sah entrückt aus, als hätte er Kraut geraucht. „Wach auf, Vater. Nun wach schon auf.“
    Mogall drängte sie zur Seite. „Lasst mich ran. Wir haben keine Zeit. Ganz Firn ist in Aufruhr. Wahrscheinlich kommen wir hier jetzt schon nicht mehr weg.“ Er nahm eine Hand voll Schnee und rieb sie in Wors Gesicht.
    Stöhnend öffnete dieser die Augen. Er schaute die beiden benommen an und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Ungläubig betrachtete er das Blut an seinen Fingern.
    „Ihr müsst aufstehen oder wir lassen Euch in Firn zurück.“ Mogall legte den Arm um Wors Taille und half ihm auf die Beine. Mühsam hielt sich der ingrimm’sche König aufrecht. Loreena legte Wors Arm um ihre Schulter. Zusammen mit Mogall schleppte sie ihren Vater durch die Gassen, verfolgt von den Blicken der aufgebrachten Stadtbewohner. Doch niemand griff sie an. Lag es an den Mänteln?
    Die drei erreichten die Pferde. Klavorn stürmte auf sie zu und nahm Loreenas Platz an Wors Seite ein. Hektisch sprangen die anderen Vampire auf die Pferde. Sie halfen dem König auf einen Rappen. Klavorn setzte sich hinter ihn, einen Arm fest um seinen Oberkörper geschlungen, in der anderen die Zügel. Schon galoppierte er durch das Tor hinaus. Suchend schweifte Loreenas Blick umher, um Lomas auszumachen. Auch er saß bereits auf einem Gaul und umklammerte erschöpft den knabenhaften Vampir vor ihm. Dann ritten sie los und verschwanden aus ihrem Sichtfeld.
    „Steigt auf, Loreena!“ Mogalls Rappe tänzelte vor ihr. „Lomas reitet mit Wolweer. Die Torwache schließt den Ausgang. Wir müssen los.“
    Sie schaute an ihm vorbei. Tatsächlich schoben einige Männer bereits die Torflügel zusammen. Mühsam zog Loreena sich am Sattel hoch. Ihr Körper war erschöpft, das rechte Auge zugeschwollen. Sie hätte auf der Stelle umfallen und zehn Tage schlafen können. Einzig allein ihr Schoß war voller Leben, denn das Lederband drückte unentwegt auf ihre Schamlippen. Sie waren geschwollen und feucht von dem Saft, der die subtile Erregung zum Fließen brachte. Mogall war ein Teufelskerl!
    „Kommt endlich. Ohne Euch verlasse ich Firn nicht.“ Mogall zog seinen Zweihänder unter dem Pelz hervor. Er stieß wildes Kriegsgeschrei aus und trabte auf die Torwachen zu, um auf sie einzuschlagen. Gezwungen zu parieren, zogen sie ihre Waffen und hieben mit den Schwertspitzen nach ihm. Das Tor blieb halb geöffnet. Pfeile hagelten auf den Vampir nieder. Sie bohrten sich in seine Schultern, aber er beachtete sie nicht. Immer wieder sauste die Klinge seines Zweihänders auf die Männer nieder.
    Loreena atmete einmal tief durch und gab ihrem Schimmel die Sporen. Während sie auf das Tor zuritt, zog sie ihr Kurzschwert.
    Sie wollte Mogall gerade helfen, als dieser rief: „Reitet durch. Ich folge. Nicht aufhalten. Hindurch. Sofort!“
    Ohne auf die umhersurrenden Pfeile zu achten, die die Mauerposten mit ihren Armbrüsten unaufhörlich auf sie abschossen, galoppierte sie weiter. Die Torwachen sprangen zur Seite. Loreena hieb mit dem Schwert nach ihnen. Fast verlor sie ihre Balance. Sie konnte sich gerade noch fangen und jagte durch den Ausgang hinaus auf die frostige Ebene. Schnell entfernte sie sich von der Hauptstadt Firn. Der eisige Wind Fallbös umwehte sie unbarmherzig. Peitschender Wind schoss Hagelstücke gegen ihre Wangen, als sie sich nach Mogall umdrehte. Er folgte nicht. Weshalb ritt er nicht hinter ihr her? Hatten die Wachen ihn überwältigt? Sie musste zurück, musste ihm helfen.
    Hektisch riss sie an den Zügeln. Der Schimmel drehte um und sie trabte zurück auf Nebelhorn zu. Da endlich schoss Mogall aus dem Tor. Mit drei Pfeilen in seiner Schulter und seinem Rücken lag er mit dem Oberkörper auf dem Hals des Rappen. Doch nicht nur er verließ die Stadt. Dicht hinter ihm folgte eine Schar frostländischer Krieger. Loreena galoppierte im Kreis und ritt, so schnell der Schimmel sie trug, hinter Mogall her. Sein Anblick brach ihr das Herz, sein Lederband scheuerte gegen ihre Klitoris und der Stein reizte ihren Anus. Endlos weit schien die Ebene Fallbö, obwohl der Wind gegen ihre Rücken blies. Aber er schob nicht nur sie an, sondern auch ihre Verfolger.
    Mogall lenkte seinen Rappen nach Osten auf die ersten Tannen des Gallen Forsts zu. Anscheinend hatte er vor, dort den Ankerle Fluss zu überqueren - anstatt weiter süd-östlich.

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