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Purpurfalter

Purpurfalter

Titel: Purpurfalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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schlecht?“
    Er strich über seinen Bart und zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen? Ich war noch nie ein Vampir. Aber es fühlt sich verdammt gut an.“ Er neigte sich zu ihr. „Ich bin für den Kampf gegen Valkenhorst gewappnet.“ Er lächelte triumphierend.
    Loreena war skeptisch. Zu oft hatte er die Nähe Mogalls gesucht, ritt mehr mit den Vampiren als mit seinem eigenen Heer. „Das Augenmerk liegt erst auf Küstenmark. Es gilt, das Vertrauen wieder herzustellen und dann auf den geeigneten Moment zu warten, um die Vampire in ihre Grenzen zu verweisen.“
    Liebevoll tätschelte er ihre Wange. „Mach dir keine Sorgen, mein kleiner Liebling. Mit Lomas an meiner Seite werde ich das Kind schon schaukeln.“
    Loreena bemerkte eine Veränderung an ihrem Vater. Sein Enthusiasmus machte sie misstrauisch. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal derart locker und unbeschwert gewesen war, als wäre sein jugendlicher Leichtsinn zurückgekehrt. Oder sah er in Valkenhorst keine Gefahr mehr?
    Sie erschrak, als plötzlich jemand von hinten an sie herantrat. Hatte ein Vampir ihre Unterhaltung gehört? Doch als sie aufschaute, lachte sie laut. „Lomas, jetzt sieht dein Gesicht wieder aus wie ein Babypopo.“
    Ihr Bruder setzte sich und schnalzte. „Oh, vielen Dank, Schwesterherz. Jetzt fühle ich mich gleich besser. Wie ein Babypopo! Ein jeder Krieger fühlt sich geschmeichelt, wenn er dies gesagt bekommt. Ich wusste schon immer, wie attraktiv du mich findest.“
    Zärtlich streichelte sie seine weiche Gesichtshaut. „Ohne Bart gefällst du mir besser. Und obwohl du jetzt ein Hungerhaken bist, wirst du in Küstenmark nach deiner Rückkehr wieder alle Mädchenherzen brechen.“ Sie zwinkerte. Mochte er auch keine männlich markanten Gesichtszüge besitzen, ja, fast ein klein wenig knabenhaft aussehen, so besaß er doch einen außergewöhnlichen Charme. Besonders die Kombination seines strohblonden Haares, das ihm in leichten Wellen auf die Schultern fiel, und die meeresblauen Augen verzauberten das weibliche Geschlecht – selbst Loreena.
    Neckisch grinste er sie an. „Ich stehe mittlerweile auf Frauen, Kleines.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Und Frauen stehen auf mich.“
    Lachend knuffte sie ihn in die Seite. Die beiden Geschwister fielen sich in die Arme. Tränen flossen Loreenas Wangen hinunter. Es waren Freudentränen, denn endlich kehrte die Fröhlichkeit zurück nach Tide. Seit Lomas’ Abwesenheit hatte sie wenig gelacht. Niemand war an ihrer Seite gewesen, außer der guten, alten Gamtam, mit der sie hatte reden können.
    Mogall stolzierte an ihnen vorüber. „Ihr habt Euer Auge noch nicht gekühlt.“ Er ging zu den Vampiren, die zwischen den Tannen fernab von den ingrimm’schen Männern auf der Lichtung saßen und nahm bei ihnen Platz, den Blick auf Loreena gerichtet.
    Sie erschauderte, aber nicht vor Kälte, sondern vor lustvoller Erinnerung. Also hatte er sie die ganze Zeit beobachtet. Folgsam benässte sie ihr geschwollenes Auge mit Flusswasser. Angenehm kühl war es im ersten Moment, aber schon bald spürte sie wieder den Schmerz. Sicherlich schimmerte die Haut grün und blau. Das Lid war geschwollen. Loreena hielt sich das intakte Auge zu, um herauszufinden, wie viel sie mit dem lädierten Auge zu sehen in der Lage war. Sie drehte sich und ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen. Verschwommen nahm sie Mogall wahr. Er trank aus einem Becher - sie wollte nicht wissen, ob es nun Wasser oder Blut war - und starrte in ihre Richtung. Sie errötete und nahm die Hand herunter, um klarer sehen zu können. Mogalls Blick klebte an dem ihren. Es kribbelte in ihrem Unterleib und sie spürte eine Sehnsucht, die sie nicht empfinden durfte. Eine Hand auf ihrem Arm ließ Loreena zusammenfahren.
    „So schreckhaft?“ Lomas hob tadelnd die Augenbrauen. „Ein Pakt mit dem Teufel sollte vermieden werden.“
    Sie fühlte sich ertappt. Obwohl es sie reizte zu berichten, dass Wor weitaus öfter Mogalls Nähe suchte, schwieg sie. Mit dem Rücken zu den Vampiren setzte sie sich. Sie zog die Beine heran und schlang die Arme um die Knie. „Was hat Vater dir erzählt?“
    „Das Gröbste“, meldete sich Wor zu Wort. „Mehr Zeit war nicht in Gallen.“
    Lomas räusperte sich. „Artin, mit dem ich auf einem Rappen ritt, informierte mich, was vorgefallen ist.“
    Missmutig bemerkte Loreena, dass ihr fröhliches Gespräch ernsthaft wurde. Sie winkte ab. „Artin ist nicht gerade

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