Purzelbaum
schaue und setzt ein Lächeln auf. »Ja, dort ist definitiv ein süßer Typ!«
Noch bevor ich an etwas anderes denken kann, lehne ich mich auf die Bar, sehe meine Mädels mit einem ernsten Blick an, und warne die ungebundenen von ihnen »Wenn mir eine von euch den Typen wegschnappt, der gerade dort drüben herein kommt, dann ist es vorbei mit der Freundschaft!« Vor allem bei Lisa ist die Botschaft angekommen, denn in ihren Augen verblasst der Funke, den ich aufblitzen sah, als sie meinen Traummann erblickte.
»Servus, Bianca! Wie läuft’s heut‘ bei euch?«, ruft er der Frau hinter der Bar zu, als er auf sie zugeht. Daraufhin unterhalten sich die Beiden am Rande der Bar. »Ich wüsste zu gerne worüber sie reden. Und noch viel mehr würde es mich interessieren, wer er ist, wie er heißt, ob er noch zu haben ist, wie er zu Sex mit wildfremden Frauen steht,….« Caro unterbricht mich. »Vielleicht fragst du einfach die Bianca bei der nächsten Bestellung ob sie dir ein bisschen was erzählen kann. Aber versuch nicht zu indiskret zu sein. Es muss ja nicht jeder wissen, dass du es nötig hast.« Alle lachen, außer mir. »So ein Blödsinn!«
Verstohlen sehe ich zu den Beiden hinüber. Ich schätze meinen fleischgewordenen Traum auf fast 1,90. Trotz der weiten Skikleidung wirkt er schlank. Er trägt eine Snowboardhose im Jeanslook und eine eng geschnittene graue Jacke. Sein Gesicht ist sonnengebräunt, und die Augen wirken ebenso unergründlich wie gestern am Abend, als ich ihn nur kurz sah. Seine Haare hat er sich, nachdem er seinen Helm abgenommen hatte, mit der Hand nach hinten gestrichen und sie liegen wieder wirr durcheinander.
Ich hebe meine Hand und winke, fast etwas zu hektisch, um die Barfrau auf mich aufmerksam zu machen, die gerade von einer anderen Frauenrunde gerufen wurde. »Ok Caro, du liegst vielleicht nicht ganz daneben.«, muss ich mir eingestehen. Die Frauen neben uns bestellen lautstark eine Runde Willies und lassen dabei jeden im Lokal wissen, dass sie schon seit Jahren regelmäßig hier her kommen. So erfahren wir auch, dass die Frau hinter der Bar offensichtlich die Junior-Chefin ist. Damit ist sie die geeignete Ansprechpartnerin für mein Anliegen.
Als sie die Frauen neben uns bedient hat, kommt sie zu mir herüber. »Hi Bianca, ich bin Mia.«, stelle ich mich kurz vor. Sie lächelt mich an und reicht mir die Hand »Was hättest denn gern‘ Mia?«
Was ich gerne hätte, weiß ich ganz genau, aber ich glaube nicht, dass ich das hier einfach bestellen kann. »Ich hätte gerne gewusst, wer der Typ ist, mit dem du gerade geredet hast?« »Meinst den, der vorhin da hinten an der Bar gesessen hat?« »Verdammt, was heißt gesessen hat?«, rutscht es mir heraus obwohl ich es eigentlich nur denken wollte. Jetzt ist er mir schon wieder entwischt. »Ähm, genau der. Kennst du ihn?«
»Das war der Stoani. Der hat ein Hotel direkt unter unserer Hütte, unten an der Piste.«, verrät sie mir. »Sein wirklicher Name ist Andi Steiner. So ist er auch zu seinem Spitznamen gekommen. Außerdem brauchst du dir keine Sorgen zu machen, der kommt gleich wieder rein. Er hat mir erzählt, dass gestern ein Snowboard am Parkplatz von seinem Hotel gelandet ist. Das hat er mit rauf genommen, weil er dachte, dass es einem meiner Gäste gehören könnte. Er holt schnell das Board rein, bevor die Jungs, die vorhin ein Board suchten, wieder verschwinden.«
Na so ein Glück. In dem Moment in dem mir Bianca das erzählt, geht die Tür auf und Stoani ist wieder da. Mein Herz macht einen doppelten Salto, als er direkt neben mir steht und die Steirer fragt ob einem von ihnen das Snowboard gehöre. Der snowboardlose Hannes schaut sich das Board kurz an, nimmt es an sich und lallt ein paar Dankesworte, während er den Retter an sich drückt. Stoani lächelt, klopft ihm noch einmal auf die Schulter und geht zurück auf die andere Seite der Bar wo er wieder mit Bianca redet. Dabei sieht er immer wieder zu uns herüber und ich ertappe mich, wie ich versuche nicht den Anschein zu erwecken, dass ich ihn anstarren würde, und dabei immer wieder schnell meinen Blick zu meinen Freundinnen wende. Er Lächelt mich an, steht auf und kommt zu mir herüber. »Servus. I bin der Andi.«, begrüßt er mich mit einem strahlenden Lächeln und hält mir dabei seine Hand hin. Etwas überrascht drücke ich seine Hand und fühle dabei den Blitz einschlagen. Sie ist so zart und dennoch hat er einen festen Händedruck. Seine Finger sind sehr
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