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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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fellbezogenen Lehnstühlen die um einen Kamin angeordnet sind. Trotz der vielen Menschen wirkt es nicht überlaufen, weil das Lokal in verschiedene Abschnitte unterteilt ist.
    Da Momentan kein Tisch frei ist, steuern wir auf die Bar zu, die einen Kontrast zu dem rustikalen Hüttenambiente bildet. Gerade stehen ein paar Männer auf um zu gehen, und bieten uns ihre Sitzplätze an der geradlinigen, mit beleuchtetem Glas belegten Bar an, die wir natürlich gerne übernehmen. Über der Bar ist ein kleiner Käfig montiert, der einem DJ Platz bietet. Im Moment ist die Musik allerdings noch nicht auf Aprés Ski ausgerichtet, was sicher daran liegt, dass die Hüttengaudi-Musik halbwegs nüchtern nicht wirklich zu ertragen ist.
    Während ich noch dabei bin meine Jacke auszuziehen, hat sich Lisa bereits mit den Männern, die schräg gegenüber an der Bar sitzen, bekannt gemacht. Kaum sind wir in einer Hütte angekommen, versucht sie uns schon kostenlose Drinks zu organisieren. Diesmal sieht die Lage allerdings aussichtlos aus, denn die vier Männer sind viel zu attraktiv um ihr Geld für Frauen auszugeben. »Ich glaube, dass die mehr sind als nur Freunde.« sage ich zu Carmen mit einem Zwinkern und sie stupst Lisa in die Seite. »Möchtest du nicht mal ausnahmsweise selbst für dein Bier zahlen?« Nun können wir uns das Lachen nicht verkneifen und die vier Männer lachen mit. Jetzt ist es klar, die Jungs sind viel mehr eine Mädelsrunde, so wie wir. Die Art wie sie lachen, hat sie verraten. »Warum stehen die hübschen Jungs eigentlich immer auf andere hübsche Jungs?«, fragt Julia mehr rhetorisch. Einer der angesprochenen antwortet ihr mit einem ehrlichen Lächeln. »Weil ihr Mädels immer so lange das Bad blockiert, dass Heteros keine Möglichkeit haben sich hübsch zu machen.« Touchier, das hat gesessen.
    Lisa ruft eine Kellnerin zu sich und bestellt zehn Schneeflöckchen, wobei sie vier davon den hübschen Jungs hinstellen lässt. »Wo sollen wir das hinschreiben, dass du Männer auf einen Drink einlädst?« Caro kann ihr Erstaunen nicht verbergen. Worauf Lisa amüsiert meint, »Wir Frauen müssen eben zusammen halten.«
    Obwohl es nur warmer Eierlikör ist, schmecken die Shots hier noch viel besser als bei der Anreise im Auto. Ich muss aber aufpassen, sonst bin ich schneller hinüber als mir lieb ist, darum bestelle ich erst mal eine Runde Krügerl, so wird ein halber Liter Bier hier genannt, für uns. »Ich brauch auch dringend was zum Essen, sonst lieg ich bald unter der Bar.«
    Jede von uns ordert einen Burger, um eine ordentliche Unterlage zu haben. Noch bevor das Essen kommt werden wir von einer größeren Gruppe junger Steirer umringt. Sie sind schon mittags in Après Ski Stimmung und laden uns auf eine Runde Flying Hirsch ein. Ihr österreichischer Dialekt wäre auch ohne die merkliche alkoholische Beeinträchtigung ziemlich schwer zu verstehen, darum ist einer von ihnen als Dolmetsch eingesprungen. Sie erzählen uns, dass sie am Vorabend auch hier gewesen wären, und einer von ihnen sein Snowboard vermutlich bei dieser Hütte vergessen hätte. Sie fuhren daher mit der Gondelbahn hinauf, und Hannes, der ohne Snowboard, rutschte dann am Hosenboden bis zur Purzelbaum Alm hinunter, nur um dort festzustellen, dass sein Board nicht hier war. Daher haben sie beschlossen, lieber auf das Snowboarden zu verzichten, und zum Party-Teil überzugehen. Allesamt sind wirklich nette Jungs, fröhlich, freundlich, lustig und auch ganz nett anzusehen. Leider ist keiner von ihnen ungebunden, denn alle tragen Eheringe. Gut für den Augenblick, aber nichts für die kommende Nacht. Schließlich will keine von uns für die Zerstörung einer Ehe verantwortlich sein. Oder zumindest die meisten von uns, denn Lisa war so was immer schon ziemlich egal. Aber es spricht nichts dagegen, uns von den Burschen einladen zu lassen.
    Schräg gegenüber der Bar befindet sich eine kleine Türe die auf die Hinterseite der Purzelbaum Alm führt, durch die gerade ein paar Leute das Lokal verlassen. Ich blicke ihnen nach, als die Türe erneut aufschwingt und ich eine Erscheinung habe. Vom gleißenden Licht der Sonne umringt, steht mein Traumtyp von gestern in der kleinen Holztür. Er ist so groß, dass er sich bücken muss um nicht gegen den Balken des Türstockes zu laufen.
    Ich stoße Julia in die Seite »Kommt da drüben wirklich gerade ein süßer Typ herein, oder träume ich schon am helllichten Tag?« Julia dreht sich in die Richtung in die ich

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