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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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lecken.« Wir lachen laut und sind froh darüber, dass gerade niemand außer uns in der Sauna ist.
    Schon fünf Minuten später geht die Türe auf und es kommen mindestens zwanzig Personen herein. »Aufguss!«, ruft ein knackiger, junger Mann der nichts außer einer kurzen Lederhose und einem Filzhut trägt. Er bringt mehrere Kübel mit Wasser herein und beginnt mit einem Handtuch kalte Luft durch die offene Türe hinein zu wedeln. »Jetzt gibt’s an Turboaufguss. Für alle die des noch nicht kennen, werde ich das kurz erklären.« Die meisten warten schon darauf, dass er endlich loslegt. Sie dürften schon wissen worum es geht. Er dreht sich zu uns. »Horchts her Mädels und Burschen I bin der Joe. I moch jetzt an Aufguss mit Zirbenschnaps. Der dauert ungefähr a Viertelstund‘. Dann werdet’s euch fühlen wie mitten im Après Ski. Wenn’s an zu viel wird, dann geht’s bitte raus und reibt’s euch das Gesicht mit Schnee ab.«
    Kaum hat er das gesagt, erfüllt laute Musik die Panoramasauna. Unter den Holzpritschen stehen riesige Lautsprecher aus denen jetzt Mickie Krause dröhnt. Joe nimmt einen Kübel zur Hand und gießt das Gemisch daraus mit einer Schöpfkelle über die heißen Steine des Ofens in der Mitte des Raumes. Dampf steigt auf. Mit einer deutschen Fahne, die er unablässig schwenkt, fächert er uns die heiße Luft zu und mir bleibt die Luft weg.
    Das Dampfgemisch aus Wasser und Schnaps geht mir über die Lungen direkt ins Blut. Die Menge grölt »…ich schenk dir ein Foto von mir…«, und Joe schüttet schon wieder etwas von seinem Gemisch über die Steine. Julia liegt noch immer vollkommen ungerührt neben mir auf der Bank. Ihr scheint die Hitze überhaupt nichts auszumachen. Wieder und wieder schwenkt Joe die Fahne über unseren Köpfen und die heißen Schwaden hüllen mich komplett ein. Ich habe das Gefühl in heißem Alkohol zu baden und im Hintergrund fordert Mickie Krause ‚Schatzi schenk mir ein Foto, schenk mir ein Foto von dir!‘ Nur wenige Sekunden später stimmen Biene und ich mit ein und singen beim Refrain lautstark mit. Bei der Stimmung werden wir regelrecht mitgerissen.
    Nach einer knappen Viertelstunde hat Joe vier Kübel Wasser über die Steine des Saunaofens gegossen, und mein ganzer Körper fühlt sich an als ob er brennen würde. Joe öffnet die Türen um frische Luft in den Raum zu lassen und die meisten Saunagäste sind bereits wieder auf den Weg in die Salzsauna. »Der nächste Aufguss fängt schon in zehn Minuten an. Dort reiben wir uns gegenseitig mit Salz ein.«, sagt ein älterer Herr als er an uns vorbei geht. Seine Frau, die direkt hinter ihm ist, schickt ihm einen giftigen Blick. »Du würdest lieber so junge Dingern einsalzen, aber das kannst du dir abschminken. Bei mir bringst du ohnehin viel mehr Salz drauf.« Sie lächelt und zwinkert uns zu.
    Julia öffnet ihre Augen. »Das war jetzt richtig entspannend. Ich glaube, ich hab sogar ein bisschen geschlafen.« »Du kannst schlafen, wenn die Après Ski Hölle in der Sauna losbricht?« Ich kann es kaum glauben und wickle mich in meinem Handtuch ein.
    Wir gehen zurück in den Wellnessbereich und legen uns nach einer kalten Dusche auf unsere Liegen. Carmen und Caro sind auch hier, nur Lisa scheint noch immer massiert zu werden. »Vielleicht bekommt Lisa eine Extrabehandlung. Sie ist schon ziemlich lange weg.«, scherzt Caro, aber das glauben wir nicht wirklich. Sie ist zwar oft ein bisschen eigen, aber so weit gehen und den Masseur bei der Arbeit zu verführen würde Lisa vermutlich nicht.
    »Hast du dir mit deinem Traummann schon ausgemacht, wann du bei ihm im Hotel sein sollst?«, möchte Carmen wissen. »Ich hatte heute Früh nur seinen AB dran, aber er weiß, dass wir in der Therme sind und ich danach zu ihm ins Hotel komme. Ich werde einfach nach dem Mittagessen mal anrufen. Ich will es locker angehen und nicht gleich Stress am Telefon machen.« »Apropos Essen. Sollen wir in das kleine Bistro hinunter gehen, um etwas zu Trinken und vielleicht auch eine Kleinigkeit zu essen?« Lisa ist von ihrer Massage zurück, steht neben unseren Liegen und denkt als erstes gleich wieder ans Essen. »Und wie war die Massage?«, fragen wir fast einstimmig. »Sehr angenehm und sehr entspannend. Es war wirklich mal höchste Zeit dafür.« »Und der Masseur?« Caro scheint sich dafür viel mehr zu interessieren. »Der war echt schnuckelig, hatte einen tollen Körper in dem engen weißen T-Shirt und hat fantastisch massiert.« »Und?

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