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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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traut sich etwas zu sagen. Nur wenige Minuten später sind wir bereit zu gehen. »Was glaubt er eigentlich wer er ist?«, schreie ich. Mehrere Leute die gerade herein kommen sehen mich entgeistert an. Ich lasse meine Tasche fallen und stürme voll bekleidet und in Winterstiefeln zurück in den Wellnessbereich. Einige Badegäste rufen mir nach, dass ich mit Schuhen nicht in den Badebereich dürfte. Aber es ist mir vollkommen egal. Mit großen Schritten gelange ich schnell zur Türe durch die man in den verschneiten Außenbereich gelangt. Ich halte direkt auf die Panoramasauna zu und reiße die Türe auf. Genau gegenüber der Türe sitzt er und unterhält sich mit seiner Begleiterin. Als er mich in der Tür stehen sieht wirkt er etwas verwirrt. Ich stapfe in voller Montur in die Sauna, direkt auf ihn zu. »Du bist ein riesen Arschloch!« Mit einer schallenden Ohrfeige unterstreiche ich diese Worte.
    Dann drehe ich mich um, gehe aus der Sauna und knalle die Türe hinter mir zu. Ein Angestellter des Bades kommt auf mich zugelaufen und fordert mich auf sofort das Gebäude zu verlassen. »Ich hatte nicht vor länger zu bleiben.« Mit diesen Worten lasse ich ihn stehen und gehe Richtung Ausgang wo meine Freundinnen noch immer verdutzt stehen. Ich greife nach meiner Badetasche und gehe durch das Drehkreuz. »Los geht’s. von mir aus können wir fahren.«

NEUN
    Wir sitzen in Bienes Bus und fahren gerade auf die Autobahn auf als mein Smartphone läutet. »Jetzt ruft er an um alles aufzuklären. Und es gibt sicher eine ganz harmlose Erklärung dafür. Wie bei allen anderen Typen auch, wenn sie mehrere Frauen miteinander betrügen.« Ich lehne den Anruf ab und schalte auf Lautlos. Nichts könnte ich jetzt weniger brauchen als irgendwelche halbseidenen Ausreden.
    »Meinst du nicht, dass es ein Missverständnis sein könnte? Schließlich hätte er seiner Begleiterin jetzt wohl einiges zu erklären, und keine Zeit für einen Anruf bei dir.« Carmens Überlegung entbehrt nicht einer gewissen Logik. »Allerdings reicht es mir schon diesen Dreckskerl so vertraut mit einer Frau zu sehen. Vielleicht ist sie seine Ex, oder er geht mit allen Mädels so offenherzig um. Diese Möglichkeiten sind auch nicht besser als der Gedanke, dass er in festen Händen sein könnte.«
    Von der lockeren Stimmung der letzten Tage ist nichts mehr zu merken. Es ist ruhig im Bus, nur ab und zu ist das Brummen meines Telefons aus meiner Tasche zu hören. Lisa bricht das Schweigen »Jetzt mal ganz ehrlich. Mehr als vögeln wäre sowieso nicht drin gewesen. Oder wolltest du Hoteliersfrau in Flachau werden?« »Ich weiß es ehrlich nicht, was daraus hätte werden sollen, aber ich dachte, dass ich ein paar Tage Zeit hätte mir darüber klar zu werden.« »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Such dir lieber einen Typen in München. Da musst du nicht so weit fahren, wenn du ihn wieder sehen willst.« Lisa holt ein paar Dosen hervor. »Wir stoßen jetzt auf Caro an, und dann trinken wir noch einen darauf, dass Mia in der kommenden Woche ihren Spaß hat, während wir in der Arbeit sitzen und malochen.« Sie gibt jedem von uns eine Dose, die vom langen Liegen im Auto eiskalt ist. Dazu bekommen wir einen Trinkhalm. »Zu einem Cocktail gehört ein Strohhalm einfach dazu.« Jetzt erst sehe ich, dass in den Dosen fertig gemixter Mojito ist.
    »Scheiß auf die Männer.«, ruft Caro und hebt ihre Dose. »Also auf alle außer auf Frank, Bienes Comic Helden, und meinen Wolf zuhause.« Irgendwie sind die Mädels süß in ihren Bemühungen mich aufzuheitern. »Ich bin jetzt so lange ohne einen Kerl ausgekommen, dann werden ein paar Tage mehr oder weniger auch keinen Unterschied machen.« Auch ich hebe meine Dose und wir beenden unseren Skiurlaub stilgerecht mit einem Dosencocktail auf der Autobahn.
    Wenig später setzen mich die Girls vor dem Haus ab in dem sich meine Wohnung befindet. Sie fragen, ob sie mich noch hinauf begleiten sollten, aber ich beruhige sie und sage ihnen, dass alles in Ordnung sei, und sie sich keine Sorgen zu machen bräuchten. Im Lift sehe ich in den Spiegel und frage mich, was ich mir erwartet hätte. Offensichtlich war ich nicht die Einzige in Andis Leben. Und so wie es aussieht auch nicht die attraktivste. Die Andere sieht um so viel besser aus als ich. Sportlicher. Jünger. Der Lift hält im obersten Stockwerk und ich steige aus. Meinen Koffer ziehe ich lustlos nach und stelle ihn neben meiner Wohnungstüre ab. Meinen Wohnungsschlüssel kann ich

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