Purzelbaum
auf. Ich bin wieder schweißgebadet, mein Atem geht schwer und ich bin feucht zwischen den Beinen. Andi mag ein Arsch sein, aber er hat mir meinen ersten erotischen Traum beschert.
ZEHN
Ich bin gestern dann doch noch ins Bett gegangen um nicht zu riskieren, dass mich ein weiterer Traum auf der Couch erwischt. Der Schlaf in meinem Bett war traumlos und ruhig.
Die Sonne scheint durchs Fenster in mein Schlafzimmer, es scheint ein schöner Tag zu werden. Vielleicht gehe ich heute mal zum Frisör, lass mir die Nägel machen oder tue mir sonst irgendetwas Gutes, schließlich habe ich noch eine ganze Woche frei und sollte nicht die ganze Zeit zu Hause rumhocken.
Während die Espressomaschine arbeitet, sie braucht etwas länger für eine große Tasse Kaffee, versuche ich mich im Bad auf Vordermann zu bringen. Möglicherweise läuft mir gerade heute ein hübscher Typ über den Weg. Obwohl ich ganz genau weiß, dass ich mir nur was vormache und spätestens am Abend, wenn ich alleine auf meinem Sofa liege, wieder heulen werde, versuche ich das durchzuziehen.
Ich möchte gerade meine Pyjamahose, die mit dem rotem Schottenrockmuster, ausziehen als mein Telefon vibriert. Bienes Bild ist auf dem Display. »Na ist alles OK bei dir?«, fragt sie nachdem ich mich gemeldet habe. »Ja es geht schon. Ich hatte eine unruhige Nacht und mache mich gerade fertig zum Shoppen.« Biene erzählt mir kurz, was sich bei ihr gestern abspielte als sie nach Hause kam. Frank und ihre Kinder hätten eine Willkommensfeier geschmissen, als ob Biene sechs Monate im Krankenhaus gelegen hätte. Nachdem Biene mit ihrer Erzählung fertig ist, schildere ich ihr meinen Traum von gestern, allerdings etwas entschärft und mit weniger Details. »Wenn du eine Analyse willst, und du weißt ich bin eine Hexe wenn es um so etwas geht, dann würde ich sagen, dass du vollkommen scharf bist auf den Kerl. Du musst mit ihm ins Bett gehen. Und wenn du es nur machst, damit du nachher sicher bist nichts versäumt zu haben.« »Darauf wäre ich auch ohne deine Hilfe gekommen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das mit dem Sex auf Probe so eine gute Idee ist.«, sage ich mit einem Lächeln im Gesicht. »Überleg es dir, Mia. Du, ich muss auflegen, meine Kleine ist in der anderen Leitung. Ciao.« Noch bevor ich mich verabschieden kann, legt Biene auf. Soll ich es wirklich probieren? Ohne Beziehung, nur eine Woche Urlaub und Sex in den Bergen. Ich betrachte mein Telefon. Darauf sind vierzehn Anrufe in Abwesenheit von Andi verzeichnet. Die Mädels könnten Recht haben. Wenn ich ihm egal wäre, warum sollte er dann so oft bei mir anrufen.
Ich wähle auf dem Display den Punkt Diese Person Anrufen und warte. Wahrscheinlich meldet sich ohnehin gleich wieder der Anrufbeantworter. Gleichzeitig mit dem Freizeichen summt die Gegensprechanlage in meiner Wohnung. Immer wieder läuten die Paketdienste bei Anderen, wenn der Empfänger des Paketes nicht zu Hause ist, darum drücke ich sofort auf den Taster für den Türöffner. An meinem Ohr höre ich schon das vierte Freizeichen, aber es hebt niemand ab. Ich möchte schon auflegen als ich Andis Stimme höre. »Mia ich weiß nicht was los ist, aber würde gerne mit dir reden.« »Jetzt bin ich dran. Ich hätte auch gerne ein paar Erklärungen von dir.« »Hast du jetzt ein bisschen Zeit?«, möchte er wissen als es an der Türe klopft. »Warte kurz, da ist jemand an der Türe.« Als ich die Türe öffne traue ich meinen Augen nicht. Andi steht davor mit seinem Telefon am Ohr und sieht mich an. »Darf ich reinkommen?«. Andi steht vor der Türe. Er trägt Jeans, Converse und ein zerknittertes, blau kariertes Hemd dessen Ärmel er hochgeschoben hat.
Ich habe ein Deja Vu, trete zur Seite und mache eine Handbewegung, die ihm signalisiert einzutreten. »Komm rein.« Ziemlich verdutzt schließe ich die Türe hinter ihm. »Was machst du hier? In München. Bei mir.« Ich muss mich wie eine Vollidiotin anhören. Er zieht sich seine Schuhe aus und geht zwei Schritte in mein Wohnzimmer. »Du hast gestern ganz schön für Aufregung gesorgt, und mich ziemlich verwirrt zurück gelassen. Ich wollte mit dir reden, will wissen womit ich die schallende Ohrfeige verdient habe und was dich dazu gebracht hat im Eskimo-Outfit in die Sauna zu gehen.« »Für dich ist das wohl ein Riesenspaß, von wegen Eskimo.« »Naja, du musst zugeben, dass es etwas ungewöhnlich ist, so bekleidet im Wellnessbereich herum zu laufen.« Ich kann mir ein Grinsen nicht
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