Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen
Schenkeln spürte,
stieß sie einen lustvollen kleinen Schrei aus.
Brighams Lippen versetzten sie in
einen Zustand wilder Gier, der sie aufschreien, aufstöhnen und sich hin und her
werfen ließ. Aber Brigham hörte nicht auf, sie zu reizen, ihre Lust zu erhöhen,
hielt sie fest umfangen und setzte seine erotischen Liebkosungen fort, bis eine
Sturzflut von Empfindungen über Lydia hereinbrach und sie in bisher unbekannte
Gefilde trug.
Noch ganz fassungslos vor Erstaunen
über diese wunderbare Erfahrung — und weil sie glaubte, daß Brigham sie jetzt
nehmen würde — streckte sie die Arme nach ihm aus. Doch zu ihrer Verwunderung
legte er sich neben sie und zog sie an sich.
»Brigham«, flüsterte sie in
hilflosem Verlangen.
Seine Lippen glitten über ihre Schläfen.
»Nicht heute nacht, mein Liebling. Nicht, solange deine Gefühle dermaßen außer
Kontrolle sind.«
Lydias Seele schrumpfte vor
Einsamkeit und vor Enttäuschung, während ihr Verstand, der die ganze Zeit
geschwiegen hatte, triumphierte. Brigham hatte recht, sie war nicht ganz bei
Sinnen. Unter seinen Händen und seinen Lippen hatte sie gestöhnt und sich
herumgeworfen wie eine Hure, hatte sich ihm angeboten wie ein Opferlamm und
geschluchzt vor Hingabe, als er sie befriedigte.
Und all das war nur, weil sie
hysterisch war vor Sorge, krank vor Angst um Devon, den sie wie einen Bruder
liebte. Sie hatte Brigham Trost vermitteln wollen und Trost bei ihm gesucht,
aber es wäre nie auf eine solche Art geschehen, wenn sie bei klarem Verstand
gewesen wäre.
Leise begann sie zu weinen, bemüht,
keinen Laut von sich zu geben. Aber Brigham merkte es, streichelte ihre Wange
und wischte mit dem Daumen ihre Tränen ab.
»Schon gut, Lydia«, sagte er rauh
und zog sie noch fester an sich. »Ich bin zu weit gegangen, das ist mir bewußt,
aber es wird nicht noch einmal vorkommen.« Er küßte sie, sehr unromantisch,
auf die Nasenspitze. »Es tut mir leid.«
Lydia dachte an die Gefühle, die er
in ihr erweckt hatte, und erinnerte sich an jenen kurzen, glorreichen Moment,
in dem ihre Seele sich von ihrem Körper zu lösen schien, um sich mit Brighams
zu vereinigen. Ich möchte nicht, daß es dir leid tut, flehte sie in stummer
Trauer, aber sie hatte ihm keine Entschuldigung zu bieten und hätte auch kein
Wort hervorgebracht, selbst wenn ihr etwas eingefallen wäre.
Brigham hielt sie danach noch lange
in den Armen, was wie Balsam für ihre aufgewühlte Seele war. Wie oft hatte sie
anderen Trost gespendet, und wie selten hatte sie ihn selbst bekommen! In
gewisser Weise war Brighams tröstliche Umarmung daher eine noch viel
berauschendere und schönere Erinnerung als seine sinnlichen Zärtlichkeiten.
Irgendwann jedoch kam Lydia der
Gedanke, daß ein solcher Austausch zwischen Mann und Frau gegenseitiger Natur
sein sollte. Schüchtern streckte sie die Hand aus und berührte sein Glied, das
sich ihr hart und pulsierend entgegendrängte.
Brighams stieß einen leisen Schrei
aus, als sie ihn umfaßte, fluchte unterdrückt und schob ihre Hand fort.
»Ich bemühe mich, ein Gentleman zu
sein«, keuchte er. »Aber wenn du das noch einmal tust, übernehme ich keine Verantwortung
mehr für meine Handlungen! Ist das klar?«
Lydias Augen weiteten sich beim
gefährlich aufrichtigen Klang seiner Stimme, aber sie war auch neugierig auf
das, was er ihr vorenthielt. Wenn es so ähnlich war wie das, was er sie gerade
gelehrt hatte oder vielleicht noch besser, brauchte er sich nicht darum zu
sorgen, ein Gentleman zu sein — weil sie keine Dame mehr sein würde..
»Ich wußte nicht, wie es sich
anfühlt«, bemerkte sie leise.
Brigham stöhnte geqüält und löste
sich von ihr. »Bitte, Lydia, hör auf, davon zu reden! Ich ertrage es ja jetzt
schon kaum noch mehr!«
Von einer überwältigenden
Verlegenheit erfaßt, richtete Lydia sich im Bett auf und griff nach ihren
Kleidern. Ihr Gesicht war scharlachrot, ihre Unterlippe zitterte. Wie sollte
sie Brigham nach allem, was geschehen war, je wieder unter die Augen treten?
Seine Hand schloß sich um ihre
rechte Schulter. »Ich brauche eine Frau«, erklärte er in einem Ton, der eher
nüchtern klang -und die nötige Wärme vermissen ließ. »Meine Töchter brauchen
eine Mutter, heute mehr als je zuvor. Ich frage dich noch einmal, Lydia —
willst du mich heiraten?«
Es bedurfte ihrer ganzen Kraft, sich
vom Bett zu erheben und sich anzukleiden. Sie wußte, daß Brigham jede ihrer
Bewegungen verfolgte, aber daran war nichts zu ändern,
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