Quantum
fähig wären, ein
Standardbewusstsein zu speichern, kein …
setzt ihren Metakortex, die Q -Stein-Knochen,
die Geisterpistole und alles andere auf Tarnmodus und leidet.
Gibt es schon etwas zu den öffentlichen
Exospeicherdaten? , fragt sie. Oder zu unserer
geheimnisvollen Kontaktperson, die nie aufgetaucht ist?
Nein , sagt Perhonen . Die Gogols gehen alles durch, aber es ist eine Menge
Material: bisher kein Thibermesnil und keine Flambeur-Doppelgänger. An deiner
Stelle würde ich unseren Jungen für seine Freiheit härter arbeiten lassen.
Mieli seufzt. Das wollte ich nicht hören ,
sagt sie.
Das einzig Gute bisher ist das künstliche Sonnenlicht von dem hellen
Nadelstich am Himmel, der einmal Phobos war. Wenigstens
werde ich meine venusische Bräune im Handumdrehen wiederhaben.
»Damit man diesen Gulliver-Blick nicht mehr sieht«, wiederholt der
Dieb.
Mieli ist plötzlich tief verwirrt: von innen hämmert ein
überwältigendes déjà vu -Gefühl gegen ihre Schläfen. Verdammter Biot-Feed, das sieht der Pellegrini ähnlich, sie weiß
genau, womit sie mich zum Wahnsinn treiben kann. In ihrem Koto zu Hause
in Oort lebte sie mit zwei Dutzend Leuten in einer Eishöhle, einem ausgehöhlten
Kometen, der nicht viel mehr Wohnraum bot als Perhonen .
Aber es war anders, sie wurde nicht ständig durch eine Quanten-Nabelschnur mit
fremdem Denken und Handeln gefüttert. Zwar filtert sie das meiste aus, aber hin
und wieder tunneln doch Gedanken und Empfindungen durch.
Sie schüttelt den Kopf. »Schön«, sagt sie. » Perhonen meint, wir müssen nach der alten Methode verfahren. Wir gehen einfach weiter,
bis …«
Sie redet mit der Luft. Der Dieb ist nirgendwo zu sehen. Sie nimmt
die Sonnenbrille ab und starrt sie an, sucht nach einem Trick, irgendeiner
Funktion zur Realitätserweiterung, die es dem Dieb erlaubt haben könnte, sich
unbemerkt davonzustehlen. Aber das Ding ist nichts als einfaches Plastik. Perhonen! Wo zum Teufel ist er?
Ich weiß es nicht. Du bist doch diejenige mit der
Biot-Verbindung. Sie glaubt fast an der Stimme des Schiffes zu hören,
dass Perhonen sich köstlich amüsiert.
»Vittu. Perkele. Saatana. Bei den Eiern des Schwarzen Mannes«,
flucht Mieli laut. »Das soll er mir büßen.« Ein Paar in Revolutionsweiß mit
einem Kind im Schlepptau geht vorbei und wirft ihr einen befremdeten Blick zu.
Unbeholfen versucht sie einen Gedanken an das Interface ihres Besucher-Gevulot
abzusetzen. Privat. Ein eigentümliches
Erstickungsgefühl sagt ihr, dass sie nun für ihre Umgebung ein Platzhalter ist.
Gevulot. Natürlich ! Ich
bin ein Idiot. In ihren Erinnerungen gibt es eine Trennungslinie zwischen lokal und exo . Der
Dieb hat ihr eine Exoerinnerung an ihr Gespräch vor wenigen Sekunden gegeben,
und ihr primitives Gevulot hat sie angenommen. Ich habe mit
einer Erinnerung gesprochen.
Mieli versinkt jäh in wilder Selbstverachtung. Das Gefühl hat
Ähnlichkeit mit der Smartkoralleninfektion, die sie als Kind hatte. Damals
wuchsen ihr spitze Dornen aus den Zähnen und bohrten sich schmerzhaft in ihren
Gaumen. Karhu heilte sie mit einem Lied, aber sie konnte es nicht lassen, die
Auswüchse immer wieder mit der Zunge zu betasten … Sie drängt es zurück und
konzentriert sich auf den Biot-Feed.
Es ist schwierig, damit zu arbeiten, wenn man nicht auf den
Metakortex zugreifen kann, weil man den sonst den Schnüfflern verraten würde.
Also versucht sie, sich nur auf den Teil ihres Bewusstseins zu konzentrieren,
der mit dem Dieb verbunden ist. Es ist, als wollte man den Kontakt zu einer
Phantomgliedmaße wiederherstellen. Sie schließt die Augen und sammelt sich …
»Erbarmen, Madame«, sagt eine raue, brüchige Stimme. Ein nackter
Mann steht vor ihr, der Intimbereich ist dezent mit einem grauen Gevulot-Fleck
zensiert. Seine Haut ist fahl, und er hat keine Haare. Die Augen sind rot
gerändert, er sieht aus, als hätte er geweint. Das Einzige, was er am Körper
trägt, ist eine UHR , ein dickes Metallband mit einer
durchsichtigen Kristallscheibe, das an seinem ausgemergelten Arm hängt.
»Haben Sie Erbarmen«, fleht er noch einmal. »Sie kommen von den
Sternen, leben hier eine Weile im Luxus und kehren dann zurück in den
Überfluss, in die Unsterblichkeit. Haben Sie Mitleid mit einem armen Teufel,
der von diesem Leben nur noch wenige Augenblicke übrig hat. Dann muss ich meine
Sünden abbüßen, sie werden kommen und mir meine Seele rauben, um sie in den
Rachen einer zungenlosen Maschine zu werfen, ich werde
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