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Quarantaene

Quarantaene

Titel: Quarantaene Kostenlos Bücher Online Lesen
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Journalisten, die zu Besuch sind, einer Handvoll von Auftragnehmern und wer sonst noch zufällig gerade mit einer Tagesgenehmigung da war. Langfristig, falls dies wirklich eine langfristige Quarantäne ist, sollten wir vielleicht zusehen, ob wir diese Leute nicht irgendwo einquartieren können. Es gibt unter den Bewohnern hier einige, die Gästezimmer zur Verfügung haben, und es wäre bestimmt nicht schwer, Freiwillige zusammenzutrommeln. Mit ein bisschen Glück können wir für jeden ein Bett oder wenigstens eine Schlafcouch organisieren. Badbenutzung statt Kampf um die Duschen im Gemeindezentrum und Schlangestehen vor den Klos.«
    »Kümmern Sie sich drum«, sagte Ray. Nach kurzem Überlegen fügte er hinzu: »Stellen Sie eine Liste von Freiwilligen zusammen, aber bringen Sie sie mir, bevor Sie mit den Leuten reden. Und wir müssen dazu ein Verzeichnis der Tagesarbeiter und der Gäste erstellen.«
    Es gab noch mehr – tendenziell nebensächliche Details, die meistenteils leicht delegiert werden konnten, alles unter der Voraussetzung einer länger währenden Abriegelung, woran Ray jedoch nicht ernsthaft glauben mochte. Ein ganzer Monat so wie jetzt? Drei Monate? Es war unvorstellbar. Seine Gewissheit wurde lediglich von der unangenehmen Tatsache beeinträchtigt, dass die Abriegelung bereits jetzt unnachvollziehbar lange andauerte.
    Sue Sampel klopfte an die Tür, als Weingart zur Zusammenfassung ansetzte. »Wir sind noch nicht fertig«, rief Ray.
    Sie steckte den Kopf durch die Tür. »Ich weiß, aber …«
    »Falls Schulgin schon da ist, er soll noch ein paar Minuten warten.«
    »Er ist nicht da, sondern hat angerufen, um abzusagen. Er ist unterwegs zum Südtor.«
    »Zum Südtor? Was ist denn so verdammt wichtig am Südtor?«
    Sie lächelte aufreizend. »Er sagte, Sie würden es verstehen, wenn Sie aus dem Fenster guckten.«
     
    Das gewaltige achtzehnrädrige Fahrzeug – pechschwarz und schwer gepanzert – kroch auf Blind Lake zu wie eine überdimensionierte Kellerassel, scheu und zögerlich trotz aller Schutzschichten. Wo normalerweise die Fahrerkabine ist, befand sich nur ein stumpfer, mit Sensoren ausgestatteter Kegel. Der Transporter las die Straße, lokalisierte seine Position mithilfe von in der Erde vergrabenen Transpondern und GPS-Signalen. Einen menschlichen Fahrer gab es nicht. Der Lastwagen fuhr sich selbst.
    Als Chris und Elaine sich dem Südtor näherten, war die Straße bereits von dienstfreien Tagesarbeitern und Bürokräften sowie einer Horde Schulkindern belagert. Zwei Fahrzeuge der Zivilen Sicherheit kamen herangefahren, ein Dutzend Männer in grauen Uniformen sprang heraus und begann die Menschenmenge auf einen Abstand zurückzudirigieren, den sie für sicher erachteten.
    Der Zaun um Blind Lakes innerste Umgrenzungslinie war eine »Zurückhalteeinrichtung« auf dem neuesten Stand der Technik, wie Elaine mitzuteilen wusste. Die tief in die Erde eingelassenen Pfosten waren aus einer verstärkten Metalllegierung, die Verbindungsglieder aus einem Kohlenstoffgemisch, das stabiler als Stahl war, an der Oberfläche glatter als Teflon und mit Sensoren versehen; über allem erhob sich eine um neunzig Grad geneigte Doppelreihe Bandstacheldraht. Und das ganze Ding ließ sich mit einer tödlichen elektrischen Spannung laden.
    Das die Straße versperrende Tor schwang auf einem Scharnier auf, sofern es ein entsprechendes Signal vom Wachhäuschen oder einem codierten Transponder erhielt. Das Wachhäuschen selbst war ein Betonbunker mit schlitzartigen Fenstern, stabil wie ein Fels, aber derzeit unbemannt: Mit Beginn der Abriegelung war die Wache abgezogen worden.
    Chris schlängelte sich durch die Menge nach vorn, Elaine folgte ihm, indem sie sich an seiner Schulter festhielt. Schließlich gelangten sie bis zu den Straßenbarrieren, die ihnen von den Sicherheitsleuten in den Weg gewuchtet wurden. Elaine deutete auf ein gerade eintreffendes Auto. »Ist das nicht Ari Weingart? Und ich glaube, der andere Typ, der bei ihm ist, das ist Raymond Scutter.«
    Chris sah sich das Gesicht genauer an. Ray Scutter war ein interessanter Fall. Vor fünfzehn Jahren war er als Kritiker der Astrobiologie, der »Wissenschaft des Wunschdenkens«, bekannt geworden. Die marsianische Enttäuschung hatte Rays Standpunkt eine Menge Glaubwürdigkeit verliehen, jedenfalls solange, bis die Suche nach erdähnlichen Planeten interessante Resultate zu liefern begannen. Die in Crossbank und Blind Lake erzielten Durchbrüche ließen seinen

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